Pfarre / Fara

Neuhaus/Suha

Erntedank und 750-Jahr-Feier in Bach • Praznovanje to- in onstran meje

Am östlichsten Zipfel der Pfarre Neuhaus, in der Filialkirche Bach-Potoče, die unmittelbar an der Staatsgrenze zu Slowenien liegt, wurde am ersten Sonntag im Oktober kräftig gefeiert. Obwohl in der Früh die Wolken von der Sonne aufgerissen wurden, war es bei der Feierlichkeit am Vormittag eher kühl und bewölkt. Trotzdem war die ganze Ortschaft Bach auf den Beinen, um am 2. Oktober 2022 das Erntedankfest und das 750-Jahr-Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung zu feiern. Der Ordinariatskanzler der Diözese Gurk hatte sich angekündigt, einige grübelten noch darüber nach, wie man den hohen Gast anzureden hat, während andere noch letzte Vorbereitungen trafen.
Vor der Kirche waren alle versammelt: die Kindergartenkinder mit ihren Betreuerinnen, die Feuerwehrleute und Mitglieder der Schlosskapelle Neuhaus in ihren schmucken Uniformen, der Kirchenchor in Tracht, der Männergesangsverein in Kärntner Anzügen und die Festgäste aus nah und fern, ebenso festlich gewandet. Auch die Kindertraktoren standen – für den Erntedank entsprechend geschmückt – auf dem Rasenstreifen Spalier.

Friedrich Barth, der langjährige Mesner der renovierten Filialkirche, begrüßte Kanzler Ibounig, Pfarrer Franček Kraner, den Pfarrer der benachbarten Ursprungspfarre Libeliče und Pfarrvorsteher Michael Golavčnik sowie die Vertreter von Gemeinde und Vereinen. Zugleich gab er einen kurzen Abriss über die Geschichte des Gotteshauses, zumal über die letzten Jahrzehnte, wo auch er selbst – neben vielen anderen freiwilligen Helferinnen und Helfern – fleißig mitgearbeitet hatte.

Musik- und Liedbeiträge folgten, außerdem die Überreichung eines Geschenkkorbes mit Schmankerln aus Bach und Leifling durch zwei Bacher Kinder, danach ergriff völlig unerwartet noch der unmittelbare Nachbar der Filialkirche das Wort, weil es ihm – wie er selbst sagte – ein Bedürfnis war. Danach bedankte sich der Ehrengast für die herzlichen Begrüßungsworte, segnete die Kindertraktoren und schritt mit seinen Konzelebranten in die festlich geschmückte Kirche, wo die Festmesse feierlich begangen wurde. Nach der Festmesse waren alle im Namen des Pfarrgemeinderates und des Pfarrvorstehers, der in diesen Tagen sein persönliches Jubiläum feierte, zu Spanferkel mit Beilagen eingeladen, die köstlich durch das Gasthaus Harald Sternjak vlg. Gojer aus Pudlach vorbereitet worden sind. In kürzester Zeit waren alle Gäste gesättigt und gelabt, die Tische vor dem Rüsthaus waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Harmonikastaatsmeisterin Laura Rampitsch spielte noch zünftig auf, so dass die feierliche Feststimmung bis in die späten Nachmittagsstunden weiterklang.

Am Nachmittag wurde aber auch über der Grenze gefeiert, nämlich in der ehemaligen Mutterpfarre Libeliče, die ihr 100-jähriges Jubiläum der Wiederangliederung der Ortschaft an den Mutterstaat in einem großen Festzelt beging. Staatspräsident Borut Pahor, Ministerinnen und Minister der Republik Slowenien waren anwesend, ein reichhaltiges Kulturprogramm wurde geboten und vom nahen Flugfeld stiegen Flugzeuge in die Luft, um immer wieder Fallschirmspringer abzuwerfen, die durch die Lüfte bis zum Festzelt segelten. Im Pfarrhof in Libeliče war auch eine neugestaltete Ausstellung zu sehen, die die Ereignisse vor 100 Jahren in einen größeren Zusammenhang stellte. So wurde diesseits und jenseits der Grenze kräftig gefeiert, so wie in alten Zeiten, wo beide Ortschaften noch zusammengehörten.

MM

Anbei veröffentlichen wir die Begrüßungsworte und danken allen, die bei dieser großen Feier der Filialkirche mitgewirkt und mitgearbeitet haben:

Hochwürdiger Herr Ordinariatskanzler, Monsignore Dr. Jakob Ibounig,
hochwürdiger Herr Pfarrvorsteher Mag. Michael Golavčnik,
spoštovani gospod župnik Franček Kraner iz Libelič,
geschätzter Herr Bürgermeister Patrick Skubel,
geschätzter Herr Alt-Bürgermeister und Ehrenbürger Gerhard Visotschnig,
werter Ehrenbürger Prof. Siegfried Hoffmann,
werter Herr Kirchenchorleiter samt Sängerinnen und Sängern,
liebe Vertreterinnen und Vertreter des öffentlichen Lebens und der örtlichen Vereine, hohe Festtagsgemeinde, liebe Kinder!

