Pfarre / Fara

Kühnsdorf/Sinča vas

Kreuzweg der Pfarrkirche Kühnsdorf

Fastentuch & Die Stationen des Kreuzweges

Der Kreuzweg in Kühnsdorf wurde vom nigerianischen Künstler Tony Nwachukwu (* 30. September 1959 in Enugu, Nigeria) gestaltet. Er  ist ein nigerianischer Künstler, der vor allem durch christliche Kunst im deutschsprachigen Raum bekannt wurde. Er gestaltete u.a. das Misereor-Hungertuch für 2009.
Darüber hinaus hat Nwachukwu zahlreiche christliche Kunstwerke für Kirchen in Afrika und Europa gestaltet. Die Batikbilder des Kreuzweges in  Kühnsdorf unterscheiden sich von den üblichen Darstellungen des Kreuzweges. Als Nigerianer gestaltet Tony selbstverständlich aus afrikanischer Sicht. Unter anderem hat der Künstler auch das Fastentuch und das Schöpfungstuch (gemeinsam mit der VS Kühnsdorf ) für die Pfarrkirche Kühnsdorf gestaltet.

Ursprung Jerusalem

In den meisten katholischen Kirchen sind an den Seitenwänden gut sichtbar 14 Kreuzwegbilder angebracht. Mehr oder weniger kunstvoll stellen sie einzelne Szenen aus der Leidensgeschichte Jesu dar, angefangen von der Verurteilung durch Pilatus bis zur Grablegung. Während der Kreuzwegandacht gehen Gläubige einzeln oder in Gruppen durch die Kirche und bleiben vor jedem Bild stehen, sie machen "Station", wie man sagt, und betrachten jede Szene im Gebet. Heute findet man die Bilder oder "Stationen" oft eng nebeneinander gehängt. Manchmal wird der Kreuzweg überhaupt nur in der Kirchenbank sitzend oder kniend gebetet. Das war nicht immer so. Seinen Ursprung hat der Kreuzweg im religiösen Leben der Christen in Jerusalem. Diese machten sich schon im Altertum immer wieder auf den Weg, um betend und singend die Orte des Leidens und Sterbens ihres Herrn nachzugehen.

An diesen Prozessionen nahmen auch viele Pilger und Pilgerinnen aus dem Abendland teil. Später baute man für jene Gläubigen, die nicht ins Heilige Land pilgern konnten, Kalvarienberge in ihrer Heimat oder richtete - gleichsam als Miniaturausgabe - Kreuzwegstationen in den Kirchen ein. Inhalt und Zahl der Stationen variierten im Lauf der Geschichte. Die heute üblichen 14 Stationen verdanken wir dem spanischen Franziskanermönch Antonius Daza (17. Jh.). Weltweite Verbreitung erlangte diese Form des Kreuzweges durch den hl. Leonhard v. Porto Maurizio (1676 -1751), ebenfalls Franziskanermönch und eifriger Volksmissionar in Italien. Dieser begeisternde Barockprediger soll selbst 576 Kreuzwege errichtet haben.

Die 14 Stationen des Kreuzwegs Jesu
Der Kreuzweg umfasst 14 Stationen. Er hat Höhen und Tiefen, harte aber auch  schöne Stationen, wo Jesus liebenden Menschen begegnet.
Kreuz und Kreuzwegbilder zeigen uns auf alle Fälle die andere, die dunkle Seite des Menschseins. Und sie zeigen uns jenen Gott, der freiwillig mit uns auch ins Dunkel und durch das Dunkel geht - bis es licht wird. So lassen moderne Künstler den Kreuzweg manchmal in eine 15. Station, in ein Osterbild münden: "Jesus ist auferstanden". Gott kann aus jedem Karfreitag einen Ostersonntag blühen lassen. Dieser Glaube trägt auch heute.
 

Der Sinn des Kreuzweges
Das Beten des Kreuzweges in der Fastenzeit hat den Sinn, dass wir uns an das Leiden von Jesus erinnern. Durch seinen Tod am Kreuz hat Jesus Leben geschenkt! Darum singen wir oft in der Kirche den Vers:
„Im Kreuz ist das Heil, im Kreuz ist das Leben, im Kreuz ist die Hoffnung!“
Im Kreuzweg Jesu erkennen wir aber auch unser eigenes Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Da gibt es Stationen der Krankheit, Enttäuschung oder gar des Todes. Es gibt aber auch wohl welche des Glücks, wo uns Menschen begegnen, die uns lieben und uns helfen in der Liebe, Stationen der Freundschaft.

Zum Weiterdenken:

„Sich zu Christus bekehren, Christ werden will heißen, ein Herz von Fleisch zu empfangen [vgl. Ezechiel 36,26], ein Herz, das das Leid und die Schmerzen der anderen wahrnimmt. Unser Gott ist kein ferner Gott, der in seiner Glückseligkeit unberührbar wäre. Unser Gott hat ein Herz, ja sogar ein Herz von Fleisch. Er hat Fleisch angenommen, gerade um mit uns leiden zu können und uns in unserem Leiden zu begleiten. Er ist Mensch geworden, um uns ein Herz von Fleisch zu geben und in uns die Liebe für die Leidenden, die Bedürftigen zu wecken.“

Benedikt XVI., Karfreitag 2007
 

"Die Sieben letzten Worte Jesu am Kreuz"

Die christliche Tradition hat die den vier Evangelien entnommenen Worte des gekreuzigten Jesus in folgende Reihenfolge gebracht:
 

1. "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." (Lukas 23, 34)
2. "Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein." (Lukas 23, 43)
3. "Frau, siehe, dein Sohn!" und: "Siehe, deine Mutter!" (Johannes 19, 26-27)
4. "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?" (Markus 15, 34; Matthäus 27,46)
5. "Mich dürstet." (Johannes 19, 28 )
6. "Es ist vollbracht." (Johannes 19, 30)
7. "Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist." (Lukas 23, 46)

Der Text wurde übernommen:
http://members.aon.at/veitschegger/texte/kreuzweg.htm