Pfarre

Althofen

Helfen zu können, macht uns zu Menschen

Dieser Slogan der Caritas Kärnten trifft genau das, was bei unserem Einsatz in der Zeltstadt Krumfelden täglich spürbar war.

Gut 22 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus unserer Pfarre aber auch darüber hinaus standen fast 5 Wochen lang zur Verfügung, um die überwältigende Flut an Sachspenden rasch und effektiv an die Asylwerber in der Zeltstadt ausgeben zu können.

Weitere 20 ehrenamtliche Mitarbeiter übernahmen in dieser Zeit das Schlichten und Sortieren der Sachspenden im Bauhof Althofen.

Obwohl der Einsatz in der Zeltstadt sehr herausfordernd war, auch emotional, möchte ich ihn nicht missen und das weiß ich auch von unserem Team. Im Gegenteil, viele denken schon darüber nach, wie die Integration der Flüchtlinge, die dann fix in Althofen wohnen werden, funktionieren könnte. Dankbar für die vielen positiven direkten Begegnungen mit den Asylwerbern in der Zeltstadt und auch im Ort fühlen wir uns bestärkt in unserem Tun, auch für die Zukunft.

Monika Suntinger

„Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart.
Der bedeutendste Mensch ist immer der, der dir gerade gegenübersteht.
Das notwendigste Werk ist stets die Liebe.“
(Meister Eckhart, deutscher Mystiker, 1260 – 1327)

Als vor rund einem Monat die Meldung kam, dass in Krumfelden aufgrund der Flüchtlingswelle eine Zeltstadt entstehen würde, war mir sofort klar: Ich will helfen, unterstützen. Nach einigen Gesprächen und Telefonaten merkte ich, viele sind betroffen, spüren die Herausforderungen, aber auch Ohnmacht und eine gewisse Hilflosigkeit.

In einem Gespräch mit der Leitung der Zeltstadt stellte sich heraus, dass einige Wochen lang Unterstützung im Bereich der Kleiderversorgung notwendig wäre. So entstand in Zusammenarbeit zwischen Stadtgemeinde und Pfarrgemeinde (und darüber hinaus!) ein gut durchdachtes System:

  • der Spendenaufruf an alle
  • Kleidung jeglicher Art wird gebraucht
  • die Annahmestelle beim Wertstoffzentrum
  • das genaue Sortieren der Kleidung
  • der Transport nach Krumfelden
  • das Einschlichten in die Container
  • die  Ausgabe der Kleidung an Frauen, Männer und Kinder
  • viele freiwillige Helferinnen und Helfer schenkten ihre Zeit
  • verschiedene Teams bildeten sich
  • es wurde viel überlegt
  • Logistik entwickelt
  • Verbesserungen gemacht
  • reflektiert
  • diskutiert…


Ich bin sehr dankbar für diese vergangenen Wochen: für das Miteinander im Team, für den Humor, den Austausch. Besonders wertvoll und einprägsam waren für mich die Begegnungen mit den Flüchtlingen in der Zeltstadt: mit den Frauen und Männern, die trotz ihrer oft so traumatischen Erfahrungen ihre Hoffnung und ihre Lebensfreude und auch ihren „Witz“ nicht verloren haben; mit den Kindern, die, wie Kinder halt so sind, spielend und lachend und Kontakt suchend durch die Zeltstadt gelaufen sind und immer wieder (auf Deutsch) fragten „Wie geht es dir?“. Aus tiefsten Herzen wünsche ich diesen Menschen  Sicherheit, Heimat, Stabilität und die Erfahrung, dass wir alle ihnen weiterhin mit menschlicher Wärme begegnen.

Eva Schwarz-Dellemeschnig

Reicher und lebendiger

Es sind Menschen. Männer, Kinder und Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen flüchten mussten, vertrieben wurden. Nicht weit weg - sondern in unserer nahen Umgebung. Menschen, die oftmals nicht mehr haben als das, was sie am Körper tragen oder was sie vielleicht schon von Freiwilligen in Traiskirchen über den Zaun geworfen bekommen haben. Sieht man/frau diese Kinder, alte und junge Frauen, Mütter, Männer und Familienväter kommen Assoziationen hoch – es könnten unsere Kinder, Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins, Mütter, Väter, Großeltern etc. sein. Das macht betroffen und ohnmächtig.
Dieser Ohnmacht konnten wir gemeinsam, im Bereich unserer Möglichkeiten, durch aktives Handeln etwas entgegen setzen. Ich freue mich, Teil eines so engagierten Teams gewesen zu sein und kann nur sagen, dass ich mich durch die Begegnungen mit den Menschen in der Zeltstadt, durch die oft schwierigen organisatorischen Aufgaben, die sich uns stellten und den Kontakt zu allen Freiwilligen und MitarbeiterInnen der Gemeinde, an Erfahrung reicher und lebendiger fühle.

Susi Probst

 

"Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht dieser Welt verändern."

Sprichwort der Xhosa (Tansania, Südafrika, Botswana und Lesotho)