Als Vertreter der Bacher Filialgemeinschaft und Messner der Filialkirche Bach – Potoče darf ich Sie herzlich hier in unserem Dorf Bach begrüßen. Wir feiern heute Erntedank. Es ist in Zeiten wie diesen, wo sich das Klima spürbar verändert, nicht mehr selbstverständlich, dass die „Früchte der Erde und die Werke unserer Hände“ wachsen und gedeihen. Es ist darum richtig und wichtig, Gott „Danke“ zu sagen für alles, was uns im vergangenen Jahr gelungen ist. Erntedank ist nicht nur ein Fest für die bäuerliche Bevölkerung. Für uns alle, von jung bis alt sollte es selbstverständlich sein, ab und zu in der Hektik des Alltags innezuhalten und Gott für alles zu danken, was im letzten Jahr gut aufgegangen ist. Das gilt für den Beruf, das gilt aber auch ganz besonders für das Leben in unseren Familien.

Wir haben aber heute noch einen weiteren, ganz besonderen Grund, „Danke“ zu sagen: Im Jahr 1272, also vor 750 Jahren, wurde hier an dieser Stelle erstmals eine Kirche urkundlich erwähnt. Seit mindestens 750 Jahren ist dieser Ort, an dem wir stehen, also „heiliger Boden“. Hier wurden v.a. seit dem letzten Jahrhundert Kinder getauft, Ehen geschlossen, die verstorbenen Menschen verabschiedet und Gott anvertraut. In zahllosen heiligen Messen wurde Gott gelobt und angebetet.

750 Jahre sind eine lange Zeit. Diese Kirche, wie sie heute vor uns steht, ist bereits der zweite Kirchenbau an diesem Ort. Ein Visitationsbericht aus dem 17. Jahrhundert beschreibt die damalige Kirche als völlig baufällig, eng, unbequem und feucht – weshalb sie abgerissen und nach 1646 neu aufgebaut wurde. Auch die weitere Geschichte der Kirche war bewegt: Die Filialkirche Bach - Potoče wurde durch die Grenzziehung nach dem ersten Weltkrieg und der Volksabstimmung 1920 bzw. durch die Wiederangliederung der Mutterpfarre Libeliče - Leifling an den Mutterstaat 1922 davon abgeschnitten und kam zur Pfarre Neuhaus - Suha. So musste auch ein eigener Friedhof angelegt werden. Dass die Kirche sich heute nicht wieder feucht und baufällig zeigt, ist dem großen Fleiß und Einsatz vieler zu verdanken. 1985 erfolgte mit reger Unterstützung der Bacher Bevölkerung eine Generalsanierung des Bacher Gotteshauses, welches 1986 wieder feierlich eingeweiht wurde. Treibender Motor war der damalige Obmann des Pfarrgemeinderates Neuhaus, Ehrenbürger Professor Siegi Hoffmann.

In den letzten sieben Jahren wurde die Kirche wiederum von Grund auf innen und außen renoviert und die Kirche neu eingedeckt. Die Orgel musste repariert werden, ebenso notwendig war die Renovierung der Altarbilder der beiden Seitenaltäre. Der Vorplatz wurde neugestaltet und ein Vordach beim Seiteneingang errichtet. Bei diesen Arbeiten durfte ich mich als Messner besonders einbringen, es waren aber viele weitere Menschen mit Arbeitskraft oder durch finanzielle Unterstützung beteiligt. Dank gilt insbesondere Pfarrökonomin Gertrude Dobrounig, die stets für die solide Ausfinanzierung sorgte.

So ist die Bacher Kirche auch 750 Jahre nach ihrer erstmaligen urkundlichen Erwähnung ein wesentliches Gemeinschaftszentrum hier im Ort. In einer Zeit, wo der ländliche Raum immer mehr ausdünnt, ist es wichtig, dass die „Kirche im Dorf“ bleibt. Wir sind dankbar, dass wir – obwohl wir wenige sind – einen Kirchenchor haben, der besonders die hohen Feiertage mitgestaltet. Und auch, dass die anderen Kulturvereine wie der Heimatklang Bach und die Schlosskapelle Neuhaus ebenfalls immer bereit sind, musikalisch mitzuwirken. Auch unsere Freiwillige Feuerwehr Bach – die heuer ihr 100jähriges Bestehen feiert – ist ein ganz wichtiger Bestandteil unseres Dorflebens. Wir sind sehr dankbar dafür, dass die Kameradinnen und Kameraden unsere Feste und Feiern immer wieder mittragen und uns auch das Rüsthaus als Ort zur Gemeinschaftspflege zur Verfügung steht. Wir hoffen, dass wir auch weiterhin eine lebendige Filialgemeinde bleiben können. Wichtig wird es sein, dass die Kirche in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auch für die jüngere Generation ein lebendiger Ort des Glaubens und des religiösen Brauchtums bleibt. Dank an die zahlreichen Kinder und an den Kindergarten, die heute mit ihren Traktoren gekommen sind bzw. die Hl. Messe mitgestalten werden.

