Monteverdis Marienvesper im Dom aufgeführt
Höhepunkt und Abschluss der Trigonale 2012 am Sonntag, dem 16. September, im Maria Saaler Dom
Unter der Leitung von Otto Kargl, Domkapellmeister von St. Pölten und international anerkannter Dirigent der Kirchenmusik, musizierten die Cappella Nova Graz, die Domkantorei St. Pölten, Les Cornets Noirs und das Trinity Baroque. In einem kongenialeren Rahmen als dem Mariendom von Maria Saal kann die Vespro della Beata Vergine (1610) von Claudio Monteverdi nicht interpretiert werden. Es kann nichts Schöneres geben! Darauf nahm auch Stiftspfarrer JK Donko in seiner Begrüßung zum Konzert Bezug.
Claudio Monteverdi schrieb mit diesem Werk Musikgeschichte. Im Programmheft der Trigonale wird er wie folgt gewürdigt: Claudio Monteverdis Marienvesper gilt als »das früheste der wirklich bedeutsamen großen Werke abendländischer Kirchenmusik« (Helmuth Rilling). Sie entstand an der für die Musik so bedeutsamen Wende zum 17. Jh., vereint traditionelle und moderne Kompositionspraktiken und ist sowohl festlich wie auch meditativ. Über den Komponisten, der als Begründer der nuove musiche, einer neuen Tonsprache, bezeichnet wird, sagte sein späterer Kollege Domenico Guaccero: »Monteverdi stellte die Zukunft vor, sein Werk … ist sozusagen der Topf, in dem die ganze moderne Musik gekocht ward – mit ihrer Humanität und mit ihren Widersprüchen.«
Die Marienvesper ist sein bekannsteste Werk, es ist Meilenstein und ein Höhepunkt der europäischen Musik. Das Ensemle musizierte spielerisch miteinander und hatte den Dom mit warmen und hellen Klang erfüllt. Die Musik kam wie von Innen und berührte Herz und Gemüt. Die Besucher dankten mit lange anhaltendem Applaus. Ein besonderer Dank gilt dem Intendanten der Trigonale Stefan Schweiger und der Domorganistin Gerda Heger.