Ein in der Adventszeit weit verbreiteter Brauch ist das Marientragen. Er gehört zu den eher stillen Bräuchen, wobei die Gottesmutter Maria in Form einer Statue von Haus zu Haus getragen wird. Familien öffnen der heiligen Maria die Tür und gewähren ihr, der Nachbarschaft und Freunden Einlass in deren Haus. Am nächsten Tag zieht der/die Hausherr /in mit der Gottesmutter Maria dann weiter und diese findet Platz und Gastfreundschaft bei einer nächsten Familie in unserer Gemeinde.

Wir empfinden eine große und tiefe Dankbarkeit, wenn wir die Möglichkeit erhalten, der heiligen Mutter Gottes Herberge geben zu dürfen. Im Gebet und mit besinnlichen Liedern und Texten wird der Gottesmutter Maria Ehre erwiesen und das hinterlässt in vielen Herzen ein Gefühl der Liebe und Freude. Uns ist es wichtig, dass der Brauch nicht in Vergessenheit gerät, denn gerade in der heutigen Zeit, in der alles so schnelllebig und hektisch wirkt und es auch so ist, ist so ein Moment der Stille und Besinnlichkeit ein willkommener Anlass innezuhalten.

Für uns ist die Bereitschaft die Türe für einen Abend für alle zu öffnen eine Bereicherung und die lässt uns in diesen Stunden etwas Ruhe und Besinnung finden. Die Herbergssuche ermöglicht auch Begegnungen mit Menschen und trägt ein bisschen dazu bei, die Adventszeit intensiver zu erleben.

Christine Wulz