Zeittafel zum Leben des heiligen Franziskus

1181 ( Ende)  Franziskus wird in Assisi geboren und auf den Namen Johannes getauft. Wie der Vater von einer Frankreichreise heimkehrt, ändert er den Namen seines Sohnes auf Francesco (Französlein) ab.

1198 Die Bürger von Assisi belagern und zerstören die Rocca, Symbol der kaiserlichen Macht.

1198-1200 Bürgerkrieg in Assisi, danach Errichtung der Gemeindehoheit.

1202 (November) Städtekrieg zwischen Assisi und Perugia. In der Schlacht bei Ponte San Giovanni wird Franziskus gefangen genommen und nach Perugia in den Kerker geführt.

1203 Der kranke Franziskus wird befreit und kehrt nach Assisi zurück.

1204 Langandauernde Krankheit des Franziskus.

1205 (Frühling) Franziskus beschließt, dem Aufruf des Papstes zu einem Kreuzzug zu folgen. Er rüstet sich großartig aus und bricht auf. Eine Vision in Spoleto fordert ihn zur Heimkehr nach Assisi auf.

1205 (Sommer) Die Gnade beginnt in Franziskus zu wirken. Als « König der Jugend von Assisi » nimmt er zum letzten Mal an einem glänzenden Fest teil.

1205 (Ende) In San Damiano hört er das Kruzifix zu sich sprechen: «Franziskus, geh und stelle meine Kirche wieder her, die zu zerfallen droht. » In Foligno verkauft er einige Stoffballen und schenkt den Erlös dem Priester von San Damiano. Der aber weist das Geld zurück. Franziskus gerät mit seinem Vater in Konflikt.

1206 (Frühling) Vor dem Bischof entledigt sich Franziskus seiner Kleider und verzichtet auf das väterliche Erbe und jeden irdischen Besitz. Darnach macht er sich nach Gubbio auf.

1206 (Sommer) Er kommt nach Assisi zurück, kleidet sich nach Art der Eremiten und beginnt mit den Restaurationsarbeiten in San Damiano.

1206 (Sommer bis 1208 Februar). Franziskus stellt nacheinander San Damiano, eine Peterskapelle und das Kirchlein von Portiuncula wieder her.

1208 (24. II.) Franziskus hört in Portiunkula am Fest des heiligen Matthias das Evangelium des Tages und findet darin seine eigentliche Berufung zur evangelischen Armut.
Er ändert sein Kleid, behält nur eine einzige Kutte und ersetzt den Ledergürtel durch einen Strick. Jetzt beginnt er auch zu predigen.

1208 (16. IV.) Bernhard von Quintavalle und Pietro Cattanei schließen sich ihm an.

1208 (23. IV.) Ägidius tritt der Gruppe bei.

1208 (Frühling) Erste Aussendung der Brüder: Franziskus und Ägidius durchwandern die Mark Ancona.

1208 (Sommer) Drei neue Mitglieder, unter ihnen Philipp, Stoßen zur werdenden Brüderschaft.

1208 (Ende) Zweite Aussendung. Die sieben Brüder gehen nach Poggio Bustone und durchziehen das Rieti -TaI. Eintritt von Angelo Tancredi. Dritte Aussendung in Zweiergruppen.

1209 (Anfang) Rückkehr der Brüder nach Portiuncula. Vier neue Eintritte.

1209 (Frühling) Franziskus schreibt eine kurze Regel und geht mit seinen 11 Gefährten nach Rom. Papst Innozenz III. bestätigt ihre Lebensweise. Auf dem Heimweg verweilen sie einige Zeit in der Nähe von Orte und lassen sich dann in Rivo Torto nieder.

1209 (September) Kaiser Otto IV. zieht durch das Spoletotal und kommt nahe an Rivo Torto vorbei.

1209 oder 1210 Aus Rivo Torto vertrieben, beziehen die Brüder Portiuncula, die zukünftige Mutterkirche des Ordens.

1211 (Sommer) Franziskus plant eine Missionsreise nach Syrien. Widrige Winde vereiteln sein Vorhaben.

1212 (18.-19. III.) In der Nacht nach dem Palmsonntag kleidet Franziskus in Portiuncula die heilige Klara ein: Gründung des Ordens der « Armen Frauen ». Einige Wochen darauf lassen sich Klara und ihre ersten Gefährtinnen in San Damiano nieder.

1213 (8. V.) Graf Orlando von Chiusi bietet Franziskus den Berg La Verna an für die Errichtung einer Einsiedelei.

1215 (November) Franziskus nimmt in Rom am 4. Laterankonzil teil und begegnet wahrscheinlich dort dem heiligen Dominikus.
1216 (16. VII.) Papst Innozenz III. stirbt in Perugia. Zwei Tage später wird sein Nachfolger, Honorius III.  gewählt. Franziskus begegnet wahrscheinlich dem von Frankreich nach dem Heiligen Land reisenden Bischof Jakob von Vitry.

1216 (Sommer) Franziskus erhält von Honorius III. einen Ablass für das Kirchweihfest von Portiuncula (2. August).

1217 (5. V.) Generalkapitel in Portiuncula. Erste Aussendung der Brüder in die Länder jenseits der Alpen und nach Palästina. Franziskus will nach Frankreich gehen, doch Kardinal Hugolino hält ihn in Florenz an und überzeugt ihn, weiterhin in Italien zu bleiben.

