Pfarre

St. Martin am Ponfeld

Gedanken zum Christkönigssonntag

Gerecht und ungerecht - Worte die uns heute sehr schnell über die Lippen gehen und die wir nur allzu oft für uns in Anspruch nehmen. Wir haben für uns ein sehr empfindsames Sensorium entwickelt, was wir als gerecht und ungerecht empfinden. Meistens hat es etwas mit völliger Gleichmacherei und/oder der strengen Einhaltung von Gesetzen und Regeln zu tun.

Auch heute begegnet uns dieser Begriff im Evangelium. Die Gerechten, die vom Weltenkönig ins Reich geholt werden und auch als die Gesegneten bezeichnet werden. Doch was macht ihre Gerechtigkeit aus - sie ist unserem Empfinden nach dann doch ein wenig überraschend.

Das Maß das in den Augen Jesu gerecht macht ist einzig und allein die liebende Tat am Nächsten. Nicht das Einhalten von moralischen Normen und Gesetzten ist ihm da wichtig und auch keine Einstellung und kein Glaubensbekenntnis. "Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan", so lautet das Auswahlkriterium. Dabei wird nicht einmal darauf geschaut ob der Leidende, der Hungernde , der Kranke, der Gefangenen, der Obdachlose der Hungrige oder Durstige ein Jude, ein Christ oder ein Inländer ist. Jeder Mensch, der Not leidet, ist einer in dem ich dem Weltenkönig begegnen kann.

So zeigt uns das Evangelium zum Einen, was entscheidend ist für unser Leben - nämlich die liebende Tat am Nächsten und zum Anderen macht es uns die Würde eines JEDEN MENSCHEN klar - unabhängig von seiner Religion, Herkunft, seiner moralischen Zuordnung oder gar seinen Handlungen.

Im Umgang mit unseren Mitmenschen wird also das Königreich Gottes bemessen und in der liebenden Tat bereits heute erlebbar und nicht erst im Jenseits am Ende des Gerichtes. Wer jedem Menschen mit der königlichen Würde des Weltenkönigs begegnet und in der liebenden Tat begegnet, baut schon heute ein Stück Himmelreich spürbar in dieser Welt auf.

Bauen wir gemeinsam an diesem Reich in dem wir alle als Königskinder in Würde und Frieden bereits heute leben können.