Pfarre

Klagenfurt-St. Egid

Der Ambo

Das Lesepult

Bei jedem Gottesdienst wird auch aus der Bibel, aus den Schriften des Alten und Neuen Testaments, vorgelesen. Dazu (und nur dazu) dient der Ambo/das Lesepult. Die Texte, die vom Ambo aus vorgetragen werden, gelten für die Christinnen und Christen als Wort Gottes. Er spricht darin zu ihnen, in ihre ganz konkrete Lebenssituation hinein.

Der Ambo steht an prominenter Stelle – sozusagen in der Mitte des Altarraums, in einer Linie zum Altar hin. Darin kommt die besondere Bedeutung zum Ausdruck, welche die Lesung aus der Heiligen Schrift innerhalb des Gottesdienstes besitzt. Und Ambo und Altar werden so sichtbar in Beziehung zueinander gesetzt.

Denn nicht nur im Empfang von Brot und Wein, dem sogenannten Altarsakrament, auch im Hören der Bibel geschieht Begegnung mit Gott. „Nicht vom Brot allein lebt der Mensch“, heißt es an einer Stelle, „sondern von jedem Wort aus Gottes Mund.“

Die Lesung aus der Bibel erfolgt im Gottesdienst mit einer gewissen Feierlichkeit. Sie ist von besonderen Riten begleitet. Unmittelbar neben dem Ambo brennen Kerzen, Weihrauch wird verbrannt, und Gott bzw. Jesus Christus werden angerufen. Denn es geschieht nicht einfach ein „Informationsaustausch“, wie wenn uns jemand einen Abschnitt aus der Zeitung vorliest. Gott selbst ergreift das Wort und will die Mitfeiernden ganz persönlich erreichen.

Dabei geschieht noch ein Weiteres: das gemeinsame Hören auf Gottes Wort verbindet die Hörenden auch untereinander. Es richtet ihren Blick auf ein gemeinsames Ziel. Es formt sie gleichsam zu einer „Gemeinschaft der Hörenden“, zu Gottes Volk. In letzter Konsequenz erfahren sie die Einladung, das Gehörte in ihrem Leben umzusetzen und es ihren Mitmenschen weiter zu erzählen.

„Auf guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht bringen, dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.“ (Mk 4,20)