1219 ( Ende Juni) Franziskus schifft sich in Ancona nach Akkon und Damiette ein.

1219 (Herbst) Franziskus begegnet dem Sultan. Kurz darauf unternimmt er eine Wallfahrt ins Heilige Land.

1220 (Frühling und Sommer) Er hört mit Entrüstung von den Schwierigkeiten, die der Orden während seiner Abwesenheit durchmacht und kehrt mit Pietro Cattanei, Elias und Caesar von Speyer nach Italien heim.
Er verzichtet auf die Ordensleitung und bestimmt Pietro Cattanei als Nachfolger. Auf Franziskus Bitten hin ernennt der Papst Kardinal Hugolin als Protektor (Beschützer) des Ordens.

1221 (10. März) Tod des Pietro Cattanei. Elias wird Generalvikar.

1221 (30. Mai) Generalkapitel. Nicht bullierte Regel.

1221 Im selben Jahr wird dir Regel für den Dritten Orden geschrieben und bestätigt.  Mit Unterstützung von Kardinal Hugolin entspricht Franz endlich der Erwartung  vieler Weltleute, die ein, ihrem Stand angepasstes franziskanisches Leben führen wollen.

1223 (Anfang) Franziskus schreibt in Fonte Colombo eine zweite Fassung der Ordensregel. Sie wird im Juni auf dem Generalkapitel behandelt und am 29. November von Papst Honorius III. bestätigt (darum bullierte Regel).

1223 (24.-25. Dezember) Weihnacht in Greccio.

1224 (15. VIII. - 29. IX.) Franziskus zieht sich auf den Berg La Verna zurück, um das Michaels-Fasten zu halten. Am 14. oder 15. September empfängt er die Wundmale (Stigmata) .

1224 (Oktober) Franziskus kehrt über Borgo San Sepolcro, Monte Casale und Citta di Castello nach Portiuncula zurück.

1224 (Dezember) - 1225 (Februar)  Auf einem Eselein  unternimmt Franziskus eine Predigtreise durch Umbrien und die Marken.

1225 (März bis Mai) Sein Augenleiden verschlimmert sich. Fast ganz erblindet verweilt er in San Damiano. Auf das Drängen von Bruder Elias unterzieht er sich einer ärztlichen Behandlung, die ohne Erfolg bleibt. Inmitten größter Schmerzen versichert ihn Gott seines ewigen Heils. Jetzt schreibt er den Sonnengesang.

1225 (Juni) Franziskus fügt dem Sonnengesang eine neue Strophe bei und erreicht die Aussöhnung zwischen dem Bischof und dem Stadtoberhaupt ( Podesta) von Assisi.
Auf ein Schreiben Kardinal Hugolins hin verlässt er San Damiano und lässt sich ins Rietital bringen.

1225 (Anfang Juli) Kardinal Hugolin und der päpstliche Hof empfangen ihn in Rieti. Dann macht sich der Heilige nach Fonte Colombo auf, um sich der von Hugolin angeordneten Behandlung zu unterziehen. Sie wird wegen Abwesenheit von Bruder Elias aufgeschoben.

1225 (Juli-August) In Fonte Colombo brennt der Arzt Franziskus Schläfen mit einem glühenden Eisen. Operation verläuft ohne Erfolg.

1225 (September) Franziskus kommt nach San Fabiano, in der Nähe von Rieti, wo ein anderer Arzt ihn heilen will, indem er ihm die Ohren durchsticht. Der Weinberg des armen Priesters von San Fabiano, durch die vielen Besucher ausgeplündert und zerstampft, bringt auf das Gebet von Franziskus hin einen ungewöhnlich reichen Ertrag.

1226 (April) Aufenthalt in Siena für wettere ärztliche Behandlung.

1226 (Mai oder Juni) Aufenthalt in der Einsiedelei  Le Celle bei Cortona, wo er sein Testament verfasst. Dann Rückkehr nach Portiuncula.

1226 (Juli bis August) Im heißen Sommer weilt Franziskus in Bagnara, einem Gebirgsdorf bei Nocera.

1226 (Ende August oder anfangs September) Da sein Zustand sich ständig verschlechtert, führt man Franziskus, den stillen Dulder, über Satriano nach Assisi zurück und beherbergt ihn im Bischofspalast.

1226 (September) Er fühlt sein herankommendes Ende und bittet darum, man möge ihn nach Portiuncula bringen.
 

1226 (Samstag, 3. Oktober) Franziskus stirbt in Portiuncula.
Sonntag, den 4. Oktober setzt man seinen Leichnam in der Kirche San Giorgio bei.

1227 (19. März) Sein Freund Kardinal Hugolin wird zum Papst gewählt und nimmt den Namen Gregor IX.  an.

1228 (16. Juli) Franziskus wird von Gregor IX. in Assisi heiliggesprochen .

1230 (25. Mai) Die sterblichen Überreste des heiligen Franziskus werden von der Kirche San Giorgio in die zu seinen Ehren erbaute Basilika San Francesco überführt.

Quelle:
Desbonnets, P. Theophile: Assisi,  Auf den Spuren des Heiligen Franziskus, Tauverlag 2002