Pfarre

St. Oswald ob Bad Kleinkirchheim

St. Oswald ob Bad Kleinkirchheim

Kirche mit Pfarrhof (© Foto: archiv)
Kirche mit Pfarrhof (© Foto: archiv)

Das Streudorf St. Oswald liegt in 1320 m Seehöhe in einem Seitental nordwestlich von Bad Kleinkirchheim. Eine kleine Kapelle wird bereits 1197 urkundlich genannt, eine Kirche ist ab 1267 bezeugt.

Die Pfarrkirche St. Oswald

Die kleine spätgotische Anlage mit der Hauptansicht nach Osten stammt aus dem Anfang des 16. Jh. Bei der Außenrenovierung im Jahr 1982 wurde die ursprüngliche Polychromie wieder hergestellt. Der nordseitig angebaute Turm weist Mauerschlitze, Biforenfenster und ein Pyramidendach auf. Am Chor sind einfache Lanzettfenster sowie ein Fries zu sehen. Das Langhaus ist ein wenig höher als der Chor, südseitig sind ebenfalls Lanzettfenster mit ursprünglichem Maßwerk eingebaut. Hinzuweisen wäre auf ein Christophorus-Fresko. An der Südseite des Langhauses stehen über dem spitzbogigen Seitenportal die Jahreszahlen 1594 und 1894. Darüber zeigen Fresken Ölberg und Kreuzigung (1514) mit dem Vermerk: "das gemäld hat mahen lassen kaspar Wercker und Paul sein pruder". Die Wandbilder Kreuztragung, Kreuzigung und Auferstehung in der unteren Reihe sind ins 16. Jh. zu datieren. Spätgotische Anfertigungen sind das Weihwasserbecken sowie die Beschläge und Schlösser an allen Türen. Westlich steht die Vorlaube auf Pfeilern.

Der Chor und das 4-jochige Langhaus sind netzrippengewölbt, im Chor mit tief herabgezogenen abgekragten Diensten. Das Langhaus weist schlanke polygonale Wandpfeiler ohne Kapitelle auf, der niedrige Triumphbogen eine weit ausladende Öffnung. In der Barockzeit wurde die westliche Empore eingebaut.

Bemerkenswert ist der Hochaltar (1678), vom Typus her eine Säulenädikula mit gesprengtem Giebel, akanthusverzierten Seitenteilen und einem Altarblatt, das den Kirchenpatron zeigt. Am Aufsatz der Seitenaltäre sind gemalte Heiligendarstellungen angebracht: Antonius von Padua und Leonhard am linken, Valentin und Blasius am rechten Seitenaltar. An der Brüstung der Sängerempore sind gemalte Jesuitenheilige abgebildet. Die geschnitzte Kreuzigungsgruppe am Triumphbogen stammt aus der 2. Hälfte des 15. Jh., ist allerdings überarbeitet worden. An der Westwand stehen halbfigurige Jesuitenheilige auf Konsolen (2. Hälfte des 17. Jh.). Weiters gehören zur Kirchenausstattung 3 Altarbehänge des 1-szenigen Typs. Sie entstanden im letzten Drittel des 18. Jh. Das Passionsbild Christus am Ölberg kann als Fastentuch bezeichnet werden und verhüllte in der Fastenzeit den Altar. Die beiden anderen Tücher wurden jeweils zu Weihnachten bzw. zwischen Ostern und Pfingsten (Auferstehungsbild) verwendet. Die Orgel baute 1838 Jakob Ladstätter. Die älteste Glocke trägt die Jahreszahl 1440.

1949 wurde in der Sakristei das Fresko "Feiertags-Christus" (14. Jh.) aufgedeckt.