HEMMA - eine Weibspassion
Begeisternde Uraufführung der Kirchenoper Hemma in der Stiftskirche Ossiach
"Was wissen wir? Was wissen wir?" Mit dieser Frage endete die Premiere der Kirchenoper „Hemma. Eine Weibspassion“ in der Stiftskirche Ossiach im Rahmen des Carinthischen Sommers. Die Uraufführung – ein voller Erfolg!
Das Publikum hielt den Atem an, als Hemma über ihr Leben, ihr Leiden und ihr Kämpfen als Frau zwischen Weiblichkeit, machohaftem Anspruch des Ehemanns, Gesellschaft und Adel, Mütterlichkeit, Glauben und Beseeltheit mit wunderbar klarer Stimme deklamierte. Eine derart authentische Hemma, der zitternd bei der Nachricht über den Tod ihres einzigen Sohnes Tränen in die Augen kamen, füllte den Kirchenraum bis in den letzten Winkel. Alt und verstaubt wirkte hier gar nichts mehr. Das schöne Ambiente der Ossiacher Stiftskirche ist eine perfekte Kulisse für die Uraufführung der Franzobelschen Kirchenoper mit der modernen Musik von Bruno Strobl.
Dass Hemma, begehrt von machthungrigen Männern, in der damaligen Zeit stark und standhaft bleibt und ihren Wohlstand der Kirche und den Armen schenkt, um zu helfen, ist – in die heutige Zeit transponiert – ein überzeugendes Bild von Kraft und Mut für uns alle und ein lebendiges Vorbild für Menschlichkeit. Die Oper überzeugt durch ihre Authentizität, durch Wortgewandtheit, Klarheit und auch durch Witz – die Episode des einmarschierenden Erzbischofs erinnert an Federico Fellinis päpstliche Modenschau – und verlangt von den hochwürdigen Zuschauern einiges an Humor.
Bischof Dr. Alois Schwarz, Bischofsvikar Dr. Gerfried Sitar und Dechant Mag. Erich Aichholzer bewiesen diesen Humor und fanden lobende Worte für die Inszenierung.
Ich bin begeistert von der Kirchenoper Hemma und freue mich schon auf die Aufführung in St. Andrä.
Weitere Aufführungen am 28. Und 29. Juli im Stift Ossiach und am 2. Und 3. August in der Basilika Maria Loreto in St. Andrä.