Pfarre

St. Paul an der Gail

Ursulaschwestern St. Paul an der Gail

Nachruf Frieda Moritsch

Ursulafahne St. Paul (© Foto: Angela Moritsch)
Ursulafahne St. Paul (© Foto: Angela Moritsch)

Jahresbericht 2017 der Gemeinschaft der Ursulaschwestern St. Paul laut Pfarrblatt Feber 2018. Dieser Beitrag ist diesem Hauptartikel als Download angefügt.


Die Geschichte des „Ursulavereins“

Im Jahre 1858 bestätigte Papst Pius IX kirchlicherseits die Gründung der „Bruderschaften der Heiligen Ursula“ und gewährte gleichzeitig ihren Mitgliedern unter bestimmten Voraussetzungen einen vollkommenen Ablaß in der Sterbestunde sowie monatlich nach dem Empfang der heiligen Sakramente (Beichte, Kommunion).

Die Statuten dieser Vereine schrieben vor, dass sich elf Personen desselben Geschlechts zu einem „Gebetskranz“ vereinigen und jede dieser Personen täglich für sich alleine ein „Vater unser“, das „Gegrüßest seist du Maria“ und „Ehre sei dem Vater“ für eine glückliche Sterbestunde betet.

Gleichzeitig wurden die im Gebetskranz vereinigten Personen dazu angehalten, einander zu helfen, sich der Sünde zu enthalten, einander zu belehren, zum Guten zu ermahnen und so einander in den Himmel zu verhelfen. Diese Richtlinien wurden auch in einem eigenen Gebet zu Ehren der Heiligen Ursula zusammengefasst.

Der Legende nach war die hl. Ursula eine Königstochter aus der Bretagne und wurde wegen ihrer Schönheit von einem heidnischen englischen Königssohn zur Frau begehrt. Sie willigte in eine Hochzeit unter der Bedingung ein, dass sie zuvor nach Rom pilgern wolle und dass sich ihr Bräutigam inzwischen taufen ließ. Nach drei Jahren wolle sie ihn bei der Rückreise aus Rom in Köln treffen und heiraten. Als Ursula dann zur vereinbarten Zeit in Köln eintraf, war die Stadt von Hunnen belagert, die alle Begleiterinnen Ursulas, angeblich 11.000 Jungfrauen, töteten. Ursula selbst wurde verschont, weil sie dem Hunnenfürsten gefiel, der sie zum Weibe nehmen wollte. Sie widersetzte sich und wurde daraufhin vom Hunnenfürsten mit einem Pfeil getötet.

Diese Legende ist historisch nicht erwiesen. Die erste „Ursulabruderschaft“ wurde bereits 1445 in Köln gegründet. Im 16. Jahrhundert wurde die der Erziehung weiblicher Jugend dienende „Compania di Santa Orsola“ gegründet, deren Nachfolgerinnen die Orden der Ursulinnen und Schulschwestern sind.

Die hl. Ursula wird als Patronin der Stadt Köln und als Patronin weiblicher Erziehungsinstitute verehrt. Obwohl die Ursulavereine ausschließlich für Frauen und Mädchen bestimmt waren, nannten sie sich, dem damaligen patriarchalischen Zeitgeist entsprechend, „Bruderschaften“. Die entsprechenden Vereine für Männer waren die „Josefbruderschaften“.

Die wortwörtliche Übersetzung der Gründungsurkunde aus dem Slowenischen lautet:

Bruderschaft der hl. Ursula
für eine glückliche letzte Stunde
welche bestätigt hat Papst Pius IX am 12. März 1858
und beschenkt hat mit vollkommenen Ablässen in der Sterbe-
stunde und jeden Monat einmal nach empfangenen hl. Sakramenten.
Elf Personen des gleichen
Geschlechts gemeinsam versammelt beten jeden Tag „Vater
unser“ „Gegrüßest seist du Maria“ „Ehre sei“ für
eine glückliche letzte Stunde, und für die Hilfe, einer den an-
deren schön zu belehren, sich vor der Sünde zu hüten, zum Guten
zu ermahnen und ihm in den Himmel zu helfen.

Gebet
Bitte für uns, o hl. Ursula damit wir nach dem Bei-
spiel von dir uns gegenseitig schön belehren, der Sünde
enthalten, zum Guten ermahnen und
in den Himmel kommen. Amen.

Die Ursulabruderschaft St. Paul an der Gail wurde 1866 gegründet, vom damaligen Pfarrprovisor Lorenz Sever.

Derzeit (2017) gibt es 7 Ursulakränze mit je 11 Ursulaschwestern.
Die einzeln Leiterinnen sind
Gabi Hebein, Erna Wernitznig, Elisabeth Neff , Maria Tschabuschnig , Maria Iskrac, Sybille Assinger und Marianne Kovacic. Obfrau: Gabriele Urbanz.

Ein Bestattungswesen wie heute gab es bei der Gründung der Ursulaschwestern noch nicht. Im Todesfall war Nachbarschaftshilfe und Anteilnahme, auch im Gebet, für die Angehörigen von großer Bedeutung.

Aufgaben dieser Gebetsgemeinschaft:

1x pro Jahr eine Messfeier

Bei Todesfall eines Mitglieds - Teilnahme am Gebet und an der Begräbnisfeier mit Leuchter, Fahne und Kreuz.
Ungefähr 30 Tage nach dem Tod des Verstorbenen eine Messe feiern und bezahlen.
Einen Ersatz (vorzugsweise in der Familie des Verstorbenen) suchen.