PFARRKIRCHE ETTENDORF - hl. Markus
Geschichte und Architektur
Geschichte: Die Pfarrkirche Ettendorf steht auf einem Berghang 110 Stufen über dem Ort Ettendorf (449 m ü.d.M.), welches an den südwestlichen Ausläufern der Koralpe am Fuß des Lamprechtsbergs liegt.
Um 1150 wird Ettendorf als „predium Eppendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Archäologische Funde am Kulm bestätigen eine Besiedlung dieser Region bereits in der Jungsteinzeit. Vor ca. 250 Jahren hatte Ettendorf durch die Anbindung an die Glasbläserei von St. Vinzenz eine große Bedeutung.
Das Gründungsjahr der Kirche ist nicht bekannt. An der Westwand findet man jedoch die Jahrszahl 176, was die Fertigstellung der Kirche dokumentieren könnte. Durch einen verheerenden Brand 1861, wird die Kirche grö0ßtenteil vernichtet und in der Folge wieder aufgebaut.
Architektur: Im Norden der Kirche findet sich die zweigeschossige Sakristei mit einem Oratorium (Betraum) im Obergeschoß. An den gotischen Chor mit einfachen Strebepfeilern schließen das Langhaus und der westliche Vorhallenturm mit Spitzhelm aus dem 19. Jahrhundert an.
Das vierjochige Langhaus ist mit einer barocken Tonne mit Stichkappen eingewölbt. An den Wänden findet man Pilaster und an der Wölbung stuckierte Rippen.
Die auf romanisierenden Säulen stehende und aus Holz bestehende Orgelempore entstand um 1800.
Der einjochige Chor mit Fünf-Achtel Schluss hat ein Kreuzrippengewölbe und spitzbogige Glasfenster. Der Innenraum des Gotteshauses hat eine einheitliche barockisierende Einrichtung. Im rechten Kirchenschiff sind zwei bemalte Glasfenster eingebaut, wobei das eine Maria Mutter Gottes mit dem Jesukind, das andere den hl. Johannes von Nepomuk darstellt.
Die um 1700 entstandene Kanzel ist reich verziert und vergoldet. Sie zeigt die Statuen der vier Evangelisten. Die zehn Gebote Gottes sind mit vergoldeten Lettern auf einer weißen Marmortafel eingraviert und werden symbolisch durch die Stimme Gottes verkündet.
Den Mittelpunkt des barockisierenden Hochaltars prägt ein großes Kruzifix. Davor stehen die Schnitzfiguren der hl. Maria und des hl. Apostels Johannes. An den beiden Seiten stehen Skulpturen des hl. Petrus mit dem Schlüssel und des hl. Paulus mit einem Buch.
Im Aufsatz sieht man das Altarbildnis des hl. Markus mit dem Löwenkopf, dem ersten Pfarrpatron der Kirche. Umrahmt wird dieses von zwei Engelsfiguren.
Die beiden Seitenaltäre stammen aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts und die im Jahr 1999 renoviert wurden.
Der linke Seitenaltar zeigt das Bildnis des hl. Antonius Abbas, des Einsiedlers mit einer Bettlerglocke und einem Schwein. Zu seiner Seite stehen die Bischöfe hl. Nikolaus und hl. Blasius, der Aufsatz zeigt das Bildnis des hl. Leonhard. Der Gedenktag des hl. Antonius, dem zweiten Pfarrpatron, wird am 17. Jänner jedes Jahr groß gefeiert.
Der rechte Seitenaltar zeigt im Aufsatz das Bildnis des hl. Josef umgeben von zwei Engeln. Die Mitte des Altars ziert die Darstellung der hl. Maria Immaculata, umgeben von der hl. Barbara mit dem Turm und der hl. Katharina von Alexandrien mit dem Rad. Sie ist die dritte Pfarrpatronin und ihr Gedenktag wird am 25. November begangen.
Eine Herz-Jesu-Statue und eine Statue des hl. Antonius aus dem 19. Jahrhundert sowie eine Marienstatue in einer Mauernische zieren die rechte und die linke Seitenwand des Kirchenschiffes.
Die ehemalige biedermeierliche Kommumionbank wurde in einen einzigartigen Volksaltar umfunktioniert.
Vier Glocken nach „salve regina“ in „f, as, b und des“ wurden am 29. Oktober 1950 neu aufgezogen, welche dann 1968 elektrifiziert wurden.
Diese Informationen entstammen dem Buch „KIRCHEN in den Pfarren Lavamünd, Ettendorf, St. Lorenzen und Neuhaus“, einer Projektarbeit der Hauptschule Lavmaünd (2002-2005) unter der Leitung von HOL Christine Laber.