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Kirchenentwicklung Katholische Kirche Kärnten

Bischof Marketz bei Diözesanratssitzung: Glaubensweitergabe heute als entscheidendes Kriterium des synodalen Kirchenentwicklungsprozesses

Foto: Nedelja/Gotthardt
Foto: Nedelja/Gotthardt

Klagenfurt, 27. 11. 23 (pgk). „Wir sind gesandt, um Jesus Christus, das Reich Gottes, unter die Menschen zu bringen. Das ist das vorrangige, alles bestimmende Ziel des Kirchenentwicklungsprozesses in der Diözese Gurk“, sagte Diözesanbischof Dr. Josef Marketz bei der dritten Plenarsitzung des Diözesanrates am vergangenen Wochenende im Bildungshaus Sodalitas in Tainach/Tinje. Bei diesem Kirchenentwicklungsprozess gehe es um die Zukunft der Kirche in Kärnten. „Wir alle sind Diener. Wir möchten diese Kirche bauen und leben“, betonte der Kärntner Bischof. Dabei stünden das Aufeinander-Hören und Sich-Abstimmen darüber, wie Glaubensweitergabe heute erfolgen kann, im Mittelpunkt. Diskussionen nach Art des Parlamentarismus würden uns nicht helfen, unsere Mission zu erfüllen bzw. selbst Mission zu sein, wie es die Weltsynode formuliere.
Rückblickend auf die Bischofssynode in Rom betonte Bischof Marketz, dass diese sich zu einer Kirchenentwicklung für die gesamte Kirche ausgewachsen habe. In Rom sei es, so der Kärntner Bischof, „nicht so sehr um das letzte Was, sondern um das Wie gegangen“. Dabei sei auch deutlich geworden, dass es nicht entscheidend sei, „dass alle mit der gleichen Meinung hinausgehen, sondern dass es wichtig ist, gemeinsam zu gehen“. Für den Kirchenentwicklungsprozess in Kärnten bedeute das, „einander noch aufmerksamer zuzuhören, dem Heiligen Geist Raum zu geben und wahrzunehmen, dass alle etwas zu sagen haben“.
Die 18 Themen der Grundorientierung des Kirchenentwicklungsprozesses seien „Themen, die alle angehen und betreffen“, sagte Bischof Marketz. Dies müsse gerade in dieser sehr zerrissenen Zeit, in der man sich gegenseitig vorgefasste Meinungen und Argumente an den Kopf werfe, ohne auf den Anderen wirklich einzugehen, in besonderer Weise spürbar werden. „Wir wollen nicht die Kirche groß machen und groß sein lassen. Wir wollen sie in ihrem Dienst schärfen, den Menschen Kunde von Jesus Christus zu bringen. Und wir wollen den Menschen in unserer Umgebung seine Liebe bringen“, sagte Bischof Marketz.

Im Rahmen der Diözesanratssitzung präsentierten Dr. Barbara Velik-Frank und Mag. Roland Stadler vom Koordinationsteam des Kirchenentwicklungsprozesses einen Rückblick auf die bisherigen Phasen und den aktuellen Stand des Prozesses und stellten die weiteren Schritte vor. Dem Diözesanrat wurden sieben strategische Zielsetzungen, die auf Basis der in der Grundorientierung festgelegten Themenfelder durch zwei Arbeitsgruppen erstellt wurden, nach dem Vorbild der römischen Bischofssynode für die Behandlung in Form eines „Gespräches im Geist“ vorgelegt. Diese strategischen Ziele, die nun von den Arbeitsgruppen weiter geschärft werden, bilden dann die Basis für die weiteren Arbeitsschritte im Kirchenentwicklungsprozess. Die endgültige Beschlussfassung der strategischen Ziele soll in der nächsten Diözesanratssitzung im Frühjahr erfolgen.
Bei der Diözesanratssitzung wurde außerdem Rolanda Honsig-Erlenburg, Präsidentin der Katholischen Aktion Kärnten, zur zweiten Stellvertreterin der geschäftsführenden Vorsitzenden des Diözesanrates, Seelsorgeamtsdirektorin Mag. Elisabeth Schneider-Brandauer, gewählt. Erster Vorsitzender ist Dechantenkonferenz-Vorstand MMag. Herbert Burgstaller.