Organisation

Friends of Sanya Juu - Missionskloster Wernberg

Herbst-Vollversammlung 2021

Dies diesjährige Herbst-Vollversammlung konnte nach langem Warten durch COVID endlich wieder am 16.10.2021 ab 15:00 im Kloster Wernberg stattfinden.

Begrüßung

Renate begrüßt bei schönstem Herbstwetter die knapp 20 anwesenden Friends. Nach langer Arbeit präsentiert Renate, zurecht mit Stolz, ihre abgeschlossene Masterarbeit zur Entwicklungszusammenarbeit am Beispiel des Vereins der Friends of Sanya Juu. Franz dankt im Namen aller, dass der Verein dadurch eine derart fundierte Grundlage und Aufarbeitung der Vereingeschichte erhalten hat.

Sr. Monika entzündet die Kerze und führt durch das Gebet.

Neuwahl des Vorstands

Seit der letzten Wahl des Vorstands 2019 sind bereits wieder 2 Jahre vergangen.

Sr. Monika führt durch die Wahl, die bisherigen Vorstandsmitglieder und deren Funktionen sowie die neuen VorstandskandidatInnen werden vorgestellt. Gudrun Heiser (hat Christl Turnowsky als stellvertretende Schriftführerin abgelöst) möchte als stellvertretende Schriftführerin zurücktreten und sich nicht mehr zur Verfügung stellen. Christoph Prokop bietet sich an, die Funktion des Schriftführer-Stellvertreter übernehmen.

Nach der Entlastung und dem Rücktritt des Vorstands lautet der einstimmig neu gewählte Vereinsvorstand für die kommenden 2 Jahre:

  • Vereinsobfrau: Renate Maningi
  • Stellvertretende Vereinsobfrau: Sr. Andreas Weißbacher
  • Kassier: Karl Lechner
  • Stellvertretende Kassierin: Helga Korber
  • Schriftführer: Harald Filley
  • Stellvertretender Schriftführer: Christoph Prokop
  • Rechnungsprüferin: Ingeborg Stefan
  • Stellvertretende Rechnungsprüferin: Gudrun Stefan

Gudrun, Christl und Franz werden - neben Passian - aber erfreulicherweise weiterhin im erweiterten Kreis des Vorstands mitwirken.

Bericht des Kassiers

Karl berichtet von den Einnahmen und Ausgaben des Vereins in den letzten Jahren. Leider ist das Spendenaufkommen in den letzten Jahren rückläufig von 19.200 Euro im Jahr 2018, 17.000 Euro 2019, 16.000 Euro 2020 mit zuletzt 9.700 Euro im laufenden Jahr 2021.

Aufgrund der rückläufigen Spendeneinnahmen wurde der halbjährliche Schulbetreitrag im 1. Halbjahr 2021 von 9.000 Euro auf 7.000 Euro reduziert. Sr. Digna und Fr. Philbert mussten darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass die finanziellen Möglichkeiten des Vereins leider abgenommen haben.

Aufgrund der abnehmenden Spendeneinnahmen sollen Möglichkeiten gesucht werden neue Mitglieder oder Unterstützer gewinnen zu können. Hr. Keil möchte den Vorstand beim nächsten Treffen erfreulicherweise mit Ideen unterstützen, was dankend angenommen wird.

Neuigkeiten aus Tansania

Fr. Philbert hat einen Brief mit Grüßen übermittelt, der von Renate zusammengefasst wird.

Er übermittelt besondere Grüße von der Schulleitung und der gesamten Belegschaft der Visitation Girls Secondary School. Er möchte trotz der Corona-Pandemie an unsere Entschlossenheit erinnern, weiter an unserem gemeinsamen Glauben und Wunsch nach einer friedlicheren und gerechteren Welt zu arbeiten. Die Bereitstellung von Impfungen hat den Unterschied zwischen Reichen und Armen ans Licht gebracht. Es gibt vieles, was wir voneinander lernen müssen, auch dass die junge Generation die Dinge nicht mit denselben Augen sieht.

Über die abnehmende Spendenentwicklung informiert, meint Fr. Philbert, dass er sich vorstellen kann, dass angesichts der Mentalität und Einstellung unserer jungen Generation nur sehr wenige junge Leute daran denken werden, der Gruppe der Freunde von Sanya Juu beizutreten. Auch an der Schule hat sich die junge Generation verändert, er vermisst die kritischen DenkerInnen und fleißigen SchülerInnen.

Abschließend dankt Fr. Philbert den Friends für die großzügige Unterstützung.

Im Anschluss werden einige Antworten von Sr. Digna - die sie als Reaktion auf Fragen des Vereinsvorstandes verfasst hat - von Passian, Christoph, Gudrun, Renate und Karl zusammengefasst.

Im Folgenden werden die Antworten zusammengefasst. Die gestellten Fragen und ausführlichen Antworten können in den unten verlinkten Dateien im englischen Original und der deutschen Übersetzung heruntergeladen und nachgelesen werden.

