Am 17. März 2025 wurde in der Pfarrkirche Annabichl die 5. Kreuzwegstation betrachtet: Simon von Kyrene hilft Jesus das Kreuz tragen.

Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Kyrene namens Simon; ihn zwangen sie, sein Kreuz zu tragen. (Mt 27,32)

Als die Soldaten sahen, dass Jesu Kräfte mehr und mehr schwanden, zwangen sie Simon von Kyrene – einen zufälligen Passanten –, das Kreuz zu tragen. Ohne zu fragen, ohne ihm eine Wahl zu lassen. Plötzlich wurde er Teil dieses leidvollen Weges. Von diesem Moment an gingen sie gemeinsam: der geschundene Jesus und der Fremde aus Kyrene. Schritt für Schritt trugen sie die Last, bis sie Golgatha erreichten – den Ort, der „Schädelhöhe“ genannt wird.

Wie mag sich Simon gefühlt haben? War er wütend über die erzwungene Aufgabe? Oder empfand er Mitleid mit Jesus, der unter der Last erneut zusammenzubrechen drohte? Auch wir erleben Situationen, in denen uns etwas auferlegt wird, das wir uns nicht ausgesucht haben. Oft reagieren wir mit Widerstand oder Resignation. Manchmal fehlen uns Mut und Hoffnung.

Doch das Beispiel Simon von Kyrene zeigt: Eine Last, die uns erst zu erdrücken scheint, kann sich mit der Zeit verändern. Vielleicht wird sie leichter, weil wir lernen, mit ihr umzugehen. Vielleicht hilft uns jemand, sie zu tragen. Und vielleicht erkennen wir im Nachhinein, dass wir an der Herausforderung gewachsen sind.

PS: Das für diesen Kreuzweg durch die Stadt Klagenfurt geschaffene Kreuz wandert nun weiter in die Bürgerspitalskirche. Dort wird am 19. März um 18:00 Uhr die 6. Kreuzwegstation gebetet. Herzliche Einladung!