Pauline - Mut verändert die Welt
Ein Musical zu Ehren der Gründerin von Missio: Pauline Marie Jaricot
„God’s singing Kids“ – oder kurz „die KISIs“ – gastierten am 1. Juli mit dem Musical „Pauline – Mut verändert die Welt“ im Konzerthaus Klagenfurt. In einer szenisch dichten und musikalisch sowie schauspielerisch sehr anspruchsvollen Darbietung brachten sie dem Publikum das Leben der mutigen Französin und Gründerin von Missio Pauline Marie Jaricot nahe.
Sie kann getrost als erste „Crowdfunderin“ bezeichnet werde, denn nichts anderes ist ihre geniale Idee: Wenn ganz viele regelmäßig einen kleinen Betrag geben, kann doch Großes bewirkt werden. Mit ihrer Bitte um das regelmäßige Rosenkranzgebet legt sie den Grundstein für das „Werk der Glaubensverbreitung“. Ihr großer Traum eine Fabrik zu betreiben, in der die Arbeiter menschliche Arbeitsbedingungen vorfinden, scheitert. Sie wird um ihr gesamtes Vermögen betrogen und stirbt völlig verarmt. Doch die Glaubensverbreitung und die Hilfe für die Armen ebenso wie ihr Einsatz, ihr Mut und ihr tiefer Glaube leben bis heute in den Päpstlichen Missionswerken fort.
Zahlreiche Ehrengäste aus Kirche und Politik sowie Familien und Kinder aus unterschiedlichen Pfarren Kärntens folgten der berührenden Geschichte und bedankten sich beim Ensemble mit Standing Ovations. Auch Missio-Diözesandirektor Dr. Sylvère Buzingo zeigte sich begeistert: „Die Botschaft der Hilfe an Arme und Notleidende, welche im Glauben und im Gebet wurzelt, wurde unserer Zeit gerecht durch mitreißende Melodien und tolle Choreografien auf die Bühne gebracht. Ich freue mich darüber, dass so viele junge Menschen da waren!“
Nach der Veranstaltung gab es Zeit für Fotos mit den Hauptdarstellern und Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner, der extra aus Wien angereist ist. Und natürlich für Austausch und einen geselligen Ausklang des Musicalabends im zauberhaften Ambiente des Konzerthauses.
Damit so ein Abend gelingen kann, braucht es viele helfende Hände. Sylvère Buzingo sagt es so:
„Ich bedanke mich bei den vielen Jugendlichen und Erwachsenen für ihren wunderbaren Einsatz für Missio. Ich erbitte für sie alle Gottes reichen Segen!“
Vergelt's Gott sagen wir Werner Zausnig, Stefanie Ruttnig, Meinhard und Wendelin Singer, Cathrine, Marie, Mattis und Noah Lutschounig, Hemma Gruden, Karoline und Judith Zausnig, Annalena Mak, Lisa Willmann, Petra und Marie Mandl, Sonja und Christina Lodron, Anna Czimzar, Lena, Ferdinand Koban, Klemens und Martin Napotnig, Manuel Monitzer.
Zum Stück und zum Leben von Pauline Marie Jaricot
1799 wird Pauline als siebtes Kind eines wohlhabenden Seidenfabrikanten geboren – in eine Zeit großer sozialer Ungleichheiten, kurz nach der Französischen Revolution. Schon als Kind will sie Missionarin werden, wie ihr Bruder, der als Missionar nach China reist. Verwöhnt, behütet und von allen bewundert wächst sie in der Pracht und Eitelkeit der Lyoner Gesellschaft auf. Die Frage nach dem Sinn dieses luxuriösen Lebens drängt sich auf und nach einem Bekehrungserlebnis ändert sie ihr Leben radikal. Sie verschenkt ihren Schmuck und die teuren Kleider und spendet ihr Vermögen den Armen. Mit einer genialen Idee beginnt sie, für ihren Bruder in China Geld zu sammeln: „Wenn 10 meiner Freundinnen nur einen Sou pro Woche geben und jede von ihnen wieder 10 Freundinnen überzeugt und jede von ihnen wieder 10 Freundinnen, dann …“. Ebenso bittet sie um das tägliche Gebet und legt mit dem Lebendigen Rosenkranz den Grundstein für das Werk der Glaubensverbreitung.
Immer wieder taucht der finstere Monsieur Discourage auf: der Einflüsterer von Entmutigungen, der nichts anderes will, als Zweifel in ihr Herz zu säen. Mit aller Kraft und tiefem Glauben stellt sie sich ihm entgegen.
Als eine völlig verarmte Arbeiterfamilie bei ihr Zuflucht sucht und um Essen bittet, entsteht die Idee, eine Fabrik zu öffnen: faire Arbeitsbedingungen und eine Entlohnung, von der die Menschen leben können. Ihre Geschäftspartner betrügen sie und Pauline verliert ihr gesamtes Vermögen. Mittellos und einsam stirbt sie 1962.
Zu Lebzeiten bleibt sie erfolglos. Doch leben ihre Ideen und ihr Werk bis heute in den Päpstlichen Missionswerken weiter. 2022 wird Pauline Marie Jaricot in Lyon seliggesprochen.