Rektorat

Klagenfurt-Don Bosco

Gesprächsabend zum synodalen Prozess

Miteinander über den Glauben sprechen

Am 25.01. trafen sich in der Don Bosco Kirche 12 Menschen zu einem Gesprächsabend über den synodalen Prozess. Nach der gemeinsamen Feier der Heiligen Messe erklärt Bruder Wolfgang Gracher SDB, was dieser „synodale Prozess“ eigentlich ist und schickt uns mit drei Fragen in eine stille Zeit des Nachdenkens und Betens:

  1. Was bereitet mir Sorgen, was Freude?
  2. Was hältst du von Kirche, was/wie soll Kirche für dich sein?
  3. Sprechen wir miteinander über unseren Glauben? Ermutigen wir andere dazu und suchen wir das Gespräch über den Glauben mit Außenstehenden?

In Kleingruppen haben wir diese Fragen dann gemeinsam erörtert. Wir merken, dass uns die Frage nach dem Positiven schwerfällt und wir sehr viel schneller wissen, was uns stört und Sorgen macht. Aber es tut auch gut sich auszutauschen und nicht nur die negativen Aspekte miteinander zu teilen.
Bei der Frage nach dem Sprechen über den Glauben, kommen wir drauf, dass es oft die Außenstehenden sind, die uns herausfordern Zeugnis zu geben und über unsere ganz persönliche Gottesbeziehung zu sprechen. Wir merken auch, dass sich viele von uns genau damit schwertun und dass wir oft über „die Kirche“ sprechen und viel seltener über das was wir selbst glauben, worauf wir hoffen.

Im Plenum haben dann alle Zeit 30 Sekunden mitzuteilen was sie an der Kirche stört und eine Minute über das zu erzählen, was sie als positiv empfinden.
Viele von uns freuen sich an lebendiger Gemeinschaft, Musik im Gottesdienst, guten Predigten und so vielen Menschen, die sich mit Herz einsetzen. Auch das gute Angebot jeden Tag zur Messe und zum Sakrament der Versöhnung gehen zu können und die Angebote wie Bibelrunde, Vorträge etc. werden als sehr positiv empfunden.
Was einige stört ist, dass die Ideale des Christseins wie Nächstenliebe oft so weit entfernt von der Realität sind und wir gerade in diesem Bereich oft keine Vorbilder sind. Die Älteren in der Runde merken an, dass sie darunter leiden, dass so viel vom Geist des Zweiten Vatikanums wieder versickert ist und der Aufbruch, der damals spürbar war, heute kaum mehr zu merken ist. Gleichberechtigung und die Aufhebung des Zölibats waren ebenfalls ein Thema.

In der Rückschau auf den Abend, fällt auf, dass es schwer ist eine Mitte zu finden, dass Positionen oft sehr weit auseinanderliegen und dass wir herausgefordert sind, dass Christus immer mehr zu unserer Mitte wird.

Schön abgerundet hat Bruder Wolfgang den Abend damit dass er daran erinnert: Der Heilige Geist weht wo er will. Wir vertrauen darauf, dass Gott seine Kirche auf ihrem Weg durch die Zeit führt und erneuert und bitten darum, dass er uns zu lebendigen Bausteinen an seiner Kirche macht.

Jasmin Kornprath