Pfarre / Fara

Sternberg/Strmec

Erntedankfest 2018 auf dem Sternberg

Am Sonntag, dem 30. September 2018, wurde das Erntedankfest auf dem Sternberg zelebriert.

Das Erntedankfest auf dem Sternberg war besonders gut vorbereitet: Früchte und Gemüse in Hülle und Fülle waren in Körben vor dem Altar ausgebreitet. Pfarrer Kroczek hat den Segen gespendet und alle eingeladen, nach der Heiligen Messe etwas davon mit nach Hause zu nehmen, „um etwas Gutes daraus zu kochen,“ so seine Worte.

Viele Gläubige, Einheimische, Gäste und  junge Eltern mit ihren Kindern waren anwesend und haben gebetet.

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 9,38-43.45.47-48.

In jener Zeit sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt.
Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden.
Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.
Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört - amen, ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen.
Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde.
Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das nie erlöschende Feuer.
es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden.
es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden,
wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.

 

Zusammenfassung der Predigt:

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder, liebe Gäste,

stellen wir uns einmal kurz den Essenstisch eines durchschnittlichen Bürgers oder Bauern vor vier oder fünf Jahrhunderten vor. Da fanden sich vor allem zwei Lebensmittel auf dem Tisch: Brot und Brei. Natürlich – es war einmal ein Brei aus Bohnen, einmal aus Linsen, einmal aus Hafer und vielleicht einmal auch aus Hirse, das war dann schon ein Festtagsschmaus. Brot und Brei, das war alles, zumindest im Alltag. Die Speisekarte bot kaum Abwechslung, sie war sehr eintönig.

Würde unser Bürger aus dem 15. oder 16. Jahrhundert sehen, was heute selbst im Alltag einer einfachen Familie an Speisen täglich auf den Tisch kommt, er würde sich im Schlaraffenland wähnen. Und käme er in einen Lebensmittelsupermarkt mit all seiner Vielfalt an Angeboten, würde er sehr darüber erstaunt sein. Nie in der Geschichte der Menschheit war der Tisch des einfachen Mannes so reichlich gedeckt wie heute. Nie gab es eine größere Vielfalt an Speisen, Zutaten und Rezepten. Aber sind wir uns dessen überhaupt noch bewusst? Spüren wir, welch großes Geschenk in diesem Reichtum unserer Nahrung verborgen ist?

Für uns Christinnen und Christen ist diese Vielfalt unserer Nahrung ein Hinweis auf die unerschöpfliche Phantasie des Schöpfergottes. In der Bibel, im Buch Genesis im Alten Testament ist zu lesen, wie Gott am dritten Schöpfungstag Pflanzen, Bäume und samenhaltige Früchte „aller Art“ hervorbringt, wie es dort heißt. Es liegt dem biblischen Schreiber am Herzen, diese überschäumende Vielfalt des Lebens zu betonen. Er möchte, dass wir sie mit unserem inneren Auge sehen, wenn wir diesen Text lesen. Denn für ihn sind sie ein Zeichen für die Kreativität und übergroße Liebe des Schöpfers, an den wir glauben.

Genau aus diesem Grund lädt uns Jesus Christus zum kindlichen Vertrauen zu diesem Gott ein. So wie er die Blumen des Feldes herrlich kleidet und die Vögel des Himmels reichlich nährt, so sorgt er sich auch um uns. Er ist es, der uns den Tisch deckt. Er ist es, der uns die Fülle der Köstlichkeiten daraufstellt. Er ist es, der uns darin einen Vorgeschmack des Himmels kosten lässt. Und darum ist es richtig, dass wir ihm symbolisch die Ernte dieses Jahres auf den Altar legen, dass wir sie ihm zurückbringen, um sie noch einmal von seinem Tisch her zu empfangen, dass wir ihm Dank sagen heute und vor jeder Mahlzeit. Amen.

Bei den Fürbitten wurde auch für diejenigen unter uns gebetet, denen es nicht so gut geht.

Abschließend dankte Pfarrer Kroczek allen, die zum Gelingen dieses schönen Erntedankfestes beigetragen haben, erteilte den Schlusssegen und lud alle zur Agape ein.

Die Gäste haben diese Einladung gerne angenommen und sich gut unterhalten. Der milde Spätsommertag mit Sonnenschein und herrlicher Fernsicht auf die Karawanken war das Geschenk „von oben.“

 

Bericht:  Edith Strauss