Organisation

Synodaler Weg 2021-2023

Synodalität - Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung

Versammlung der Weltsynode im Vatikan beginnt am 4. Oktober

Aktuelle Meldungen zur Synodentagung 2023 in einem Dossier auf www.kathpress.at

Die seit zwei Jahren laufende Weltsynode geht vom 4. bis 29. Oktober in eine entscheidende Phase: Einen Monat lang berät die erste von zwei für 2023 und 2024 angesetzten Versammlungen der Bischofssynode im Vatikan über ein neues Miteinander und die Beratungs- und Entscheidungswege in der katholischen Kirche. Im Fokus stehen Wege zu einer synodaler verfassten Kirche sowie Themen, die sich in einem zweijährigen weltweiten Befragungs- und Beratungsprozess zunächst auf Ebene der Ortskirchen und dann der Kontinente herauskristallisiert haben: Dazu zählen etwa die Rolle von Frauen in der Kirche, weniger Klerikalismus oder mehr Aufmerksamkeit für junge Menschen und soziale Probleme. Eine "offene Kirche für alle" ist das erklärte Ziel von Papst

Das offizielle Logo der Synode
Foto: vatican.va

Mehr als 400 Bischöfe, Priester, Laien, Theologen und Ordensleute treffen sich in Rom

Zur "Synode über Synodalität" kommen mehr als 400 von den Ortskirchen entsandte sowie vom Papst benannte Bischöfe, Priester, Laien, Theologen und Ordensleute in Rom zusammen - 365 von ihnen mit offiziellem Stimmrecht. Die österreichischen Teilnehmer sind: Erzbischof Franz Lackner (Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz), Kardinal Christoph Schönborn und die Linzer Pastoraltheologin Klara-Antonia Csiszar. Erstmals bei einer Synode der katholischen Weltkirche haben Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester, unter ihnen auch Frauen, in größerem Umfang ein Mitsprache- und Stimmrecht - kirchenrechtlich bleibt es trotzdem eine Bischofssynode.

Erzbischof Franz Lackner (li.) (Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz), Kardinal Christoph Schönborn (re.) und in der Mitte die Linzer Pastoraltheologin Klara-Antonia Csiszar. (Foto: G. Schimmerl/Kathpress)
Erzbischof Franz Lackner (li.) (Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz), Kardinal Christoph Schönborn (re.) und in der Mitte die Linzer Pastoraltheologin Klara-Antonia Csiszar. (Foto: G. Schimmerl/Kathpress)

Erzbischof Lackner: Kirche wird sich ändern und gleichzeitig dieselbe bleiben

Erzbischof Franz Lackner (Foto: Österreichische Bischofskonferenz)
Erzbischof Franz Lackner (Foto: Österreichische Bischofskonferenz)

Vor dem Beginn der Synodenversammlung zeigt sich der Salzburger Erzbischof Franz Lackner überzeugt, dass sich die Kirche ändern werde und gleichzeitig diesselbe bleiben. Das sagte er in einem Interview mit dem Salzburger Rupertusblatt. Grundsätzlich müsse sich die Kirche stets erneuern, erklärte Lackner. Während die Quellen Christus und der Glauben blieben, seien zeitbedingte Glaubenserfahrungen "Zuflüsse", die es nicht zu negieren gelte. Konkret bedeute das, "die Treue zur Herkunft allein reicht nicht aus - es braucht auch das Hineinwirken in die Welt von heute - Insofern wird die Kirche sich ändern", so Lackner.

Synode ist ein religiöser Prozess

Einmal mehr plädierte der Salzburger Erzbischof dafür, die Synode als jenen "geistlichen Prozess" zu verstehen, als den Papst Franziskus ihn ausgerufen hat. "Dem Papst ist wichtig, die Synode als einen religiösen Prozess, einen Weg des Gebets zu verstehen." Die Synode brauche eine Offenheit auf den Heiligen Geist hin, dieser sei der "Protagonist. Ein Impuls von oben, wie ein Trainer am Spielfeldrand". Lackner: "Wir neigen oft dazu, mit 'Fertigteilen' daherzukommen - was aber, wenn diese dann nicht zusammenpassen?“

Synodalität - Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung

Die mehrstufige Weltsynode hat Papst Franziskus vor zwei Jahren auf den Weg gebracht. Ihr offizieller Titel lautet "Synodalität - Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung". Franziskus geht es insbesondere auch um das Einüben eines anderen Umgangsstils in der Kirche. Zuhören und aufeinander hören: auf diese Weise soll die Kirche besser erkennen, welchen Herausforderungen sie sich wie stellen muss. Mehrfach hat er betont, dass die Synode ein geistlicher Prozess sein müsse und nicht nach der Logik eines Parlaments funktioniere. Im Oktober 2024 kommen die Synodalen zu einer zweiten Runde ihrer Beratungen zusammen. Dann werden sie über endgültige Vorschläge abstimmen, die sie dem Papst zur finalen Entscheidung vorlegen.


KHK/Kathpress