7. Juli: Radio- und Fernsehübertragung des Festgottesdienstes zur Eröffnung des „Carinthischen Sommers“ aus der Stiftskirche Ossiach
Klagenfurt, 28. 6. 24 (pgk). Großer Tag für die vor allem auch als einer der Austragungsorte für den „Carinthischen Sommer“ weit über Kärnten hinaus bekannte Stiftspfarre Ossiach: Am Sonntag, dem 7. Juli, überträgt der ORF um 10 Uhr den Gottesdienst anlässlich der Eröffnung des „Carinthischen Sommers“ österreichweit im Programm der Regionalradios Ö2 sowie im Fernsehen auf ORF3. Außerdem wird der Gottesdienst aus der Stiftskirche Ossiach auch im Fernsehprogramm von MDR zu sehen sein.
Die hl. Messe feiert Dechant Kons. Rat Mag. Erich Aichholzer mit Diakon Wolfgang Putzinger. Die neue Intendantin des „Carinthischen Sommers“, Nadja Kayali, wird zu Beginn des Gottesdienstes Begrüßungsworte an die mitfeiernde Gemeinde vor Ort sowie per Radio und Fernsehen richten.
Musikalisch gestaltet wird der Eröffnungsgottesdienst zum „Carinthischen Sommer“ vom Vokalensemble „Company of Music“ (Leitung: Johannes Hiemetsberger) und Wolfgang Kogert an der Orgel. Zur Aufführung kommt die „Berliner Messe“ von Arvo Pärt. Im Anschluss an die hl. Messe findet im Stift ab 12 Uhr das Ö1 Kulturpicknick mit Musik, Literatur, Tanz und Kunst für die ganze Familie statt. Diese Veranstaltung wird im Radioprogramm von Ö1 live übertragen.
Für Dechant Aichholzer ist es „eine besondere Freude“, dass Ossiach gleichsam als „Wiege und Geburtsstätte dieses großen Musikfestivals mit der Gottesdienstübertragung eine neue Präsenz erhält und damit über die Grenzen Kärntens hinaus auf dessen Bedeutung für unser Land hingewiesen wird“.
In seiner Predigt möchte Dechant Aichholzer in besonderer Weise auch auf den prophetischen Charakter von Musik sowie die Verbindung von Liturgie und Musik hinweisen. Es werde dabei, so Aichholzer, auch um die Frage gehen, wie Gott durch die Kirchenmusik zu den Menschen spreche. „Musik ist immer wieder eine neue Schöpfung. Es ist wunderbar, wie aus zwölf Tönen immer wieder Neues entsteht und Gott in der Musik eine Sprache findet, die jeder verstehen kann, weil sie direkt die Herzen anspricht“, betont der Ossiacher Stiftspfarrer. Es gehe in diesem Eröffnungsgottesdienst zum Carinthischen Sommer auch um den Dank für die Gabe der Musik und der Kunst. „Wir möchten Gott bitten, dass wir auch in schwierigen Zeiten eine Kraft finden, die wir der Musik zuschreiben, nämlich Harmonie und Sinfonie in der Welt. Diese Kraft möge Frieden und Einigkeit ermöglichen, wo derzeit Misstöne und Krieg herrschen, damit wir miteinander in Einklang leben können“, sagt Dechant Aichholzer.
Die Stiftskirche in Ossiach, vor allem auch als einer der Austragungsorte für den „Carinthischen Sommer“ über Kärnten hinaus bekannt, wurde Anfang des 11. Jahrhunderts zusammen mit dem ältesten Benediktinerkloster Kärntens über einem Vorgängerbau des 9. Jahrhunderts errichtet. Der Name Ossiach ist slawischen Ursprungs und bedeutet Schattseite. Das Kloster, dem Patriarch von Aquileia unterstellt, erlebte im Zuge seiner wechselhaften Geschichte im 15. und 16. Jahrhundert Verarmung und Niedergang, dem bis zur Klosteraufhebung 1783 ein Aufschwung folgte. Das Äußere der Kirche ist gekennzeichnet durch eine schlicht gestaltete Westfassade, einen mehrfach erhöhten Vierungsturm, ein Querhaus sowie einen dreiapsidalen Ostabschluss. Das Kircheninnere der dreischiffigen romanischen Pfeilerbasilika wurde großteils unter Abt Hermann Ludinger (1737-1744) in die heutige Gestalt mit der Einwölbung von Mittelschiff, Querhaus, Seitenschiffen sowie Chor gebracht und mit farbenfroher Stuckarbeit der Wessobrunner Stuckateure versehen.
Im Kircheninnenraum, der im Jahr 2022 umfassend restauriert wurde, bestechen die barocken Wand- und Deckenmalereien von J. F. Fromiller (1741-1744). Die Deckenbilder des Mittelschiffes zeichnen sich mit der Himmelfahrt Mariä, der hl. Katharina in der Glorie und dem Gottvater vor Kuppelillusion besonders aus. Fromiller schuf in Ossiach auch die Seitenaltarbilder. Der Hochaltar aus dem letzten Viertel des 17. Jahrhunderts beinhaltet in der Mittelnische unter einem Kronenbaldachin eine klein proportionierte Madonnenstatue und die lebensgroßen Skulpturen der Heiligen Benedikt und Scholastika. In der so genannten Taufkapelle hat sich als bedeutendes Dokument der ehemals gotischen Ausstattung ein Flügelaltar aus der Villacher Werkstatt erhalten. Zudem sei noch auf die reiche Ausstattung der Stiftssäle mit Wand- und Deckenmalereien von Fromiller hingewiesen.