Pfarrkirche Liesing
Ursprung
Vom Ursprung unserer Pfarre ist kaum etwas bekannt. Mit größter Wahrscheinlichkeit kann angenommen werden, dass unsere Pfarrkirche um 1400 bereits fertiggestellt war. Schon 1429 wird erstmals ein Priester zu „lussikk“ genannt.
Renoviert
1620 wurde die Kirche vom Blitz getroffen und der gesamte Ort fiel den Flammen zum Opfer. In den Folgejahren wurde die heutige Kirche erbaut.
1751 wütete im Ort Liesing abermals ein Brand. Nur die Pfarrkirche konnte mit äußerster Mühe gerettet werden.Im Zuge des Wiederaufbaues des Dorfes wurde auch die Kirche renoviert. Der aus dem 15. Jahrhundert stammende gotische Flügelaltar musste einem wuchtigen Barockaltar weichen und als Auszügler in der Vorhalle vorlieb nehmen. Heute haben die wichtigsten Teile wieder in der Kirche Platz gefunden, den Rest erwarben geschäftstüchtige Altertumshändler.
Inneres
Bei einer Innenrenovierung wurden die gotischen Gewölberippen abgetragen, dafür im 20. Jahrhundert Rippen der Langhauswölbung illusorisch aufgemalt. In der Glockenkammer sind die Gewölberippen erhalten geblieben. Das Deckengemälde im Presbyterium aus dem Jahre 1887stammt von Josef Cravagna aus Forni Avoltri. Im Mittelfeld werden zwei Engel mit dem Kreuz dargestellt. Seitlich sind Moses und die hl. Sophia zu sehen.
Spätbarocker Opferaltar
Je nach kirchlicher Festlichkeit sind verschiedene Darstellungen am Hochaltar zu sehen. Weihnachten – Krippe mit hl. Familie; Fastenzeit – Jesus am Ölberg; währender der hl. Hauptandacht – Bild des dornengekrönten Christus; Ostern – hl. Grab und auferstandener Jesus; Pfingsten – Pfingsttaube; Feier der Kirchpatrone – Statuen des hl. Nikolaus, der hl. Margaretha und des hl. Petrus; Maria Himmelfahrt – Marienstatue.
Zur linken Seite ist die Statue des Hl. Josef zu sehen, rechts die des Hl. Johannes des Täufers. Über den beiden Opfergangsportalen sind Franz Xaver und Katharina von Siena dargestellt.
Flügel des ehemaligen spätgotischen Altares - An der linken und rechten Seite des Presbyteriums sind die beiden Flügel des ehemaligen Hochaltares befestigt. Diese Schnitzreliefs stellen Szenen aus der Legende des Hl. Nikolaus dar: Rettung eines Schiffes im Sturm, Getreidespende für Myra, die drei Jungfrauen und die goldenen Äpfel und die Verhinderung der Hinrichtung einer Frau. Das Werk stammt aus der Werkstatt von Rupert Posch aus Brixen und dürfte um 1520 entstanden sein.