Organisation

Weltlicher Dritter Franziskanerorden

Der neue Franziskusbote Mai 2024 ist da!

Ein Besuch bei Maria

Bildunterschrift (Bildrechte sind zwingend anzugeben!)
Cover Franziskusbote Mai 2024
Christine Walder

Liebe Geschwister, liebe Freunde des hl. Franziskus!

Mit frischen Eindrücken unserer Wallfahrt am 1. Mai ins slowenische Marienheiligtum Brezje schreibe ich euch. Unsere Maienwallfahrt hat so etwas ungemein Belebendes und Verbindendes, wie mir auch viele Geschwister und Freunde des Hl. Franziskus bestätigt haben. Diese Wallfahrt ist immer auch ein „Herzöffner“ und das hat nicht zuletzt mit den Heiligtümern zu tun, die wir besuchen.

So waren wir diesmal im größten Marienheiligtum unseres Nachbarlandes, begleitet von P. Emmanuel Maria Fitz OFM, der durch seine Verbindung mit der Legio Mariae eine besondere „Marienkindschaft“ lebt. Dies kam auch in seiner Predigt stark zum Ausdruck, wofür ich ihm an dieser Stelle noch einmal besonders danke.

Geschichte von Brezje

Wir OFS-Geschwister kennen das Bild der Muttergottes von Brezje von unseren alljährlichen Exerzitien in Tainach. Dort schaut das schöne Bildnis der Marija Pomagaj/Maria Hilf täglich liebevoll auf unser Beten und Betrachten. Umso wichtiger war es, der Muttergottes auch an ihrem slowenischen Gnadenort einen Besuch abzustatten.

Bildunterschrift (Bildrechte sind zwingend anzugeben!)
Wallfahrtskirche Brezje
Christine Walder

Das Dorf Brezje wird schon im 11. Jh. erwähnt. Im 15. Jh. erhielt es eine eigene Kirche zum hl. Veit. Im 18. Jh. ließ der Pfarrer Urban Azbe die Seitenkapelle „Maria Hilf“ anbauen. Er hatte das schöne Mariahilf-Bild von Lucas Cranach in Innsbruck kennen gelernt. Die Kapelle war bald gut besucht, besonders zu Zeit der Besetzung der Krain von 1809-1813 durch die Franzosen.

Der Maler Leopold Layer von Krainburg schuf das heutige Gnadenbild der Marija Pomagaj im Jahr 1814 als Erfüllung eines Gelübdes. Er erhielt überraschend die Freiheit wieder, nachdem er zur Zeit der französischen Besatzung ins Gefängnis geworfen worden war.

Die Kapelle mit dem Gnadenbild war bald Ziel von zahlreichen Pilgern und Ort wunderbarer Gebetserhörungen und Heilungen. Die Betreuung der Kapelle wurde den Franziskanern übertragen.

Schnell wurde Brezje der meistbesuchte Wallfahrtsort Sloweniens. Der Grundstein für die heutige Kirche im Stil der neuen Renaissance wurde 1899 gelegt. 1900 wurde sie eingeweiht. Auch im Ersten Weltkrieg kamen viele Wallfahrer, um für den Frieden zu beten. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Franziskaner aus Brezje vertrieben. Das Gnadenbild der Muttergottes erlebte aus Schutzgründen Irrfahrten nach Laibach, nach Rijeka, wieder nach Laibach. Es kehrte schließlich 1947 nach Brezje zurück.

Es wurde immer wieder Mittelpunkt großer Marienfeierlichkeiten für ganz Slowenien und darüber hinaus.

1988 verlieh Papst Johannes Paul II der Wallfahrtskirche den Ehrentitel „Kleinere Basilika“ und besuchte diese 1992 persönlich, woran die schöne Statue rechts vom Eingang erinnert.

Besuchenswertes um die Basilika

Mit nur einem Besuch von Brezje ist dem Heiligtum nicht Genüge getan. Das haben wir wohl alle bemerkt. Für eine Wallfahrt braucht man Zeit. Sei es, dass man zu Fuß kommt, wie es viele Pilger tun. Oder sei es, dass man sich dem spirituellen Reichtum Brezjes betrachtend nähern möchte. Es gibt so vieles zu tun und zu sehen, nachdem man der Marija Pomagaj die Ehre erwiesen hat. Sei es der Besuch des Parks mit der Statuengruppe der hl. Familie und des Kreuzes, der Basilika weit vorgelagert, wo man den Frieden erbitten und meditieren kann. Sei es, dass man den Kreuzweg im Klosterhof beten möchte. Sei es, dass man an der samstäglichen Lichterprozession in der wärmeren Jahreszeit teilnehmen möchte.

Oder eine besondere Kostbarkeit: der Besuch des eindrucksvollen internationalen Krippenmuseums hinter der Basilika, das ganzjährig geöffnet ist, zur Advents- und Weihnachtszeit täglich.

Zusätzliche spirituelle Angebote kann man der Website https://marija.si entnehmen.

Die Basilika Maria Hilf, das „Lourdes Sloweniens“, ruft uns immer wieder und immer wieder kehren wir reich beschenkt heim, besonders auch mit dem Frieden einer guten Beichte im Herzen.

Maria im Herzen

Die Gottesmutter lässt besonders uns in der franziskanischen Familie nicht los. Dazu möchte ich noch zwei kleine Erlebnisse anschließen, die mir zwei Geschwister aus dem Dritten Orden mitgeteilt haben.

Unsere Schwester Hildegard erzählt:

Ich habe schon viele schöne Wallfahrten machen dürfen. Aber besonders gerne denke ich an die Reise nach Lourdes. Ich nahm an der Lichterprozession teil und befand mich vis-a-vis der Madonna. Ich blickte sie an und es schien mir, als würde sie mir zunicken, nur ganz sanft, aber doch merklich. Es war für mich die Begrüßung der Muttergottes, als ob sie mich ganz persönlich meinte. Ähnlich erlebte ich es auch in St. Gallen. Da empfand ich tief, als ob die Madonna mich in die Arme nähme und dreimal sagte: „Wie schön, dass Sie in Lourdes waren.“ Sie gab mir einen Rosenkranz. Seitdem habe ich das Gefühl, sie führt mich und passt auf mich auf. Mein größter Wunsch wäre es, noch einmal nach Lourdes fahren zu können!

Unsere Schwester Lisbeth erzählt:

Es war auf einer Pilgerfahrt zur Muttergottes von Medjugorje. Wir gingen auf den Erscheinungsberg, ich mit großen Schmerzen, sodass ich nicht wusste, wie ich hinauf und wieder hinunter kommen sollte. Aber es gab immer wieder Menschen, die mich stützten und mir halfen. Auf dem Weg habe ich einen Stein gefunden, den ich mitnahm. Als ich ihn genauer ansah, wurde mir bewusst, wie besonders er aussah. Als ob er an der Oberfläche zwei Herzen hätte: ein glattes Herz innen und ein zerfranstes außen. Das war sehr ungewöhnlich.

Daheim sah ich den Stein erneut an und schlug eine Bibelstelle auf. Es war die Stelle „Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist geben…“ (Hesekiel 36.26). Das berührte mich sehr, war es doch so zutreffend und hatte mit vielem in meinem Leben zu tun. Das Herz von Medjugorje hat mich weitergeführt.

Lassen auch wir uns von der Muttergottes umarmen und weiterführen, vor allem im Marienmonat Mai, das wünscht euch allen eure Sr. Klara/ Christine Walder

Pace e bene!