1700 Jahre Konzil von Nicäa
Mit dem ersten Adventsonntag hat das neue Kirchenjahr begonnen, und in diesem Jahr feiern wir ein besonderes Jubiläum: 1700 Jahre Konzil von Nicäa (325). Dieses erste ökumenische Konzil der Kirchengeschichte befasste sich mit einer zentralen Glaubensfrage: Ist Jesus Christus wirklich der Sohn Gottes?
Anlass für diese Diskussion war die Lehre eines Priesters namens Arius, der behauptete, Jesus Christus sei zwar das höchste Geschöpf Gottes, aber nicht göttlich. Für ihn gab es nur einen Gott – Gott Vater –, dem Christus untergeordnet sei. Diese Lehre, bekannt als Arianismus, konnte sich jedoch auf dem Konzil von Nizäa nicht durchsetzen. Stattdessen entstand ein Glaubensbekenntnis, das die Göttlichkeit Jesu Christi klar definierte: Er ist wesensgleich (griechisch: homoousios) mit dem Vater.
Das große Glaubensbekenntnis
Dieses Bekenntnis wurde später auf dem Konzil von Konstantinopel (381) bestätigt und erweitert. Dabei nahm man besonders die Rolle des Heiligen Geistes in den Blick und erklärte ihn ebenfalls als göttlich. Aus diesen beiden Konzilien ging das Nicäno-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis hervor, das auch als „großes Glaubensbekenntnis“ bekannt ist. Es ist ein ökumenisches Zeichen der Einheit und drückt unseren gemeinsamen Glauben als Christinnen und Christen aus.
Im deutschen Sprachraum ist dieses Bekenntnis jedoch vielfach in Vergessenheit geraten, da in unseren Gottesdiensten meistens das kürzere Apostolische Glaubensbekenntnis verwendet wird. In unserem Pfarrverband möchten wir in diesem Jubiläumsjahr das große Glaubensbekenntnis wieder stärker in den Mittelpunkt rücken.
An Sonn- und Feiertagen werden wir es in den Gottesdiensten gemeinsam beten und in den Predigten näher erläutern, um die Bedeutung dieses Bekenntnisses für unseren Glauben zu vertiefen.