Organisation

Referat für Tourismusseelsorge

Unterwegs in der Provinz Parma (Emilia Romagna)

Pilgern am Frankenweg April 2016

 (© Foto: Rudi Podesser)
(© Foto: Rudi Podesser)

Zum fünften Mal im Frühling waren wir - eine Gruppe von 52 Pilgerinnen und Pilgern – auf dem Frankenweg zu Fuß unterwegs. Auf vier Etappen pilgerten wir von Fidenza bis auf den Cisa-Pass im Apennin auf der „Via Francigena“, dem ältesten Pilgerweg Europas.

Die Pilgerwoche begann am italienischen Nationalfeiertag – „Festa della Liberazione“ - mit der Anreise im Bus über Venedig nach Bologna, wo wir uns im Stadtteil Casalecchio einen langgehegten Wunsch erfüllen konnten. Bei der Durchfahrt Bolognas auf der Autostrada A1 in Richtung Florenz blickten wir immer hinauf auf den Colle della Guardia, auf dem das „Santuario della Madonna di San Luca“ thront. Diesmal hatten wir Gelegenheit, durch die von 666 Säulen getragenen Arkaden (mehr als drei Kilometer) zu der im bologneser Stil erbauten Kirche auf etwa 300 m.ü.d.M. hinauf zu pilgern und das Gnadenbild der Madonna mit Kind zu bestaunen. Nach einem, bei schönem, klaren Wetter, sehr genossenen Rundblick auf Bologna und seine Umgebung brachte uns der Wastian-Bus über Modena, Reggio nell’Emilia und Parma nach Varano de’Melegari in unser Pilgerhotel.

Die erste Frankenweg-Etappe begannen wir in Fidenza mit einem Morgenlob in der Sakramentskapelle der Kirche „Gran Madre di Dio“. Die Pilgerwanderung führte uns durch das historische Zentrum von Fidenza über den Ponte Romano auf die Piazza Duomo und dort durch eine sehr schön gestaltete „Porta Santa“ aus Anlass des Jahres der Barmherzigkeit in den Dom und dessen Krypta zum Grab des Heiligen Donnino. Danach verließen wir die Stadt und die Poebene und zogen über Hügelketten, vorbei an Siccomonte und Castello di Costamezzana, nach Cella, wo diese Etappe endete und von wo uns der Bus in das Quartier zurückbrachte

In Cella starteten wir am darauffolgenden Tag unsere zweite Etappe mit der Überquerung einer Furt und dem Besuch eines sehr schön gestalteten Kalvarienberges hoch über Cella. Von dort gelangten wir über Feldwege, Schotterstraßen und Wandersteige nach Medesano. Nach dem Passieren der Orte Carnevala und Felegara wanderten wir durch den Flusspark des Taro und bei sehr starkem Wind über eine gut 700 Meter lange Brücke in die Stadt Fornovo, wo im romanischen Dom unser geistlicher Begleiter, Herr Pfarrer Mag. Josef Allmaier, eine alle sehr berührende Pilgermesse zelebrierte.

Der zweite Teil der diesjährigen Frühlingswanderung führte uns in das italienische Mittelgebirge. Wir begannen die dritte Etappe in Fornovo di Taro auf 151 m.ü.d.M. und zogen am Dom vorbei hinauf nach Caselle. Von dort stiegen wir in das Val Sporzana hinab und pilgerten bei sonnigem Wetter entlang der Provinzstraße über Sivizzano hinauf nach Bardone und Terenzo, wo wir den asphaltierten Weg endlich hinter uns lassen konnten. Über steinige, steil bergauf- und bergabführende Wanderwege erreichten wir die bisher schwierigste Stelle unserer Pilgerschaft auf dem Frankenweg, das extreme, sehr steil abfallende Wegestück bei Castello di Casola. Das Bild dieses Ortes auf der Pilgerurkunde soll uns alle daran erinnern! Durch einen sehr schön angelegten Föhrenwald ging es wieder bis zur Cisa-Passstraße auf 859 m.ü.d.M. hinauf und entlang dieser, an Werktagen wenig befahrenen Straße, zu unserem Etappenziel, dem Ostello (Herberge) di Cassio.

Von dort ging es am letzten Tag auf der vierten und letzten Etappe - teils auf der Cisa-Straße, teils auf Wanderwegen neben und über dieser Straße - durch Castellonchio bis in das historische Zentrum von Berceto, 806 m.ü.d.M. Im berühmten Moderamnus-Dom lauschten wir den Erklärungen unseres geistlichen Begleiters, Pfarrer Josef Allmaier, und nützten die Gelegenheit für eine kurze Angelus-Andacht. Dann begann der Aufstieg auf den zweithöchsten Punkt des gesamten, 1600 km langen – von Canterbury bis nach Rom führenden - Frankenweges, dem knapp 1230 m hohen Monte Valoria im Apennin. Bei Schönwetter genossen wir von dort eine großartige Aussicht in die Emilia Romagna und in die Toskana, bevor wir in Richtung Cisa-Pass weiterzogen. Dort, auf gut 1041 m.ü.d.M., dankten wir in der Kapelle „Santa Maria della Guardia“ im Rahmen einer sehr stimmungsvollen Pilgermesse für die glückliche Ankunft am Ziel unserer diesmaligen Pilgerschaft.

Für uns war es wieder sehr schön zu erleben, wie viele sich aus der Gruppe anboten unser Pilgerkreuz - diesmal ausschließlich Pilgerinnen - mit einem bestimmten persönlichen Anliegen voranzutragen und wie sich viele mit ihren Talenten einbrachten und damit diese Pilgerwoche zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen. In seiner unnachahmlichen Art und Weise ist es  Pfarrer Josef Allmaier wieder einmal vorzüglich gelungen, längere Wegstrecken durch Gebet und Geschichten zu verkürzen.

Schon elf Mal durften wir nun als Frankenweg-Begleiter mit einer großen Pilgergruppe unterwegs sein und wir beide sind sehr dankbar dafür. Danken möchten wir dem Referat Pilgern & Reisen für die mustergültige Organisation und dem Reisebüro Wastian für die sehr gute Hotel-Auswahl und die angenehmen Busfahrten mit Fahrer Harald Permes. Danke sagen wir vor allem aber unserem geistlichen Begleiter, Herrn Pfarrer Mag. Josef Allmaier, der Seele des Frankenweg-Pilgerns.

Brigitte und Werner Geson


Das Referat Pilgern & Reisen möchte diese Gelegenheit nutzen und sich auf diesem Wege wieder ganz herzlich bei Pfarrer Josef Allmaier sowie Brigitte und Werner Geson bedanken, unserem Pilgergegleiterteam, welches ehrenamtlich mit so viel Freude, Idealismus und Kompetenz unsere Gruppen sicher und gut ans Ziel bringt. Vergelt´s Gott! 

 

Ankommen

Ich komme innerlich an.
Ich lasse den Weg zurück
mit all seinen Erfahrungen.
Ich öffne mein Herz.

Hinter der Wirklichkeit,
die ich sehe, höre, spüre, rieche, schmecke und atme,
ist die Wirklichkeit Gottes.
Er ist da.
Ich trete ein.