Hochwürdigster Herr Ordinariatskanzler, wir begrüßen Sie als Vertreter des Herrn Bischofs noch einmal auf das Herzlichste in unserem schönen Ort und bitten Sie um den Segen für diese jubilierende Kirche und die sich darin versammelnde Gottesdienstgemeinde.

Praznovanje to in onstran meje

V cerkvenem listu krške škofije, v Nedelji, dne 02.10.2022, so na duhovni strani objavili to modrost iz Vietnama kot misel za zahvalno nedeljo:

Kdor vidi otroka,
naj pomisli na tega,
ki nam daje življenje.

Kdor ima riž v skledi,
naj pomisli na tega,
ki je negoval rastlino.

Kdor je sadje,
naj pomisli na tega,
ki je posadil drevo,

Kdor pije vodo,
naj pomisli na tega,
ki je izkopal studenec.

Kar velja za Vietnam, velja tudi za podružno cerkev v Potočah, ki je za zahvalno nedeljo, dne 02.10.2022, obhajala tudi 750-obletnico prve omembe v listinah. Za ta veliki jubilej podružne cerkve je prišel v zastopstvu prečastitega gospoda škofa škofijski kancler monsinjore dr. Jakob Ibounig, katerega so pozdravili domači mežnar Fritz Barth, suški župan Patrick Skubel in nepričakovano še sosed kmet. Potoče je še kmečka vas, kjer se kmetje javijo k besedi hote nehote, da bi izpostavili posebnost tega kraja. Sedanja podoba cerkve je nastala po letu 1646, ko je prvotna romanska stavba propadala. V zadnjih desetletjih so jo temeljito obnovili. V 80-ih letih prejšnjega stoletja je bila v tako slabem stanju, da so jo morali notranje popolnoma obnoviti. Odpeljali so oltarje, da jih je restavrator rešil pred lesnim črvom. Domačini so odstranili notranji omet, kolikor je bilo potrebno in stene na novo ometali. Isto so tudi naredili zunanjo fasado cerkvenega stolpa. Na starih slikah iz tega časa je možno videti gasilce, ki so s svojo brizgalnico oprali stolp, predenj so ga na novo ometali. Leta 1986 je bila slovesna sv. maša ob blagoslovitvi dokončanih del ob prisotnosti tedanjega škofa Egona Kapellarija in tedanjega opata benediktinskega samostana v Admontu, tedanjih lastnikov suškega grada, ki je gmotno podprl obnovo oken podružne cerkve. Že tedaj pa je kot mlad duhovnik bil prisoten libeliški župnik Franček Kraner, ki se je poprej vrnil po sedmih letih iz misijona na Madagaskarju. Tudi tokrat je bil pri sv. maši, tokrat s sivimi lasmi in kot častitljivi gospod z veliko dušnopastirsko izkušnjo.

Škofijski kancler je kot glavni mašnik pridigal in govoril podobno modrosti iz Vietnama o zahvalni nedelji. 1000 ljudi je soudeleženih pri peki enega kruha, je nagovoril otroke otroškega vrtca, ki so poprej zapeli in se zahvaljevali za vse sadeže, ki jim daje mati narava. Tako so ob vsaki kitici dali svoje pripravljene sadeže v košaro. Ravno tako pa je tudi na fari in pri podružni cerkvi. Koliko ljudi je sodelovalo pri obnovi te Božje hiše vedno spet, in koliko ljudi so kot verni farani se udeleževali sv. maš, ko so bile v tem Božjem hramu.

Vsaka generacija prevzame svoje dolžnosti. Če so bile prejšnji rodovi rodovi ustvarjanja, ko so lahko veliko gradile, mora zdaj nova generacija to vse vzdrževati, posodobiti in dodati kaj novega. Mlade generacije imajo nešteto idej, a včasih manjka vztrajnosti, to idejo izpeljati do konca. Tokrat so se tudi mladi vključili v to slovesnost, od najmlajših otroškega vrtca do mladih odgovornih v gasilskih vrstah.

Lepo, da so na ta dan tudi praznovali v nekdanji matični fari v Libeličah, ki so imeli v goste samega predsednika države in marsikaterega ministra in ministrico. Kako je predsednik države v svojem nagovoru izpostavil, zdaj ob mejah države nimamo sovražnike, temveč povsod prijatelje države. Naj se to prijateljstvo tudi krepi preko državnih meja. Vsi odgovorni občine na Suhi in zastopniki iz Potoč so sedeli v prvih vrstah tega velikega slavja. Zavedanje takih zgodovinskih dogodkov pa oživlja medsebojne in zgodovinske vezi.

MG

LINK: OStR Mag. Karl Pölz - Jubiläumsfest...
LINK: OStR Mag. Karl Pölz - Seitenblicke Josef Sadnek
LINK: OStR Mag. Karl Pölz - Wiederanschluss Libeliče