Der neue Franziskusbote Oktober 2023 ist da!
Die Königin des Rosenkranzes

Bildrechte: Christine Walder
Liebe Geschwister, liebe Freunde des hl. Franziskus!
Der Oktober ist für uns Mitglieder der franziskanischen Familie ein besonderer Gnadenmonat. Wir begehen in einem Doppelfesttag am 3. und 4. Oktober den Transitus unseres Ordensvaters und das Hochfest des hl. Franziskus. Wir begegnen einander in großer Freude. Auch die Erneuerung unserer Profess im Festgottesdienst am Abend des 4. Oktober vertieft diese geistliche Freude noch. Und zudem dürfen wir diesen Abend mit unseren Brüdern des Ersten Ordens in froher Geschwisterlichkeit verbringen. Ich denke, jeder von uns fühlt den besonderen Segen dieser Tage in großer Dankbarkeit und innerer Erneuerung.
Rosenkranzmonat
Dass der Oktober als Rosenkranzmonat unsere franziskanische Patronin, die Gottesmutter, besonders ins Zentrum unserer Glaubensaktivitäten rückt, ist wohl eine zusätzliche Freude. Wir kennen Maria in all ihren segensreichen Eigenschaften als Mutter der göttlichen Gnade, der Schmerzen, Mutter ohne Makel und mit vielen anderen Titeln als Jungfrau und Königin. So ist sie uns auch vertraut als Königin des Rosenkranzes. Diese Bezeichnung ist besonders im Oktober in aller Munde. Das Rosenkranzgebet - uns allen ganzjährig lieb und vertraut als meditative Betrachtung der Geheimnisse unseres Glaubens – begleitet die Kirche durch den Oktober und vertieft unsere Gebetshaltung.
Wer den Rosenkranz zuhause oder in einer Kirche vor einer Madonnenstatue betet, wird die Beziehung zur Gottesmutter und damit zu Jesus ganz besonders stark empfinden.
Rosenkranzkönigin

Bildrechte: Christine Walder
Aus diesem Grunde möchte ich heute eine „Königin des Rosenkranzes“ in den Mittelpunkt unseres „Boten“ rücken, die nur wenige Autostunden von uns entfernt ist. Es ist die Königin des Rosenkranzes, die im italienischen Pilgerort San Martino di Schio, 30 km von Vicenza in den Bergen gelegen, beheimatet ist. Einige von euch werden schon dort gewesen sein. Schio ist ja inzwischen ein bekannter Ort des Gebetes und der Begegnung geworden, seit am 25. Mai 1985 der Angestellte Renato Baron (1932-2004) erstmals eine Marienerscheinung hatte. Diese wiederholte sich und er machte die Erscheinungen schließlich öffentlich, mit vielerlei medialen und juristischen Folgen.
San Martino
Das von ihm schließlich öffentlich gemachte Ereignis fand in dem kleinen romanischen Kirchlein San Martino aus dem 12. Jh. statt, das in einem Ortsteil der Stadt Schio gelegen ist. Die Marienstatue stammte aus dem nahegelegenen Kapuzinerkloster, dessen Brüder über lange Zeit das Kirchlein auch geistlich betreuten. Renato Baron hatte schon als 8jähriger Bub eine tiefe Zuneigung zur Madonna des Rosenkranzes gefasst und bewirkte durch seine Ausdauer und sein Gebet, dass die von ihm verehrte Statue schließlich einen festen Platz in San Martino fand. Schon als junger Mann wurde ihm die Betreuung des Kirchleins übertragen und es gehörte zu seinen festen Gepflogenheiten, täglich dort den Rosenkranz zu beten, allein, aber auch mit Gruppen von Jugendlichen.
Die Früchte des Gebetes
Marienerscheinungen gehören zu den Ereignissen, denen die Öffentlichkeit mit Skepsis begegnet und auch die Kirche tut es zu Recht mit Vorsicht. Es dauert daher lange, bis diese Geschehnisse kirchliche Anerkennung erfahren. Schio ist seit 2017 als Pilgerstätte von der Diözese Vicenza anerkannt.
