Pfarre

Klagenfurt-Dom

JENSEITS

Kunst im Dom 2025

Kunst im Dom 2025 - Lichtkünstler Anton Schnurrer mit Dompfarrer Dr. Peter Allmaier vor der Installation “Jenseits“ im Klagenfurter Dom. Foto: Michael Tavernaro/Internetredaktion
Kunst im Dom 2025 - Lichtkünstler Anton Schnurrer mit Dompfarrer Dr. Peter Allmaier vor der Installation "Jenseits" im Klagenfurter Dom. Foto: Michael Tavernaro/Internetredaktion

Die Installation des steirischen Lichtkünstlers Anton Schnurrer symbolisiert den Raum zwischen Leben und Tod. Sie setzt sich aus einer wechselnden Szenerie zusammen, die ab Aschermittwoch (5. März) bis zum Karfreitag (18. März) im Dom von Klagenfurt zu erleben ist. Ein durch einen schwarzen Vorhang geformter, begehbarer Tunnel (12 × 3 m) im Altarraum birgt eine Videoprojektion, die Nahtoderlebnisse symbolisiert. Viele betroffene Menschen beschreiben diese außerkörperliche Erfahrung als einen der schönsten Momente ihres Lebens: Gelassenheit, die Freiheit von jeglicher körperlicher Schwere und Krankheit sowie positive Gefühle und inneren Frieden.

https://youtu.be/bkM6iE-c0M8?si=KhRPoP4mI7jkXaV1

Die Thematik

Im Rahmen der Modernisierung wurde die einst so prägende Erfahrung von Sterben und Tod unsichtbar gemacht. Das Sterben findet meist nicht mehr im Kreis der Familie statt, sondern wird vom hoch qualifizierten Personal im Krankenhaus mit medizintechnisch hochgerüsteten Apparaten begleitet. Die damit einhergehende Privatisierung des Todes, hat das Thema aus dem öffentlichen Raum und aus dem gemeinsamen Diskurs entfernt. Die Aufarbeitung des eigenen Sterbens wie das der anderen wurde so zu einer Angelegenheit, um die sich das Individuum gefälligst selbst zu kümmern hat. Die einst gemeinsamen Anstrengungen der Todesbewältigung, mit allen Formen der Nähe-Bekundung bis hin zu den religiö- sen Deutungsangeboten, wurden der einzelnen Person aufgebürdet, die mit dieser Thematik häufig überfordert ist und einen weiteren Verdrängungsversuch unternimmt.
Die Thematisierung eines gesellschaftlichen Tabus im Rahmen der „Kunst im Dom 2025“ präsentiert sich als post-moderne Gegenbewegung, die um das menschliche Grund- recht weiß, darüber sprechen zu dürfen, was der Grund und das Ziel jener Hoffnung ist, die über den konkreten Tag hinausreicht. Die angebotene Beschäftigung mit einem Thema, das jeden Menschen früher oder später unbedingt angeht, kann den Charakter einer Drohkulisse verlieren, wenn es zu einem gemeinschaftlich-religiösen Thema wird. Denn die vielen kleinen Hoffnungen des Lebens sind sinvoll, wenn sie in einer großenHoffnung aufgehoben sind.

Der Künstler

Anton Schnurrer wurde 1955 in Straden (Österreich/Steiermark) geboren, wo er auch heute wieder lebt. Nach seiner elektrotechnischen Ausbildung, die er meisterte, gründete er 1998 ein Unternehmen und realisierte internationale Beleuchtungsprojekte, bei denen Licht, Architektur und Kunst in großen Dimensionen und mit hohem technischemAnforderungsprofil zusammenfließen. 2003 setzte Anton Schnurrer mit seiner Lichtinstallation „Grünes Licht für Straden“ sein erstes autonomes künstlerisches Zeichen, das sich inzwischen auf das gesamte Steirische Vulkanland ausgebreitet hat. Es folgten weitere Projekte, eigenständig oder als Initiator in Zusammenarbeit mit internationalen Kunstschaffenden.

Termine

Eröffnung:
Aschermittwoch, 5. März 2025, 19.00 Uhr, Domkirche Klagenfurt
Messe und Aschenkreuzfeier mit Diözesanbischof Dr. Josef Marketz
Mit Domorganist Klaus Kuchling: „Diptyque“ von Olivier Messiaen
1: „Das irdische Leben mit seinen nutzlosen Aufregungen“
2: „Das Paradies“ - mit Tanzperformance von Eva-Maria Gönitzer

Künstlergespräch:
2. Fastensonntag, 16. März 2025, 16.00 Uhr, Domkirche Klagenfurt
Mit Künstler Anton Schnurrer und Dompfarrer Peter Allmaier Wiederholung der „Diptyque“
vom Aschermittwoch mit Domorganist Klaus Kuchling und Tanzperformance von
Eva-Maria Gönitzer

Passionskonzert:
Palmsonntag, 13. April 2025, 16.00 Uhr, Domkirche Klagenfurt
Giovanni Baptista Pergolesi (1710-1736) - Stabat mater dolorosa für Sopran, Alt, Streicher und Basso continuo, Gregorio Allegri (1582-1652) - Miserere mei, Deus a 5 vocibus, Antonio Lotti (1667-1740) - Crucifixus a 8 vocibus
Ausführende:
Barbara Fink (Sopran), Jaroslava Pepper (Alt), Capella cathedralis und Barockensemble der Dommusik Klagenfurt, Domkapellmeister Thomas Wasserfaller (Gesamtleitung)
Karten sind im Büro der Dompfarre erhältlich.