  • Auswirkung der Corona-Pandemie auf den Schulbetrieb in Tansania:
    Aufgrund der Pandemie wurden die Schulen für 71 Tage vom 17.3. - 28.5.2020 geschlossen (Homeschooling soweit möglich). Im Anschluss wurden die Schulen mit Sicherheitsvorkehrungen wieder geöffnet und Förderstunden zum Nachholen des Unterrichtsstoffs angeboten. Die Sicherheitsvorkehrungen betreffen u.a. die Möglichkeit sich die Hände mit fließendem Wasser mit Seife zu waschen (z.B. beim Zugangstor, bei der Kantine und beim Wohnheim), das Tragen eines Mundschutzes in den ersten 2 Wochen nach der Ankunft, Social Distancing soweit möglich (Messen finden beispielsweise im Freien statt), die Einnahme von Kräutern zur Stärkung des Immunsystems und eingeschränkte Besuchsmöglichkeiten von Gästen.
  • Nutzung des Computerraums:
    Mittlerweile konnte die Schule einen qualifizierten Lehrer für den Unterricht am PC einstellen (u.a. MS Word, Excel u. Internet-Surfen), wobei die Lehrpläne in Tansania nicht viele Freiheiten hinsichtlich des Umfangs des Unterrichts gestatten. Dennoch werden die A-Level-Schülerinnen in 5 Gruppen unterteilt jeweils 1 h/Woche unterrichtet. Zusätzlich gehen die Schülerinnen regelmäßig in den Computerraum um Recherchen im Internet durchzuführen. Auch der Beamer wird von anderen LehrerInnen für den Unterricht benutzt. Auch eine Schulwebsite wird gerade eingerichtet.
    Grundsätzlich wird von Passian angemerkt, dass Unterricht am Computer eigtl. nur auf Universitäten und Privatschulen durchgeführt wird, nur eine Handvoll Schulen haben die Möglichkeit dies anzubieten (in Sanya Juu gibt es rd. 25 PCs).
  • Internetverbindung:
    Der bestehende Vertrag mit dem italienischen Anbieter wurde aufgelät und es konnte ein lokaler Service-Provider (Halotel) gefunden werden, der eine Glasfaserverbindung zur Schule verlegt hat.
  • Stand des neuen Gebäudes (Bibliothek, Konferenzraum, Administratives):
    Die Errichtung des Gebäudes ist auf finanzielle Unterstützung von Außen angewiesen. Aufgrund staatlicher Regulierungen hinsichtlich der Abhaltung von Harambees (Anmerkung: Spendenveranstaltungen) und dem Verbot Spenden von Eltern lukrieren zu können sind die Arbeiten ins Stocken geraten. Es fehlen unter anderem die Türen, die Tische, Stühle, Nottreppen, Wasserleitungen, Deckenventilatoren und die Toiletten. Eingeschränkt werden die Räumlichkeiten dennoch bereits genutzt.
    Passian zeigt aktuelle Fotos vom Aufenthalt in Tansania im September 2021. Es werden Basteleien der Schülerinnen, die Bibliothek, Meerschweinchen (zum Sezieren), die Sicherheitsmaßnahmen aufgrund der Pandemie u.v.m. gezeigt.
  • Unterstützung sozial benachteiligter Schülerinnen:
    Grundsätzlich versucht die tansanische Regierung aktuell das staatliche Schulsystem zu forcieren und finanziell auf bessere Beine zu stellen, weshalb die mit Schulgeldern finanzierten Privatschulen - wie auch die Girls Secondary School - schwieriger finanziert werden können. Dadurch können auch finanziell benachteiligte Schülerinnen aus den Schulgeldern nicht mitfinanziert können, auch fehlen externe Geldgeber - mit Ausnahme der Friends - um dies zu ermöglichen.
    Renate möchte den Bischof fragen, ob es andere Wege von Unterstützungsmöglichkeiten der tansanischen Eltern geben könnte.
  • Kontakt mit ehemaligen Schülerinnen:
    Die Einrichtung eines Alumni ist nicht einfach, aber es wird aktuell versucht, den Kontakt mit ehemaligen Schülerinnen über soziale Medien herzustellen und im Jahr 2022 soll ein erstes Treffen stattfinden.
  • Silberjubiläum:
    Nachdem die Schule 2025 ihr 25jähriges Bestehen feiern wird, wird überlegt eine Feier abzuhalten.
  • Körperliche Bestrafung:
    Grundsätzlich gibt es in der Girls Secondary School keine körperliche Bestrafung, als einzige Art der Bestrafung wird das Ableisten von Sozialstunden, beispielsweise Gartenarbeiten, gefordert.
  • Schwangere Schülerinnen:
    Bisher gab es in der Girls Secondary School keinen Fall von schwangeren Schülerinnen. Grundsätzlich dürfen aufgrund staatlicher Vorgaben schwangere Schülerinnen nicht mehr am Unterricht teilnehmen. Erst nach der Entbindung wäre es grundsätzlich wieder möglich als außerordentliche Schülerin am Unterricht teilzunehmen.

Kommende Vollversammlung

Das nächste Wiedersehen des Vereins ist für den 23.4.2022 ab 15:00 im Kloster Wernberg geplant.