Pfarre / Fara

Köttmannsdorf/Kotmara vas

Fest der Sonnenwende

Bald lodern die Flammen in nächtlicher Luft und trotzen dem Dunkel. (© Foto: UM)
Bald lodern die Flammen in nächtlicher Luft und trotzen dem Dunkel. (© Foto: UM)

Am 21. Juni feiern wir den längsten Tag und die kürzeste Nacht des Jahres, das Fest der Sonnenwende. Die Verehrung der Sonne und des wiederkehrenden Lichtes geht auf Traditionen in prähistorischer Zeit zurück. Die Sonne hatte essentielle Bedeutung für das irdische Überleben. In unmittelbarer Verbindung zur Sommersonnenwende steht die sogenannte Johannisnacht am 24. Juni; dem Geburtstag Johannes des Täufers:

„Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden.“
(Joh 3,30)

Das ist ein Bild für die Sonnenwende. Das Ego muss abnehmen, damit das wahre Selbst in uns wachsen kann. Das Ego, das sich im Äußeren beweisen muss, wird in der Wendezeit schwächer, damit wir mehr in Berührung kommen mit unserem wahren Selbst. Die äußere Sonne nimmt ab dem 21. Juni ab. Doch die innere Sonne, die jeder in seinem Herzen trägt, soll jetzt zunehmen. Das Fest Johannes des Täufers am 24. Juni will uns einladen, über das Geheimnis von Tag und Nacht, von Licht und Finsternis, vom Ego und unserem wahren Selbst nachzudenken. Wir sollten Tag und Nacht wieder bewusster wahrnehmen als Bild für unser Leben in und mit Jesus Christus. (Anselm Grün)