„Lebensräume für Jung und Alt“: Segnung und Schlüsselübergabe an 30 Mieterinnen und Mieter
Bischof Schwarz: Sichtbares Zeichen für Solidarität, Aufmerksamkeit füreinander und ein neues Miteinander im Wohnen
Klagenfurt, 27. 5. 16 (pgk). Feierliche Schlüsselübergabe an 30 Mieterinnen und Mieter: Bei der Segnung und Eröffnung der von der Diözese Gurk erbauten Wohnanlage in der Pischeldorferstraße 20 hat Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz heute das Wohnprojekt „Lebensräume für Jung und Alt“ als „zukunftsweisend und stilbildend“ bezeichnet. Er sei, so der Kärntner Bischof, „froh und dankbar“, dass dieses Wohnprojekt auch dazu beitrage, „den sozialen Grundwasserspiegel in diesem Land weiter anzuheben“. Das Wohnprojekt setze „ein sichtbares Zeichen für Solidarität, Aufmerksamkeit füreinander und ein neues Miteinander im Wohnen“. Er freue sich, so Bischof Schwarz, dass die Mieterinnen und Mieter, „das Gemeinwohl im Blick haben, ihre je eigenen Begabungen einbringen und aufeinander schauen werden über Generationen hinweg“. Der Kärntner Bischof dankte allen am Wohnprojekt Beteiligten und würdigte die „verlässliche Zusammenarbeit in wohlwollender Atmosphäre“.
Landeshauptmann-Stellvertreterin und Wohnbaureferentin Dr. Gaby Schaunig verwies in ihrem Grußwort darauf, dass es den Bedürfnissen unserer Gesellschaft entspreche, „nicht nur nebeneinander, sondern miteinander zu leben“. Das Wohnprojekt der Katholischen Kirche Kärnten sei dafür „ein wertvolles Vorzeige- und Pilotprojekt“.
Die Klagenfurter Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz hob die hohe Bedeutung von einem „guten Miteinander der Generationen“ sowie vom „Weitertragen der Werte der Kirche“ hervor.
Direktor Dr. Klaus Wutte, der an der Spitze der Kärntner Wohnungs- und Baubetreuungs GmbH die Baubetreuung inne hatte und mit dem Kärntner Siedlungswerk die Verwaltung der Wohnanlage übernimmt, dankte der Diözese und dem Bistum für die gute Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen. Mit der Wohnanlage sei, so Wutte, „nicht nur Wohnraum, sondern Lebensraum entstanden“.
Projektleiterin Andrea Enzinger, B.A. MA, die seitens der Diözese Gurk für das Wohnprojekt verantwortlich war, stellte das Wohnprojekt und das dahinter stehende Konzept kurz vor und dankte allen mit der Planung und Umsetzung betrauten Personen für das gute Miteinander. Bei der Auswahl der Mieterinnen und Mieter sei es, so die Projektleiterin, „nicht einfach nur darum gegangen, Wohnraum zu vergeben, sondern vielmehr auch darum, welche unterschiedlichen Ressourcen und Fähigkeiten die Mieterinnen und Mieter füreinander einbringen können“.
Die Wohnanlage wurde von der Diözese Gurk von Oktober 2014 bis Frühjahr 2016 auf einem Grundstück des Bistums Gurk nach Plänen von Architekt DI Harald Omansiek erbaut und besteht aus 19 Wohnungen zwischen 52 m2 – 58 m2, acht zu je ca. 75 m2 und drei zu 105 m2. sowie einer Tiefgarage mit 44 Stellplätzen und Ladestationen für Elektroautos. Die 30 Mieterinnen und Mieter setzen sich aus Familien, Alleinerziehenden, jungen Alleinstehenden und Seniorinnen und Senioren zusammen. Eine der Wohnungen wird an die Caritas Kärnten vergeben, die wiederum dafür sorgt, dass eine Flüchtlingsfamilie Platz finden kann. Einen Teil der Kosten für diese Wohnung trägt das Bistum Gurk. Charakteristisch für das generationenübergreifende Wohnprojekt, das nach dem Konzept „Lebensräume für Jung und Alt“ von der Katholischen Privatstiftung Liebenau entwickelt wurde, sind u. a. die Barrierefreiheit in der gesamten Anlage sowie die kommunikationsfördernde Bauweise durch offene Laubengänge, das großzügig gestaltete Foyer und Mehrzweckräume für gemeinsame Aktivitäten. Die Gesamterrichtungskosten belaufen sich auf rund 4,9 Millionen Euro und wurden zur Hälfte aus Eigenmitteln der Diözese, nicht aus dem Kirchenbeitrag, und aus Darlehen aufgebracht.
Das Konzept. In der Wohnanlage leben ältere Menschen mit jungen Familien und Alleinerziehenden zusammen. Selbsthilfe, aktive Nachbarschaftshilfe und gegenseitige Unterstützung stehen dabei im Vordergrund. Die Bewohnerinnen und Bewohner übernehmen zum Beispiel Gartentätigkeiten, unterstützen hilfebedürftige Bewohnerinnen und Bewohner beim Einkauf und beim Kochen oder helfen sich gegenseitig in der Kinderbetreuung u. v. m. Eine Moderatorin steht in allen wohnungsbezogenen und persönlichen Angelegenheiten als Ansprechpartnerin zur Verfügung und koordiniert die Gemeinschafts- und Nachbarschaftshilfe. Die Moderatorenstelle, die vom Land Kärnten, der Stiftung Liebenau und der Katholischen Kirche Kärnten gemeinsam getragen wird und in Kärnten bisher einzigartig ist, wird mit Renate Jentschke BA MA MAS besetzt. Ihre Aufgabe ist es, das soziale Miteinander in der Wohnanlage zu initiieren und zu koordinieren. Gemeinsam mit dem Wohnbeirat, der sich aus drei Mieter/innen zusammensetzen wird, werden die Aktivitäten innerhalb der Wohnanlage geplant und von Koordinatorin Jentschke zur Umsetzung gebracht.