Gedenktag der heiligen Barbara
Ein blühender Kirschzweig zum Weihnachtsfest, geschnitten am Barbaratag, verspricht Glück im neuen Jahr.
In den Abendstunden fanden sich wieder viele Gläubige zum Barbaratag in der Filialkirche St. Margarethen ein, um ihre frisch geschnittenen Barbara-Zweige zu segnen. Es wird hier alljährlich am 4. Dezember dieser Heiligen gedacht, da sie neben der heiligen Margaretha die zweite Patronin dieser Filialkirche ist.
Barbara von Nikomedien, wie ihr voller Name lautet, starb als Märtyrerin im 3. Jahrhundert in Kleinasien. Der Überlieferung zufolge wurde sie von ihrem Vater enthauptet, weil sie sich weigerte, ihren christlichen Glauben und ihre jungfräuliche Hingabe an Gott aufzugeben. Sie ist eine der Vierzehn Nothelfer und gilt als Schutzpatronin der Bergleute und jenen Teilen der Armee und Feuerwehr, die mit Sprengstoff hantieren. Darüber hinaus wird sie auch im Bau- und Gießereigewerbe sowie als Helferin gegen Blitz- und Feuergefahr angerufen. Die heilige Barbara wird dargestellt als Jungfrau meist mit einem dreifenstrigen Turm, oft aber auch mit Hostie und Kelch oder mit einer Märtyrerpalme und Schwert. Diese Heilige wird auch häufig mit zwei anderen jungfräulichen Märtyrerinnen und Nothelferinnen dargestellt, nämlich der Heiligen Katharina und der Heiligen Margaretha. Daraus ergab sich der folgende Merkspruch, welche auf die drei Attribute der drei heiligen Frauen verweisen: "Margareta mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Radl, das sind die drei heiligen Madl".
Der Gottesdienst wurde geleitet von unserem Herrn Pfarrer Michael Joham und unserem Diakon Stani Adlaßnig. Der Herr Pfarrer hob in seiner Predigt die Geschichte und die Tugenden der heiligen Barbara besonders hervor und ging auf ihre Bedeutung in unserer heutigen Gesellschaft ein. Besonders hervor hob er auch das Symbol des Turmes mit den drei Fenstern, welche für den neuen Blick auf das Leben und die Welt stehen, der der Heiligen Barbara als auf den dreieinen Gott Getaufte geschenkt worden ist. Nichts, nicht einmal der Entzug der äußeren Freiheit, konnte ihr dieses Geschenk nehmen. Die lebendige Verbindung mit Jesus Christus hat sie wahrhaft frei gemacht.
Am Ende der Messfeier bedankte sich der Herr Pfarrer bei allen Unterstützern, welche zur Messgestaltung beitrugen. Zum Schluss wurde die Pfarrgemeinde zu einer Agape eingeladen. Bei Lagerfeuer, heißen Getränken und frisch gebackenen Weihnachtskeksen konnten sich alle Gottesdienstbesucher am Kirchenvorplatz wieder aufwärmen und Kraft tanken. An dieser Stelle sei ein Dank an all jene Beteiligten zu richten, welche für die leckeren Kekse und Getränke sorgten.
Michael Kropfitsch
Am Barbaratag fanden auch die Segnungen der Adventkränze im Pfarrkindergarten und in der Volksschule Köttmannsdorf statt.
Wir machen unsere Herzen bereit für die adventliche Wartezeit. Pfarrer Joham segnete im Kindergarten im Rahmen einer kleinen Feier die Adventkränze, welche von den Kindern selbst gebunden wurden. In der Volksschule wurde gemeinsam mit der evangelischen Pfarrerin Burchhardt gefeiert. Es wurden Geschichten vorgelesen, Lieder gesungen und die Adventkränze und Barbarazweige gesegnet.
Die vier Kerzen am Adventkranz sind uns Wegbegleiter auf unserem Weg zur Krippe. Sie werden nacheinander an den vier Adventsonntagen angezündet, als Zeichen für Christus, die „Fülle des Lichtes” und als Vorfreude auf die Geburt Jesu.
Der Adventkranz ist ein junger Brauch. Der evangelische Theologe Johann Wichern wollte den Schülern im Heim "Rauhes Haus" in Hamburg die Zeit auf Weihnachten verkürzen. Er baute 1839 aus einem alten Wagenrad einen Holzkranz mit 24 Kerzen als Kalender. Jeden Tag der Adventzeit wurde eine weitere Kerze angezündet, so dass die Kinder die Tage bis Weihnachten abzählen konnten. Später stellten sich die Menschen kleinere Varianten aus Tannengrün und mit vier Kerzen auf die Tische. Der erste Adventkranz in einer katholischen Kirche wurde erst 1925 in Köln aufgehängt.