Pfarre

Stall

Die Pfarrkirche Stall

 (© Foto: S.R.)
(© Foto: S.R.)

Die Pfarrkirche Stall ist dem heiligen Georg geweiht.

Der Sakralbau, welcher romanische und gotische Bauteile aufweist, hat Grundinnenmaße von 9,50 x29,50 m. Der lichte Innenraum erhält das Licht über zwei nach Süden gerichtete große, hohe gotische Putzenscheibenfenster und eines, welches nach Norden gerichtet ist. Der Altarraum wird ebenfalls durch drei gotische, nach Osten gerichtete, bleigefasste Putzenscheibenfenster erhellt. Der nach Westen gerichtete Kirchenzubau von 1825 wird durch zwei quadratische, in Blei gefasste Fenster beleuchtet. Der gotische Choraufbau wird am Aufgang durch ein gotisches Putzenscheibenfenster belichtet, hinter dem Orgelaufbau befinden sich drei normale quadratische Fenster.

Die neugotische Inneneinrichtung besteht aus dem Haupt- oder Hochaltar und zwei Seitenaltären und im Hauptschiff an der Nordwand aus einem Kanzelaufbau.
Neben dem Altarraum nach Norden befindet sich der Kapellenanbau mit einem Altar. Im Süden ist der Anbau des schön proportionierten, gotischen Glockenturms mit den Grundmaßen von 6,30x6,30m und einer Gesamthöhe von 55,75m.


Die Pfarrmatrikelbücher der Pfarre Stall beginnen mit dem Taufbuch ab dem 3. Jänner 1763, dem Trauungsbuch ab 30. September 1788 und dem Sterbebuch ab 17. Oktober 1812. Im Pfarrbesitz befindet sich ein Agendarium aus dem Jahre 1527.

Im Turm hängt eine Glocke aus dem Jahre 1584. An der äußeren Ostwand des Glockenturms ist ein Grabstein mit der Jahreszahl 1441 und 1444 eingemauert, welcher der Familie Grimming zugeschrieben wird.
Das Geläute im Glockenturm hat 4 Glocken mit einem Gesamtgewicht von 27 Zentnern.


Beim Brand von 1825 wurden folgende Gegenstände aus der Kirche gerettet, die heute noch vorhanden sind: Muttergottes mit Jesuskind (125 cm), 17.Jh., eine schmerzhafte Muttergottes(115 cm), 16.Jh., ein gegeißelter Jesus (115 cm), frühes 16.Jh., zwei vergoldete Kelche, einer dieser beiden Messkelche ist ein Geschenk der Familie Grimming an die Kirche.


Im Jahre 1843 wurden durch die Einnahmen aus einer Spendenaktion der Pfarrgemeinde Stall in der Pfarrkirche die jetzigen drei neugotischen Altäre und die Kanzel angeschafft. Diese wurden von Josef Staudacher aus Sexten angefertigt und 1847 in der Kirche aufgestellt. Im Zuge von Restaurierungsarbeiten in den letzten Jahrzehnten wurden alte Freskenreste freigelegt.

Die 51 Pfarrer von Stall sind seit 1336 bis heute namentlich und zeitlich genau nachgewiesen. Aus Stall ist auch der Weihbischof Kalt von Grimming hervorgegangen. Im Jahre 1570 wurde er zum Domprobst von Gurk gewählt und 1592 wurde er zum Weihbischof von Gurk bestellt. Generalvikar Prälat Johann Baptist Schmutzer (1867-1938) stammt vom Sonnberg, sein Vaterhaus war vulgo Lipp. Er war von 1899 bis 1921 Pfarrer seiner Heimatpfarre und von 1921 bis 1938 Kanzler und Generalvikar des Gurker Domkapitel.
In den letzten hundert Jahren sind aus Stall fünf Priester hervorgegangen. Auch der Dichter und Sänger Johann Kleinfercher, bekannt unter dem Pseudonym „Fercher von Steinwand“(1828-1902) stammte aus Steinwand. Auch die Volksschule Steinwand trägt seinen Namen.

Neben der Volksschule Steinwand steht die Filialkirche Steinwand, welche 1930 bis 1932 gemeinsam mit der Schule Steinwand errichtet wurde.
In der Pfarre Stall gibt es zwei Volksschulen (Stall, Steinwand) mit ca. 70 Schülern.

In der Pfarre Stall gibt es ein Lebendiges Kirchliches Brauchtum: Fronleichnamsprozession, Schutzengelprozession am 1. Sonntag im September, Erntedankfest am 1. Sonntag im Oktober, Wallfahrt nach Kötschach im Gailtal zu Christi Himmelfahrt, welche schon seit mehr als 200 Jahren durchgeführt wird.

Die Bitttage am 25. April und drei Tage vor Christi Himmelfahrt, wobei man betend über die Fluren geht und für die arbeitenden Menschen und reichen Erntesegen bittet.

In den letzten Jahren wurde auch der Wallfahrtsweg auf das Marterle wieder begehbar gemacht und neue Kreuze errichtet. Alljährlich wird nun am Jakobstag zu Fuß von der Pfarrkirche Stall ausgehend die Wallfahrt durchgeführt.