Organisation

Frauenorden und -kongregationen

50 Jahre Vereinigung der Frauenorden Österreichs

Gott verbunden - frei gespielt

50 Jahre Vereinigung der Frauenorden Österreichs - eine Rückschau auf den Festakt in Innsbruck von Sr. Pallotti Findenig

Reaktionen auf diese Festveranstaltung gibt es – Gott und den Medien sei Dank – sehr viele und durchaus positive. Ich versuche eine persönliche Rückschau für Ordensfrauen und Interessierte in Kärnten.

Innsbruck war vor mehr als zwei Jahren dafür ausgesucht worden, weil im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern der Grundstein für die Vereinigung gelegt worden war. Dass um die 300 Ordensfrauen kommen würden, übertraf die kühnsten Erwartungen der Veranstalter! Und das, obwohl jede sich selber ein Quartier suchen musste und manche von dort lange Anfahrtszeiten zum Veranstaltungsort hatten.

Fröhlich war für uns Kärntnerinnen – trotz Schneefalls - schon die Fahrt. In Salzburg kamen die ersten Bekannten dazu, im Zug dann waren es noch mehr; am ersten Abend war einfach zu wenig Zeit, um alte Freundschaften aufzufrischen. Aber: noch war nicht aller Tage Abend! Überhaupt gehörten die Begegnungen für mich zum Entscheidenden und da war es egal, ob eine Schwester alt bekannt war oder es eine Erstbegegnung war.

Im Vortrag von Frau Dr. Helga Penz wurde uns klar, welche Hürden die ersten Verantwortlichen von Männern der Hierarchie zu überwinden hatten. Viel Angst war die Ursache. Die Schwestern blieben „Gott verbunden“! Sie blieben frei im Gehorsam und sahen und sehen ihr Dasein – wie in Psalm 146 – als „Singen und Spielen“ vor Gott. Das kam exemplarisch zum Ausdruck beim Konzert von Sr. Joanna Jimin Lee, Missionarin Christi und dem A-Capella-Ensembles LALÁ. An die 1000 Begeisterte fanden sich dazu im Congress ein.

Martha Zechmeister, Schwester der Congregatio Jesu aus Österreich, wirkend in San Salvador, rüttelte mit ihren Gedanken auf. „Alles ist relativ“ außer Gott und dem Hunger (Pedro Casaldaliga) sagte sie u.a. Oder: „Schau hin und du weißt, was zu tun ist“ (Hans Jonas). Der Ort des Ordenslebens ist der Rand, sind die Außenseiter. Wenn wir zum Zentrum gehören wollen, sind wir fern unserer Sendung. – Nach diesem Aufruf ist es schwer, zur Tagesordnung überzugehen. Sr. Martha weiß, wovon sie spricht, lehrt sie doch an der Universität, von der vor Jahren Jesuitenpatres ermordet wurden.

Diese Jubiläumsfeier war ein kräftiges Lebenszeichen, das so manche dieser Bevölkerungsgruppe nicht zugetraut hätten. Die Sehnsucht, ganz für Gott und ganz bei den Menschen zu sein, lebt in uns. Und das in jeder Altersguppe.

Wenn Sie sich mehr für einzelne Schwesternbiografien interessieren, empfehle ich das Buch „Ein bisserl fromm waren wir auch“, erschienen bei Styria. Die interessante Lebensgeschichte von Sr. Gertrud Petschan ist ein Beispiel aus dem Kloster Wernberg.