Über 30 Jahre Sozialaktivistin in Brasilien
Marta Pereira de Oliveira erzählt
Am 13. September fand in Maria Saal eine Begegnung mit Marta Pereira de Oliveira zum Thema
Entwicklungen in der brasilianischen Gesellschaft aus der Perspektive einer Sozialaktivistin
statt. Die Referentin stammt aus der Basisgemeinde Cachoeira in Unaí im Bundesstaat Minas Gerais/Brasilien. Es kam dabei auch zu einer gelungenen Vernetzung mit interessierten Personen aus verschiedenen Solidaritätsgruppen, Bruder und Schwester in Not und dem Verein für Maria Saal. Umrahmt wurde die Veranstaltung von Brasilianischem Essen, es wurde kärntnerisch und brasilianisch gesungen und es gab "Kostproben" von Forro und Capoeira.
Marta Pereira de Oliveira war Mitbegründerin und Leiterin der Basisgemeinde Cachoeira in Unaí, im Bundesstaat Minas Gerais, aus der 1981 die Associação da Mulher Trabalhadora de Unaí hervorging. Die Mitglieder dieser Vereinigung führten von etwa 1985 bis 2004 eine Kinderkrippe, in der jährlich ca. 40 Kinder gratis betreut wurden. Als die vorschulische Kinderbetreuung von professionellen städtischen Einrichtungen übernommen wurde, verlagerte die Associação ihren Arbeitsschwerpunkt auf das Angebot von beruflichen Qualifikationskursen für Frauen in der Region. Da der Kreis der Aktivistinnen im Verlauf der letzten Jahre immer kleiner wurde, wurde die Associação im vergangenen Jahr aufgelöst und die Räumlichkeiten dem Projekt Mente Aberta zur Verfügung gestellt, welches jugendlichen Drogensüchtigen ein Entzugsprogramm und berufliche Qualifikationsmaßnahmen anbietet.
Marta Pereira war über all diese Jahre hindurch treibende Kraft der Aktivitäten der Vereinigung der Arbeiterfrauen von Unaí, darüber hinaus unterstützte sie mehrere Landbesetzungsprojekte des Movimento Sem Terra sowie eine Reihe weiterer Sozialprojekte in der Stadt und im Umland von Unaí.