Gemeinsam mit unserem geistlichen Begleiter Bruder Gottfried SDB gab es in der Woche vor den Osterferien einen Outdoor Kreuzweg für unsere Jugendlichen. Im Gehen der Passion Christi nachspüren und dabei über das eigene Leben reflektieren war der Gedanke dahinter, der bei den jungen Menschen gut ankam.

Wie oft verurteilen und quälen wir selbst Menschen?

Oft ertappen wir uns dabei, wie wir ein unbedachtes Wort äußern, das andere verletzt, und urteilen vorschnell.

Gibt es Menschen in unserem Leben, die für uns einspringen, wenn wir nicht mehr weiter wissen?

Wir müssen nicht alles mit uns alleine ausmachen, müssen nicht alles können und schaffen. Wir dürfen Hilfe annehmen, und genauso dürfen wir auch selbst zur Hilfe für andere werden.

Jesus wurde seiner Kleider beraubt und verspottet. Heute würde man dazu sagen, er wurde in höchstem Maße gemobbt.

Wir begegnen vielen Menschen in unserem Leben. Nicht alle zählen wir zu unserem Freundeskreis, mit manchen verstehen wir uns nicht besonders, dennoch sollen wir versuchen, auch mit denen, die uns nicht zu Gesicht stehen, gut auszukommen.

Als Jesus seinen Kreuzweg ging, wurde er von vielen Schaulustigen begleitet. Aber es waren auch Menschen in der Menge, die das Urteil beklagten und Mitleid mit ihm hatten.

Wir sehen auch heute viel Leid und Ungerechtigkeit in unserer Welt. Wir können uns entscheiden: wollen wir zur gaffenden Menge gehören, oder nehmen wir Anteil, und schaffen vielleicht mit einer kleinen Geste leidmindernde Wirkung.

Mit diesen gedanklichen Impulsen, die Bruder Gottfried SDB mit uns teilte, möchten wir uns in die Osterferien verabschieden. Wir wünschen unseren Leser*innen, dass sie die verbleibende Fastenzeit gut für sich nutzen können, um Körper und Seele zu reinigen von Altlasten. Dabei kann es gut tun, das eigene Tun und Denken zu reflektieren, um dann, ganz im Sinne der Auferstehung, einen Neuanfang zu wagen.

Guggenberger-Holl Corinna