Pfarrer • župnik GR Franz Repnik (1955-1968)
Priestervorstellung • Predstavitev duhovnikov
Franz Repnik (geboren am 10.01.1903 in Kranzlhofen) studierte in Klagenfurt und wurde 1926 zum Priester geweiht. Er war in mehreren Pfarren als Kaplan und schließlich als Präfekt im Marianum Tanzenberg tätig, ehe Bischof Adam Hefter ihn 1931 zum Provisor von Grafenbach und Diex berief. 1942 belegten ihn die Nationalsozialisten mit „Gauverweis“, da er als nationalslowenischer Geistlicher galt.
Aus der Verbannung kehrte Repnik 1947 nach Kärnten zurück und kam als Pfarrer nach Köttmannsdorf, ehe er 1955 in seiner Wunschpfarre Augsdorf installiert wurde. Unter Franz Repnik erlebte die Pfarre Augsdorf ihre größte liturgische Entfaltung. 1960 führte der Pfarrer, zusätzlich zu den beiden Messen in Augsdorf (7 Uhr und 9 Uhr), einen regelmäßigen Spätgottesdienst (10.15 Uhr) in der Filialkirche Selpritsch ein. Niemals zuvor hatten so viele Menschen die Sonntagsmesse besucht. In den 1960er Jahren versammelten sich Sonntag für Sonntag an die 400 Gläubige um den Tisch des Herrn. Trotzdem war es dem Pfarrer bewusst, dass die Religiosität abzunehmen begann.
Eine Untersuchung praktizierter Frömmigkeit in der Pfarre Augsdorf 1957 veranlasste ihn zu dem Schluss, „dass fast die Hälfte der kath. Familien dem Geist des Materialismus verfallen ist“. Ursachen waren aus seiner Sicht „das hypermondäne Saisonleben Veldens“ und die Zuwanderung, die die Einwohnerzahl der Pfarre förmlich explodieren ließ, ohne dass es gelang, die Siedler in das tradierte Pfarrleben zu integrieren. (Repnik: Es sei evident, „dass Alt-Selpritsch im Vergleich zu Neu-Selpritsch (Siedlung) im religiösen Brauchtum viel konservativer ist, denn dort lebt noch bodenständige Bevölkerung“). Als Gegenstrategie setzte er zunächst bei sich selbst an. „Weil der Zeitgeist nicht am Priester vorbeigeht“, forderte er regelmäßige Übungen zu Selbstheiligung und mehr Askese bei den Geistlichen.
Das Auto beispielsweise empfand er als notwendiges Übel und empfahl seinen Mitbrüdern: „Wenn der Priester schon ein Fahrzeug besitzt, soll es in erster Linie der Seelsorge dienen. Es soll nicht luxuriös, wohl aber zweckentsprechend sein.“ Er selbst dürfte danach gehandelt haben, denn von den Pfarrmitgliedern wurde Franz Repnik als stiller, bescheidener, „feiner Herr“ wahrgenommen. Die ihm anvertrauten Seelen versuchte er durch zwei „Volksmissionen“ (1955 und 1966) und durch die Ansiedlung des „Lebendigen Rosenkranzes“ (1955), der die im Zweiten Weltkrieg stillschweigend aufgelöste Bruderschaft „Maria vom Guten Rate“ ersetzen sollte, zu heiligen. Außerdem erteilte er seiner Pfarrjugend in der Volks- und Hauptschule Velden Religionsunterricht.
Höhepunkt seines Wirkens war 1963 die Weihe des Friedhofs der Gemeinde Augsdorf in Selpritsch und 1964 die 800-Jahr-Feier der Weihe der Kirche von Augsdorf. Aus diesem Anlass wurden die 1942 von den Nazis abgenommenen Glocken ersetzt und die neuen von Prälat Alexius Zechner geweiht, sodass das vierstimmige Geläute wieder vollständig erklang. Auch unter der Pfarrvorstehung des Franz Repnik wurde in die Gebäude investiert. Abseits der neuen Glocken erhielt die Pfarrkirche bereits 1960 eine elektrische Läutanlage und eine modernisierte Innenbeleuchtung. Am Pfarrhof wurden 1955 Dach und Dachstuhl erneuert (Biberfalzziegel) und 1966 eine WC-Anlage und ein Bad eingebaut.
Der Schwerpunkt der Baumaßnahmen betraf jedoch Selpritsch. 1959 wurde mit den Mitteln des Verkaufs eines Ackers, den der aus Selpritsch gebürtige Priester Matthäus Weiß seiner Heimatkirche gestiftet hatte, das Gotteshaus neu eingedeckt und 1960 elektrisches Licht eingeleitet. Repnik schaffte Paramente an und kaufte 1966, als Ersatz für die in den 1930er Jahren abgewrackte Orgel, ein Harmonium (Metzer, 13 Register). Auf diese Weise wurde die Filialkirche schrittweise als Gottesdienstkirche adaptiert. Die Messen fanden in den 1960er Jahren regen Zuspruch. Es gab einige Jahre hindurch sogar einen eigenen Chor (Leitung: Valentin Filipitsch). Musikalisch gestaltet wurden die Gottesdienste vom Violinisten Konrad Jaworsky, gemeinsam mit Friederike Kotschan.
Pfarrer Franz Repnik verstarb plötzlich und unerwartet am 23.12.1968, einem 4. Adventsonntag, im Alter von 65 Jahren. Er hatte noch die Frühmesse gefeiert und wollte wohl im Keller des Pfarrhofes Messwein holen, als ihn auf den Stufen zum Keller ein Herzinfarkt ereilte. Repnik wurde (nach Johann N. Dobrauz und Matthäus Klemsche) als dritter Priester in Augsdorf beerdigt.
Dr. Christian Pichler
Vaško življenje v Logi vasi
Zaradi uničenja starega logavaškega občinskega arhiva ob koncu vladavine nacionalsocialistov (1945) sta župnijski arhiv in župnijska kronika edina uradna vira, iz katerih je mogoče vaško življenje vsaj delno rekonstruirati. Kurati 19. stoletja, ki so bili tesno povezani s kmečkim prebivalstvom, so se zanimali predvsem za vreme, naravne ujme in za kuge. Šele od 80. let 19. stoletja se je pozornost usmerila tudi na politiko (Loga vas je medtem postala lastna občina, v habsburški državi sta divjala kulturni in narodnostni boj in imela svoj vpliv tudi na vas). Med letoma 1920 in 1955 kronika molči o vaškem dogajanju in politiki, razen občasnih skopih zapiskov o dogodkih med letoma 1938 in 1945 (deportacija Slovencev, bombardiranja, omejitve v vsakdanjem življenju zaradi druge svetovne vojne, žrtve). Šele Franc (Franz) Repnik in Martin Hotimitz sta dogajanje opazovala spet bolj podrobno: zidava občinskega poslopja, društveni jubileji (gasilci, Svoboda), spor zaradi krajevnih tabel, razpustitev občine Loga vas, izidi volitev. (s.u./ gl. sp. 435)
Literaturangabe: Pichler, Christian: Leuchtturm im Sturm der Zeit. Zur Geschichte der Pfarre Augsdorf-Loga vas und der Filialkirche in Selpritsch-Žoprače. Hermagoras-Mohorjeva, Klagenfurt 2008, 456. - Buchverkauf im Pfarrhof, Preis 20,00 Euro.