Vor zwei Monaten dachte wohl niemand daran, dass die Ostervorbereitungen und die Feier der Osternacht heuer in solch veränderter Form stattfinden würden. Durch die notwendig gewordene Ausgangsbeschränkung wurde mir schnell klar, dass meine Familie am Karsamstag nicht in vollständiger Anzahl bei der Osterjause versammelt sein würde. Die Segnung der Palmbuschen vor dem Dorfkreuz, die Feier der heiligen Tage, die Feuersegnung und die Feier der Osternachtliturgie mit Einbruch der Dunkelheit am Karsamstag, all das konnte nicht in der vertrauten Form stattfinden.

Heuer ist es ganz anders gewesen, meinten auch meine Nachbarinnen, die oft alleine die Kirche aufsuchten, um in aller Stille zu beten. Das Pfarrblatt wurde aus Sicherheitsgründen nicht ausgetragen, sondern zur freien Entnahme in den Kirchen aufgelegt. Unser Herr Pfarrer segnete das Wasser und abgefüllt in Gläsern konnte es in den Kirchen geholt werden. Am Palmsonntag stellten wir die Palmbuschen vor das Haus. Die Segnung erfolgte ohne Beisein der Pfarrgemeinde durch den Herrn Pfarrvorsteher vor allen Kirchen in alle vier Himmelsrichtungen.

Von der Katholischen Kirche Kärnten wurde jedem Haushalt die Kirchenzeitung Sonntag bereitgestellt, mit Anleitungen für die Feier der heiligen Tage. Darin war auch genau beschrieben, wie man die Speisensegnung durchführen kann. So segnete ich selbst die Osterspeisen. Wie ich gehört habe, machten das auch unsere Ministranten Thomas und Jasmin.

Ein besonderes Geschenk bereitete mir unser Herr Pfarrer mit der Einladung zur Osternachtliturgie am Karsamstag in der Pfarrkirche Neuhaus- Suha. Seine Intention war es, die Hl. Messe um Gesundheit für die Pfarrbevölkerung zu feiern, unter Beteiligung von – laut staatlicher Verordnung – nicht mehr als fünf Gläubigen. Diese stammten aus unterschiedlichen Orten der Pfarre und standen stellvertretend für alle Pfarrangehörigen. In Vertretung aller Gemeindebürger nahm der Bürgermeister der Gemeinde Neuhaus, Herr Gerhard Visotschnig, daran teil. Weitere Mitwirkende waren die Schriftführerin des PGR/ AVF, Frau Mag. Maria Mrčela und PGR-Mitglied und Mesner, Herr Gottfried Borstner. Alle Erwähnten übernahmen auch die Schriftlesungen der Osternachtliturgie. Diese Messfeier war ein Erlebnis der besonderen Art und wird mir ob der Innigkeit noch lange in Erinnerung bleiben.

Gertraud Maurel
Pfarrkoordinatorin und PGR-Obfrau

Zum Osterfest bekam Pfarrvorsteher Mag. Michael Golavčnik auch ein besonderes Email von Frau Martina Selišnik aus Schwabegg. Sie beschreibt darin das „liturgische Wirken“ ihres Sohnes Thomas und belegt dies mit ein paar Schnappschüssen, die sie dabei gemacht hat. Wir danken herzlich für die Erlaubnis der Veröffentlichung des Emails und der Fotos:

"Hallo,
anbei Fotos unserer kleinen, aber feinen Speisensegnung. Thomas hat mit vorbereiteten Gebeten die Segnung mit Weihwasser vorgenommen, sowie mit seiner Harmonika das doch eher deprimierende Ostern 2020 für uns zu was ganz Besonderem gemacht!

Wir wünschen gesegnete Ostern und bleiben sie gesund!

