Zum 13. Mal auf der Via Francigena - Juni 2017
Die Pilgerschar, die diesmal schon zum 13. Mal auf der „VIA FRANCIGENA“, dem ältesten Pilgerweg Europas, unterwegs war, umfasste 44 Pilgerinnen und Pilger, die in vier Tagesetappen die Strecke vom Großen St. Bernhard-Pass in der Schweiz bis nach Verrès, am Fluss Dora Baltea im Aostatal gelegen, zu Fuß in Angriff nahmen.
Wir begannen unsere Pilgerwoche im Hospiz der Augustiner Chorherren am Großen St. Bernhard in der Schweiz auf 2473 Meter über dem Meer. Den Auftakt bildete eine gemeinsam gefeierte Pilgermesse in der Krypta der Kirche des Hospizes direkt am Passübergang zwischen den Walliser und den Savoyer (West-)Alpen. Danach ging es - bedingt durch die Restschneelage - mehr als einen Kilometer auf der Passstraße in südlicher Richtung - vorbei am schweizerisch/italienischen Grenzübergang - bis zur Abzweigung auf einen hochalpinen Wanderweg, der wie durch einen wunderschön blühenden Steingarten bergab in Richtung Aosta führte.
Diese Pilgerwanderung im Hochgebirge in den Westalpen und im italienischen Mittelgebirge konnte durch die Wintersperre des Großen St. Bernhard, die jedes Jahr von Oktober bis Juni dauert, erst im Übergang vom Frühling auf den Sommer realisiert werden. Bedingt durch die erste große Hitzewelle dieses Jahres – Tageshöchstwerte bis zu 36 Grad in einer von Drei- und Viertausendern gesäumten herrlichen Gebirgslandschaft - mussten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer all ihre psychischen und physischen Reserven mobilisieren, um das vorgegebene Ziel zu erreichen.
Als langjährige und sehr erfahrene Frankenweg-Begleiter haben wir auch diesmal wieder eine ganze Menge neuer Erfahrungen gesammelt, was sicher auf die Herausforderungen dieses schwierigen Weg-Abschnittes - etwa 1000 Pilgerweg-Kilometer von Rom entfernt - zurückgeht. Trotzdem war es wieder möglich, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch Einblicke in die Besonderheiten der Geschichte, der Kultur, des Handwerks und der Kulinarik dieser Gebirgsregion zu geben. Ganz besonders beeindruckend waren die „ru’s“, kleine Bäche und Bewässerungskanäle, die seit dem 12. Jahrhundert Oberflächen- und Schmelzwasser aus den Gletschern über Dutzende Kilometer mit sanftem Gefälle in den steilen Hängen des Aostatales zwischen Feldern und Wiesen hindurchführen und die „lose“, das sind große Platten aus speziellen Steinbrüchen dieser Region, mit denen seit Jahrhunderten und auch heute wieder viele Häuser gedeckt werden. Interessant waren auch die direkt am Frankenweg gelegenen Schlösser, Burgen und Burgruinen, von denen es im Valle d’Aosta mehr als 70 gibt.
Eine Pilgerwoche am Frankenweg mit Pfarrer Mag. Josef Allmaier bedeutet aber auch, unserem einfachen – mit am Wegrand aufgelesenen Blumen und Pflanzen geschmückten - Pilger-Holz-Kruzifix nachzugehen, mitzubeten und mitzusingen und den Ausführungen und Geschichten unseres spirituellen Begleiters über die Heiligen der Pilgerwoche und der Kirchenpatrone der einzelnen Etappen zu lauschen. Es bedeutet auch, mit ihm Andachten und Pilgermessen in Kirchen und an Orten zu feiern, die man so nie erlebt hätte und bei der Heimreise am Samstag mit einem Gottesdienst im Park von Santa Caterina bei Udine für die schönen, wenn auch anstrengenden gemeinsamen Tage zu danken, und um Gottes Segen für die Rückkehr in den Alltag zu bitten. Ohne Pfarrer Josef Allmaier, der ja für drei Pfarren im Drautal als Seelsorger verantwortlich ist, ist für uns ein Frankenweg-Pilgern unvorstellbar. Sein Verdienst ist es auch, alle Neulinge – diesmal waren es nur drei, d. h. die restlichen 41 waren schon mindestens einmal mit uns unterwegs - in sehr kurzer Zeit so in die Pilgergruppe zu integrieren, dass sie sich wohl- und von allen angenommen fühlen.
Ein großes Dankeschön gilt der hervorragenden Organisationsarbeit des Diözesan-Referates Pilgern & Reisen und dem Reisebüro Permes für die großartige Hotel-Auswahl und die sehr angenehme Busfahrt.
Als Frankenweg-Begleiter danken wir allen Pilgerinnen und Pilgern für ihre an der Gemeinschaft geleisteten Dienste (z.B.: Kreuzträger, Schließende, Schrittzähler, Bildreporter, Ministranten und vieles andere mehr) und besonders unserem geistlichen Begleiter, Herrn Pfarrer Mag. Josef Allmaier, der wie immer die Seele des ganzen Unternehmens war.
Werner und Brigitte Geson
Auch wir vom Referat Pilgern & Reisen bedanken uns auf diesem Wege ganz herzlich bei unserem so erfahrenen, kompetenten und umsichtigen Begleiterteam Pfarrer Josef Allmaier, dem spirituellen Begleiter, und Werner und Brigitte Geson, den hauptverantwortlichen ehrenamtlichen Pilgerbegleitern, sowie Jutta Jester, die zusätzlich als Begleiterin mit dabei war.
Die Beliebtheit dieser Pilgerwoche - die 14. im Herbst ist bereits wieder ausgebucht - und die vielen positiven Rückmeldungen unserer Pilgerinnen und Pilger sprechen für sie. Ein herzliches Vergelt´s Gott!