Sr. Josefi Patreider - immer aktuell!
"Wir möchten diese Brücke der Freundschaft aufrechterhalten ..."
Die Gründerin der Selbstbesteuerungsgruppe „Friends of Sanya Juu“ und Obfrau des Vereins „Friends of Sanya Juu – Missionskloster Wernberg“ ist am Allerheiligentag 2010 gestorben. Sie war die „Seele“ und der „Motor“ unserer Gruppe und hat mit all ihrer Energie daran gearbeitet, „den Chancenlosen eine Chance“ zu geben: einen Ort der Bildung und Entwicklung für junge Mädchen. Uns, „die wir das Glück hatten, von Sr. Josefis Begeisterung für ihre Arbeit angesteckt zu werden“ (so Ingeborg Jakl in „Der Sonntag“ vom 14. November 2010), eröffnete sie die Möglichkeit, Beziehungen über Kontinente herzustellen und Solidarität zu leben.
Über die Motive ihrer Arbeit schrieb Sr. Josefi 1991, als sie die SBG ins Leben rief:
Ich werde mich engagieren, weil F. Philbert das Vertrauen der Slumbewohner von KIA und auch das meine gewonnen hat und weil die Leitung der Dreikönigsaktion, das Kloster Wernberg und viele Freunde uns schon Hilfe zugesagt haben. Ich meine aber nicht, dass wir noch mehr Menschen in Abhängigkeit bringen sollten. Wir sollten nicht unser hoch technisiertes System, dessen Schwächen deutlich spürbar werden, in ein Entwicklungsland transportieren. Und wir sollten nicht einfach finanziell helfen, ohne Beziehungen herzustellen.
Und im Juli 2010, wenige Monate vor ihrem Tod, sagte sie anlässlich der Feier des 10-jährigen Bestehens der Schule Sanya Juu in einer Video-Grußbotschaft an die Freunde in Tanzania:
Wie entstand diese Schule? Die Idee kam von einem Wunsch der Bevölkerung dieser Region, und Bischof Msarikie hat das Rufen gehört. Danach waren hauptsächlich drei Personen die Ausführenden: Sr. Alida, Fr. Philbert und ich selbst – immer gemeinsam mit HelferInnen und FreundInnen. Wir arbeiteten wirklich schwer, um eine Brücke zu bauen von hier nach dort und zurück. Diese Brücke ist wertvoll für mich und die Freunde von Sanya Juu in Österreich, und ich bin sicher, dass sie auch wertvoll für euch ist, die Schulgemeinschaft und die ehemaligen Schulgemeinschaften von Sanya Juu!
Eine Brücke muss errichtet werden, indem von beiden Seiten zur Mitte gearbeitet wird. Kommunikation war wichtig: wir haben unsere Ideen über die Erfordernisse des Projekts und die Möglichkeiten des Landes ausgetauscht. Wenn Differenzen entstanden, beteten wir füreinander und intensivierten unsere Kommunikation, bis wir Einigkeit und Frieden fanden. Wir möchten diese Brücke der Freundschaft aufrechterhalten und so zu einer besseren Welt beitragen.
Wir, die „Friends of Sanya Juu“, werden versuchen, Sr. Josefis Arbeit in ihrem Geiste weiterzuführen. Auch wenn unsere Bibi (das ist Swahili und heißt Oma) körperlich nicht mehr unter uns ist, so lebt sie doch in unserem Tun und unserer Freundschaft weiter.
Die „Friends of Sanya Juu“, November 2011