Familiengottesdienst mit Erntedankfeier. Ein Fest für Gottes Schöpfung
Jetzt ist er gekommen, der Herbst. Und mit ihm all die Vielfalt und Pracht, über die wir jedes Jahr aufs Neue staunen. Sie ernährt, erfreut und umgibt uns mit allem, was die Natur hervorbringt. Und pünktlich zum Herbstbeginn, am 22. September, bedankten wir uns dafür auch heuer wieder im Rahmen eines Festgottesdienstes. Wir dankten für die gute Ernte, die vielen „fleißigen Hände“ sowie Gottes Fürsorge und baten um einen verantwortungsbewussten Umgang mit den „Früchten der Erde“.
Diese Anliegen trugen die Ministrant*innen Helena, Leo, Mina und Sophia in einer Einstimmung am Beginn des Gottesdienstes, im Kyrie und in den Fürbitten vor. Sie berührten uns mit ihrer natürlichen Herzlichkeit, ihrem Eifer, so wie auch Natalie, unsere jüngste Ministrantin. Und sie erinnerten uns in ihren Texten daran, wie wichtig „Zeit, Liebe und Familie“ sind, ließen uns erleben, wie jung Kirche sein kann und wie schön es ist, diese Kinder in unserer Mitte zu haben.
Neben dem „Danken“ und „Bitten“, so erinnerte Pfarrer Martin in seiner Predigt, seien das „Entschuldigen“ und „Verzeihen“ jene Werte, die das Miteinander und Füreinander zu etwas Kostbarem machen. Sie zu leben? Gar nicht so leicht! Mit dem Einüben solle man daher am besten schon „in Kindertagen“ beginnen.
Nun möchten wir Ihnen, Herr Pfarrer, unseren aufrichtigen Dank aussprechen: für erbauliche und lebenspraktische Predigten wie diese, würdevoll gestaltete Gottesdienste, die meditative Eucharistische Anbetung, Ihr rührendes Engagement in der Erstkommunion- und Ministranten-Vorbereitung, Ihren erfrischenden Humor, das anteilnehmende Interesse und die vielen guten Begegnungen. Danke für ein Jahr umsichtiger und wertschätzender Seelsorge! Seelsorge, die beim Erntedankgottesdienst 2023 begonnen hat.
Wie schon die Jahre davor, so wurde auch heuer die Kirche liebevoll mit Erntegaben dekoriert: farbenfroh, üppig und aufwändig. Ein herzliches Danke an Frau Bernadette Schöller! Sie übertrifft sich in der Kirchenraumgestaltung jedes Jahr selbst und erinnert uns daran, dass Brot, Obst und Gemüse nicht im Supermarkt wachsen. Es sind unsere Bäuerinnen und Bauern mit ihren Familien, denen Pfarrer Martin deshalb eine besondere Hochachtung aussprach. Sie arbeiten zuverlässig und unermüdlich, trotz schwieriger Wetterverhältnisse, und besitzen eine große Verantwortung im Hinblick auf die heimische Lebensmittelversorgung.
Es sei gut, so unser Herr Pfarrer, diese „Arbeit von anderen“ auch bei der großzügigen Agape zu „schätzen“, zu der wir am Schluss des Gottesdienstes geladen waren. Ein herzliches Vergelt's Gott den Organisatorinnen und allen Helferinnen und Helfern! Die Anerkennung für die feierliche musikalische Gestaltung gilt wie immer unserem Kirchenchor unter der Leitung seines Organisten Ferdinand Mörtl, ein Dank dem Mesner*innen-Team und allen, die zum Gelingen dieser Feier beigetragen haben.
So wurde in einer voll besetzten Kirche ein Familiengottesdienst mit Erntedankfest begangen: feierlich, andachtsvoll, gastfreundlich und generationenübergreifend. Zeichen einer lebendigen Gemeinschaft! Einer Gemeinschaft, deren Auftrag auch darin besteht, sich der Verantwortung für die Natur bewusst zu sein, über den Wert von Lebensmitteln Bescheid zu wissen und sich nicht als beherrschender, sondern als unterstützender Teil der Schöpfung zu begreifen.
Ingrid Jarnig