2. Station: Judas, einer meiner engsten Freunde verrät mich

Und noch während ich im Garten Gethsemane mit Petrus, Jakobus und Johannes redete, da kam eine Schar Männer auf uns zu. Judas ging ganz vorne, hinter ihm die Hohepriester, Schriftgelehrten und einige Älteste unseres Volkes. Sie hatten Fackeln und Lampen bei sich und waren mit Knüppeln und Schwertern bewaffnet. So kamen sie auf mich zu. Judas reckte sich, um mich zu küssen. Da fragte ich ihn, ob er mich wirklich mit einem Kuss – mit einem Zeichen der Liebe – an die Menge ausliefern wollte…

Und die Menge fragte ich drei Mal: Wen sucht ihr? Ich wusste – sie wollten mich – so gebot ich, meine Freunde gehen zu lassen.

Plötzlich zog Petrus sein Schwert und hieb dem Diener des Hohe-priesters ein Ohr ab. …

So lange habe ich meine Schüler gelehrt, dass sie – egal was passiert – keine Gewalt anwenden sollen. Und jetzt das! So vieles habe ich sie gelehrt! Wofür rede ich denn?

Als mich die Menge wie einen Räuber ergriff, rannten meine Schüler davon. War meine ganze Lehre umsonst? Hat überhaupt jemals einer verstanden, wovon ich so oft gesprochen habe? Hab‘ ich versagt? Alle sind weg, doch „Ich bin“ – verraten, unverstanden, verlassen – für DICH!

Ich möchte mit dir GEMEINSCHAFT, dort, wo du dich verraten, unverstanden und verlassen fühlst.