Lg Martina mit Family"

Als langjähriger Ministrant der Filialkirche in Bach- Potoče ist Thomas gewohnt, liturgisch tätig zu sein. Herzlichen Dank für diesen besonderen Dienst, dieses Mal als „Priester“ bei seiner Familie zu Hause.
Auf diesem Wege seien auch der Opa und die Oma in Bach gegrüßt. Für das Bacher Mesnerehepaar Friedrich und Waltraud Barth gehört es wohl zu den schwierigsten Erfahrungen dieser Zeit, dass die Enkeln sie nicht besuchen dürfen. Aber die Gesundheit geht in diesem Ausnahmezustand einmal vor und nur gemeinsam werden wir es schaffen.

An dieser Stelle gilt auch unser Dank an Frau Maria Sadnek vlg. Thurner aus Oberpudlach, die neue Altartücher für die Pfarrkirche gestickt hat. Am Aschermittwoch ist sie zu Hause auf dem Hof, als sie nach den Hühnern schaute, unglücklich gestürzt und hat sich den Fuß gebrochen. Die ganze Fastenzeit musste sie einen Gips tragen, den sie am Karfreitag runterbekommen hat. Bei einem Krankenbesuch durch den Pfarrvorsteher Golavčnik erklärte sie, dass sie nun diese Zeit sinnvoll genützt hat. Wir wünschen ihr und Ihnen allen ein gesegnetes und gesundes Osterfest.

Velika noč v posebnih okoliščinah

Zaradi izrednih razmer koronavirusa je cerkveno in farno življenje zamrlo v svoji običajni obliki, toda na novo zaživelo v krogu družin in malih skupnosti. Tega smo priča, ko vedno spet slišimo, kako so v družinah obhajali sveti teden in veliko noč, čas, ki je drugače tako bogat v svojem duhovnem izročilu ter v svojih šegah in navadah.

Mnogi so morali praznovanje velikega tedna in veliko noč praznovati doma prek radijskih valov ali malih zaslonov. Kot kristjani, ki so krščeni z vodo in v moči sv. Duha, so verniki tokrat morali sami opraviti pobožnosti velikega tedna ter blagoslovitve praseljcev na cvetno nedeljo in velikonočnih jedil na krstnico. V farni cerkvi je farni predstojnik mag. Miha Golavčnik blagoslovil vodo in jo napolnil v posebnih glažih z lastnim napisom. Marsikatera družina se je teh glažev z blagoslovljeno vodo radevolje poslužila.

Lepo je videti, da se tudi ministrantke in ministranti doma vključujejo v družinske liturgije in tam celo prevzemajo vodilne vloge. Tokrat lahko sami doma „igrajo duhovnika“, kar drugače vidijo v cerkvi. Župnik je v teh zadnjih treh tednih iz varnostnih razlogov sam obhajal sv. maše, ko si je kratkomalo v župnišču v Žvabeku uredil malo hišno kapelico.

Velikonočno liturgijo pa je praznoval v obeh farah, kjer pa je bila udeležba vernikov pri sv. maši omejena na skupno pet oseb. Na Suhi so na krstnico zvečer sodelovali gospod župan Gerhard Visotschnig, farna koordinatorka in podpredsednica župnijskega sveta, gospa Gertraud Maurel, zapisnikarica župnijskega in cerkvenega sveta, gospa mag. Maria Mrčela ter cerkovnik in mežnar Mirko Borstner p.d. Ratnik. Vsi so tudi brali berila velikonočne liturgije.

Gospa Maria Sadnek p.d. Turnerca pa je v času njenega okrevanja, ko je zaradi padca si zlomila nogo in morala nositi mavec, našivala nove oltarne prte za farno cerkev, za kar se ji prisrčno zahvaljujemo.

Želimo vsem blagoslovljene in predvsem zdrave velikonočne praznike.

Ta čas velike noči v posebnih okoliščinah je tudi lepo strnil v svoje misli em. kardinal dr. Franc Rode, nekdanji nadškof ljubljanske nadškofije ter in zaslužni prefekt kongregacije za ustanove posvečenega življenja in družbe apostolskega življenja v Vatikanu.

Kardinal Franc Rode ob praznovanju letošnje velike noči, posnetek iz Vatikana