Pfarrwallfahrt • Farno romanje
Zu den Wehrkirchen Unterkärntens • Taborne cerkve na Koroškem
Am Samstag, den 15. Oktober 2011, unternahm die Pfarre Augsdorf-Loga vas eine Pfarrwallfahrt zu den Wehrkirchen Unterkärntens. Fachkundiger Reiseleiter war in bewährter Weise Herr Gottfried Ogris, der zuvor die Besuchsziele erkundete und Bezugspersonen vor Ort organisierte.
Nach einer ersten spirituellen Einstimmung im gut gefüllten Reisebus wurde der erste Halt bei der Autobahnkirche Dolina „St. Maria im Walde“, wo die Pilgergruppe von Msgr. KR Leopold Silan begrüßt wurde. Unter seiner Patronanz erfolgte im Jahre 1999 eine gründliche Renovierung und moderne Neugestaltung der Kirche und wurde durch seine Beharrlichkeit zur ersten Autobahnkirche Österreichs. „Hier feiern vor allem Pilger aus Polen, die nach Rom unterwegs sind, gerne die Hl. Messe“, erzählte der Spiritus Rector. Vom akademischen Maler Peter Markovič stammt das große Hauptbild des Hochaltars, das an die Marienerscheinung im Jahre 1849 erinnern soll. In der Kirche hielten wir eine kurze Andacht und stärkten uns anschließend im nahen Pilgerzentrum bei Kaffee, Tee und Kuchen, die Dankes werter Weise von einigen Mitreisenden vorbereitet wurden. (Gruppenbild in der Autobahnkirche Dolina)
Im altehrwürdigen Stift Griffen-Grebinjski klošter feierten wir die Hl. Messe zu Ehren der Hl. Theresa von Avila und gratulierten anschließend einigen Namenstagskindern, die mit uns waren. In der ehemaligen Stiftskirche der Prämon-stratenser ist noch immer die geistige Atmosphäre dieser Ordensgemeinschaft zu spüren, die als Priester nach dem Ordensgelübde lebten und sich vorrangig der Seelsorge und dem gemeinsamen Gebet widmeten. Eine wehrhafte Kirchhofmauer umgibt die Stiftskirche, wie auch die alte Pfarrkirche, in der wertvolle gotische Altäre besichtigt werden konnten. Im nahen Markt Griffen-Grebinj wurde dann die Tropfsteinhöhle besucht und das Mittagessen eingenommen.
Die Wehrkirchen wurden im 15. Jahrhundert als Schutz vor den Türkeneinfällen meist von der örtlichen Bevölkerung errichtet. Einen Gesamteindruck einer Wehrkirche wurde uns in der auf 1163 m Höhe liegenden einsamen Siedlung Grafenbach-Kneža geboten, wo die wehrhaft befestigte spätgotische Kirche der Hl. Maria Magdalena allein schon durch ihre alten Steinplattldächer die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Eine bedachte Wehrmauer und ein starker Torturm umgeben die Kirche in Grafenbach. Im Innern der Pfarrkirche stellte uns der Mesner, Herr Ladinig, den prächtigen Hochaltar mit die zahlreichen Heiligen vor. Die dargestellten Attribute (Erkennungszeichen) weisen dabei auf Besonderheiten der Heiligen hin. Bei der Hl. Gertrud konnten wir auf der Wollspindel auch eine kleine Maus entdecken. Diese hat, einer lieben Legende nach, den Wollfaden durchgebissen, als sich die Heilige anmachte, auch am Sonntag zu arbeiten.
Danach besuchten wir eine der bedeutendsten und schönsten Wehrkirchen Kärntens, nämlich Diex-Djekše. Die später erbauten beiden Türme der Pfarrkirche des Hl. Martin sind weithin sichtbar. Diese Wehrkirche war früher sogar mit einem tiefen Wassergraben umgeben und man konnte nur über eine Zugbrücke hineinkommen. In der Kirche hielten wir die Abschlussandacht. Pfarrer GR Valentin Gotthardt konnte mit dem geistlichen Wort „einem anderen die Mauer machen“, auch die Bedeutung der Wehrkirchen für die heutige Zeit beschreiben, nämlich den festen und lebendigen Zusammenhalt in der Gemeinschaft der Glaubenden und darüber hinaus.
Dies wird auch durch die Neugestaltung des Zelebrationsaltares deutlich, der aus sieben aufeinander geschichteten und ineinander verleimten Lärchenholzblöcken besteht. Diese weisen auf die sieben Sakramente der Kirche, wie auch auf die sieben Ortschaften der Pfarre hin, die sogar das Holz gespendet haben. Oberhalb dieses Holzblockes liegt eine alte Steinaltarplatte, die bei Renovierungsarbeiten am Eingang der Pfarrkirche gefunden wurde und nun wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung dient. „Sie weist auf Jesus Christus hin, den wir gemeinsam in der Hl. Messe feiern und der uns hier als Gemeinschaft zusammenführt,“ so Pfarrer Gotthardt in seinen für alle tief empfundenen Worten.
All diese reichen geistigen und geistlichen Erfahrungen klangen schließlich im gemeinsamen Beisammensein in einer Buschenschenke weiter. Herr Ogris organisierte dazu auch Verwandte aus dem Jauntal, die zur Überraschung aller zünftig mit Harmonika und Gittare aufspielten. Dank gilt dem Chauffeur Herrn Gottfried Fantur aus Aich, der uns dann sicher wieder nach Hause brachte. Auch PGR-Obmann, Herrn Ing. Rudolf Kofler, sei gedankt, der für die Organisation im Hintergrund sorgte.
Nächstes Jahr ist eine Pfarrwallfahrt nach Italien auf eine Insel mit einem Marienheiligtum geplant, weiters der Besuch der ehemaligen Bischofsstadt Aquilea, von wo die Christianisierung Südkärntens erfolgte und wo in der Bischofskirche wertvolle Mosaiken zu bewundern sind.
Farno romanje in obisk znamenitih tabornih cerkev v Grebinjskem kloštru, na Kneži in na Djekšah je bilo polno duhovitosti in je sprožilo mnogo veselja med vsemi romarji. Zahvaljujem se vsem, ki so pripravili to romanje, kjer smo spoznali skrite bisere naše domovine in kjer so se tudi utrjevali vezi med farani. Naslednje leto se bomo podali na mali otok v Italiji ter obiskali nekdanjo škofijsko mesto Aquilejo, od koder je potekalo pokristjanjevanje naših krajev.
Mag. Michael Golavčnik