Massenmorde im Zeichen des Totenkopfs
Der Historiker Wolfgang Graf referierte im RZ St. Jakob / RC Šentjakob über die Rolle und Gräueltaten der SS-Generäle.

„Sie waren intelligent, brutal, skrupellos und blind ergeben.“
Mit diesen Worten beschrieb der Kärntner Historiker Wolfgang Graf die Eigenschaften der SS-Generäle. Im Regionalzentrum referierte er zum Thema „Österreichische SS-Generäle als Überzeugungstäter im Dritten Reich“. Im SS-Netzwerk mit dem Totenkopf als Kennzeichen, waren die Österreicher überproportional vertreten.
Unter den Kärntner SS Generälen stachen Odilo Globocnik und Friedrich Rainer besonders hervor. „Sie bildeten die Kärntner Seilschaft“, so Graf.
Ab 1939 war Globocnik SS- und Polizeiführer im Distrikt Lublin, wo er die Vernichtungslager Belzec, Treblinka und Sobibor aufgebaut hat. „Bei der Aktion ‚Reinhardt‘ wurden in drei Vernichtungslagern 1,7 Millionen Personen in erster Linie durch Vergasungen umgebracht. Dabei wurden blauäugige Kinder den Polen weggenommen und ihre Eltern umgebracht“, so Graf. In der „Operationszone Adriatisches Küstenland“ (Friaul, Triest, Istrien) machte sich Globocnik als Höherer SS- und Poizeiführer in Triest besonders bei der Partisanenbekämpfung einen Namen. Im Triester Lager wurden knapp 5.000 Personen ermordet. Im „Generalplan Ost“ sollten Millionen von Slawen (Polen, Ukrainer, Weißrussen) ermordet und der Osten rassisch neu geordnet werden. Durch das Kriegsende kam dies nicht zur Umsetzung.
Friedrich Rainer war Gauleiter von Kärnten und Chef der Zivilverwaltung der besetzten Gebiete Kärntens und Krains mit dem Ziel „das Land deutsch zu machen“. Mit missionarischem Geist sollten Kärnten und Slowenien germanisiert werden.
Bei der Aussiedlung der Slowenen hat sich Alois Maier-Kaibitsch stark gemacht. „Hätte der Krieg länger gedauert, wäre es für die Slowenen sehr schlecht ausgegangen“, so Graf. Eine Fortsetzung des Krieges hätte weitere Millionen Opfer zur Folge.
Peter Fantur