Organisation

Katholische Jungschar - Dreikönigsaktion

SDG Dialogforum vom 13.11.2024

Globale Verantwortung in Kärnten

SDG Dialogforum Kärnten, 13.11.2024

Was braucht es, um eine lebenswerte Zukunft in einer gesunden Umwelt zu schaffen? Wie kann Nachhaltigkeitspolitik verschiedenste Lebensrealitäten berücksichtigen und den Anliegen junger Menschen gerecht werden? Wie können Gemeinden und Städte einen Beitrag zur Lösung globaler Herausforderungen leisten?

Diesen und vielen weiteren Fragen stellten sich die knapp 100 Teilnehmenden beim SDG Dialogforum Kärnten in Mallnitz, das am 13.11.2024 eine vielfältige Auswahl an Diskussionsformaten und Themen bot. SDG heißt "Sustainable Development Goals" - also "globale Nachhaltigkeitsziele". Die Veranstaltung wurde von SDG Watch Austria in Kooperation mit dem Land Kärnten, dem Nationalpark Hohe Tauern Kärnten und vielen weiteren Partner:innen organisiert und aus Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert.

Das Ziel des SDG Dialogforums Kärnten war es, Diskussionen über eine „gute Zukunft für alle“ mit möglichst vielen unterschiedlichen Stimmen aus der Gesellschaft zu ermöglichen und dabei Soziales, Umwelt und Wirtschaft zusammenzudenken. Ein besonderer Fokus lag darauf, Perspektiven junger Menschen und aus Ländern des Globalen Südens einzubinden.

Im Zuge des SDG Dialogforums führte auch die Dreikönigsaktion einen Workshop in Kooperation mit dem Referat für Schöpfungsverantwortung und dem Land Kärnten, Abt. 8: Umwelt, Naturschutz und Klimaschutzkoordination durch:

Globale Verantwortung in Kärnten: nachhaltige Beschaffung am Beispiel der Kakaobohne

In diesem Workshop beschäftigten sich die Teilnehmenden anhand der Lieferkette von Kakao mit dem Thema der nachhaltigen Beschaffung und der Frage, wie Kinderarbeit verhindert werden kann. Die Teilnehmenden erfuhren, dass schlechte Arbeitsbedingungen oder Umweltschäden oft Teil von Produktionswegen sind und dass ganz besonders Europa aufgrund seines hohen Konsumverhaltens große Verantwortung für faire Bedingungen in der Lieferkette trägt. Verschiedene Qualitätssiegel und -merkmale, die für eine faire und umweltschonende Produktion stehen, wurden diskutiert und bezüglich ihre Vertrauenswürdigkeit hinterfragt. Darüber hinaus erarbeiteten die Teilnehmenden verschiedene Möglichkeiten, wie sie Verantwortung in der Lieferkette übernehmen können. Die Ergebnisse waren u. a.: bewusster zu konsumieren, auf regionale und saisonale Produkte zu achten, zum Teil auch Konsumverzicht von nicht fairen und umweltfreundlichen Produkten, positive Bilder und Vorbilder zu schaffen, sich politisch und zivilgesellschaftlich einzubringen (z.B. über die Initiative Kinderarbeit Stoppen der Dreikönigsaktion) und wiederverwendbare statt Wegwerfprodukte zu nutzen. Als wesentlich wurde besonders der Faktor Bildung erachtet - sowohl für Einzelpersonen als auch für Unternehmen und für die Gemeinde-, Länder und Bundesebene. Der gesamte Workshop und die Diskussionen verdeutlichten, dass sowohl viel Wissen über die Auswirkungen unseres Konsumverhaltens als auch das Bewusstsein über die Tragweite unserer Lieferkettenverantwortung noch immer fehlen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass der Druck für eine faire Lieferkette nicht allein bei den Endkonsument:innen liegen dürfe. Es brauche darüber hinaus die Etablierung und Verankerung des in der EU bereits beschlossenen Lieferkettengesetzes in Österreich und klare Umsetzungsmaßnahmen in Kärnten, damit nachhaltig faire Bedingungen für Mensch, Tier und Umwelt erreicht werden können.

Speaker:innen:
Marlene Ulbing und Jessica Weyrer – Dreikönigsaktion, Hilfswerk der katholischen Jungschar

Ulrike Wöhlert – Referat für Schöpfungsverantwortung

Helmut Serro – Land Kärnten, Abteilung 8: Umwelt, Naturschutz und Klimaschutzkoordination