Pfarre

Förolach

Erst Beruf, dann Berufung

Georg Granig ist seit kurzem Provisor in Förolach im Gailtal und in St. Lorenzen im Gitschtal. Bevor er Diakon und Priester wurde, war er Bankangestellter im Oberen Mölltal

Ich fühle mich hier auch gut aufgenommen, meint Georg Granig, Jg. 1970, der aus Sagritz in der Gemeinde Großkirchheim im Mölltal stammt, wo er mit fünf Geschwistern aufwuchs. Nach der Volks- und Hauptschule besuchte er das BORG in Lienz und leistete in Spittal seinen Präsenzdienst ab. Er ergriff bald die Gelegenheit, im Mölltal als Bankangestellter tätig zu sein. Da konnte ich viele Menschen und ihre Schicksale näher kennen lernen, blickt er dankbar zurück. Nach 15 Jahren hängte er diesen Beruf an den Nagel. Was war geschehen?

Vom Schalter zum Altar

Er hatte im Sommer 2009 eine Wallfahrt nach Medjugorje gemacht, und danach stand für ihn der Entschluss fest, Priester zu werden. Kirchlich engagiert war er schon als Lektor und auch als Pfarrgemeinderat in seiner Heimatpfarre. Der neu angestrebte Beruf Priester sollte seine Berufung werden. Einen weiten und harten (Bildungs-)Weg hatte er vor sich, den er aber konsequent beschritt. Er trat ins Priesterseminar der Diözese Gurk ein. Nach dem Propädeutikum in Horn und dem Theologiestudium in Graz folgte ein Pastoralpraktikum in Friesach. Im Oktober 2016 wurde er in seiner Heimatpfarre Sagritz zum Diakon geweiht und kam dann in die Pfarre St. Theresia in Klagenfurt für ein Jahr als Diakon. Am 2. Juli 2017 wurde er mit zwei Kollegen im Dom zu Klagenfurt zum Priester geweiht. Eine erstaunliche Karriere – von der Bank zur Kirche, vom Schalter zum Altar, könnte man abgekürzt sagen.

Nach Spittal kam Hermagor

In Spittal verbrachte er zwei lehrreiche Jahre als Kaplan. Seit 1. September ist er nun in Hermagor tätig. Er ist Provisor in Förolach und St. Lorenzen und Pfarrvikar in Hermagor, wo er dem langjährigen und verdienstvollen Stadtpfarrer Günther Dörflinger zur Seite steht und kräftig unterstützt. Die Pfarre feiert heuer bekanntlich ihr 850-jähriges Jubiläum.

`Sucht ihr mich, so findet ihr mich. Wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, lasse ich mich von euch finden´. Das ist dem Buch des Propheten Jeremia entnommen und sein Primizspruch, den er sich nach der Priesterweihe ausgewählt hat und der ihn auch begleitet. Aus der Kirchengeschichte schätzt er viele Glaubenszeugen, insbesondere den heiligen Pfarrer von Ars und die heilige Theresa von Avila, die keine spekulativ träumenden Menschen waren, sondern einen scharfen Blick für das Konkrete hatten. Es sei wichtig, auf die Menschen, die vielfach Orientierung suchen, zuzugehen, ihnen zuzuhören, sie möglichst respektvoll und in individuell unterstützender Weise zum Glauben und zu Gott hinzuführen.

Musikalischer Seelsorger

Der freundliche Seelsorger wirkt jugendlich, ruhig und bedacht. Er hatte als Bankangestellter viel erlebt und erfahren, hat viele Menschen kennengelernt und freut sich nun im schönen Gailtal zu sein und hier vielen Menschen zu begegnen und sie seelsorglich zu begleiten. Seine Hobbies sind Wandern, Radfahren und Schifahren. Granig singt auch gerne – er war zuletzt Mitglied beim Kirchenchor Molzbichl – und er spielt Gitarre.

(Karl Brunner)