Palmsonntag zwischen Basilika und Dom
St. Andrä im Lavanttal
Am Palmsonntag versammelte sich trotz Eiseskälte eine unüberschaubare Menschenmenge aus allen Generationen vor der Basilika, um den Segen für die mitgebrachten Palmzweige zu erhalten. Der Einzug Jesu in Jerusalem und die Jubelrufe der Menschen lassen einmal mehr den Alltag unserer Zeit präsent werden - dort, wo Meinungen schnell umschlagen, wo aus Liebe Hass und aus Jubel Spott wird. In seiner Ansprache wies Dechant Dr. Gerfried Sitar darauf hin, dass die Karwoche ein Spiegel des Lebens sei. All das, was uns dort in wenigen Tagen sehr geballt vor Augen gestellt wird, ist das, was wir in unserer Welt täglich erleben. Menschenmassen können bewegen - sie können aufrichten und vernichten und eine unglaubliche Dynamik in beide Richtungen entwickeln. Das Gepriesenwerden steht neben dem Verrat - ebenso, wie der Tod Jesu nicht nur die Grausamkeit des Menschen schildert, sondern eben auch die Barmherzigkeit Gottes, die am Ostermorgen in die Versöhnung und die Zusage des Lebens mündet.
Diakon Darmann unterstützte P. Gerfried bei der Segnung der unzähligen Palmbuschen.
Von der Basilika zog die Prozession zum Dom, wo schließlich die Passion nach Markus gelesen wurde und an die furchtbaren Stunden des Erlösers erinnerten, die zu den fruchtbarsten Stunden des Christentums wurden. Solistin Petra Petzmann sang, begleitet von Organistin Dr. Renate Döllinger, besinnliche Psalmen, die das Gelesene musikalisch unterstrichen.
Die Eucharistie stimmte auf die kommenden Tage ein, zu deren Mitfeier herzlich eingeladen wurde.