Hier ist als Betroffener Geduld gefragt und auch die Bereitschaft, das Geschehene überprüfen zu lassen.
So war es auch bei Renato Baron, der nach den ersten Erscheinungen 1985 selbst beschloss, sich im Krankenhaus von Vicenza untersuchen zu lassen. Diese medizinischen Tests ergaben seine völlige körperliche und geistige Gesundheit.
Er war in Schio allseits bekannt und beliebt als tüchtiger Angestellter bei der Zahlstelle der Autobahn, als tatkräftiger Gemeinderat über 20 Jahre, als guter, verlässlicher Ehemann und Freund.
Als ihm die Muttergottes erschien, bzw. sich für ihn die Statue der Königin des Rosenkranzes verlebendigte, war er zuerst zutiefst verängstigt, fühlte sich, als ob sich seine Seele aus dem Körper löste und er gewöhnte sich erst allmählich an den körperlichen Zustand des „Schauens“.
In den ersten Botschaften gab sich die Muttergottes zu erkennen, bat ihn, ihre Worte aufzuschreiben und kündigte ihm weitere Menschen an, die ihn unterstützen und sich ihm anschließen würden. Zudem forderte sie ihn auf, alles umzusetzen, was sie ihm sagen würde. Sie würde ihm immer helfen und ihn ermutigen. Dies tat sie in an die 1000 Botschaften.
Eine wunderbare Stätte des Glaubens
Ich hatte vorige Woche durch eine Fügung das Glück nach Schio zu kommen. Wer von euch dort war, wird wissen, wovon ich in der Überschrift spreche. Wer noch nicht dort war, dem möchte ich das ans Herz legen. Renato Baron hat mit seinen Freunden und allen, die sich ihm angeschlossen haben, mit der Hilfe der Muttergottes einen herrlichen Ort des Gebetes, der Gemeinschaft, der sozialen Unterstützung, Fürsorge und Berufung geschaffen, den man voll Liebe und Betroffenheit verlässt. Die Königin des Rosenkranzes, von Renato auch „Königin der Liebe“ genannt, hat hier verfügbare Menschen gefunden, an deren Früchten wir ihren tiefen Glauben erkennen dürfen.
Ob dies der „Cenacolo di Preghiera“ mit der herrlichen Kapelle ist, der Monte di Cristo mit seinem Kreuzweg, der Park mit seiner wunderbaren Krippe, das Haus der hl. Familie, die Auferstehungskapelle, die Krypta, das große Glockenspiel mit den marianischen Melodien.
Etwas unter San Martino finden wir das Pilgerhaus Casa Nazareth, die Casa Annunziata (Senioren- und Pflegeheim), die Piccola Opera (Gemeinschaft für Männer). All dies und noch mehr ist durch die Botschaften der Madonna entstanden und dazu noch Gebetsgruppen weltweit und die Marianische Bewegung „Königin der Liebe“. Ein Ende des guten Weges ist noch nicht abzusehen.
Bei der Madonna…
Schließen möchte ich mit den Worten Stefanos, der die Gebetsstätte betreute, als ich dort war. Er sagte strahlend zu mir: „ Bei der Madonna gibt es keinen Zufall … per la Madonna non c’e per caso“! Und er hat völlig recht! Die Madonna weiß, was sie will und man kann sich ihr nur dankbar und gläubig zur Verfügung stellen!
WEIHEGEBET
Oh Maria, Königin der Welt, Mutter der Güte,
im Vertrauen auf deine Fürsprache übergeben wir dir unsere Seelen.
Begleite uns jeden Tag zur Quelle der Freude.
Schenke uns den Erlöser. Wir weihen uns dir, Königin der Liebe. AMEN
Euch allen wünsche ich einen gesegneten Rosenkranzmonat Oktober,
eure Sr. Klara /
Christine Walder