Organisation

Friends of Sanya Juu - Missionskloster Wernberg

Gestärkte Partnerschaft durch PraktikantInnen

Freiwilligenarbeit in Sanya Juu und KIA

"Bitte sendet uns auch weiterhin PraktikantInnen ..."

Ein wesentliches Anliegen der „Friends“ ist es, „eine Brücke der Freundschaft“ zu bauen (Sr. Josefi 2011). Wir wollen nicht nur finanziell helfen, sondern vor allem Beziehungen herstellen. Eines unserer Ziele ist es daher, „den Informationsaustausch und den Technologietransfer zwischen den PartnerInnen zu fördern, beispielsweise durch persönliche Begegnungen und durch den Einsatz von PraktikantInnen, VolontärInnen oder Zivildienern“ (Vereinsstatuten)

In den letzten Jahren haben sich einige junge Menschen zu einem freiwilligen Einsatz an unsere Schule in Sanya Juu gemeldet. Nach ihrer Rückkehr haben sie uns voll Begeisterung von ihrem Einsatz erzählt. „Sie alle haben in dieser Zeit ihres Aufenthaltes neue Eindrücke gewonnen und sind durch persönliche Erfahrungen bereichert worden. Schön, dass sich junge Menschen von Kontinent zu Kontinent die Hände reichen.“ (Harald Filley, 2011)

Diese Zusammenarbeit wird auch von unseren afrikanischen Partnern sehr begrüßt: „Bitte sendet uns auch weiterhin PraktikantInnen, die mit unseren Schülerinnen arbeiten. So wird unsere Partnerschaft gestärkt, wie es auch der Plan von Sr. Josefi war.“ (Sr. Alida, 2011)

An der Visitation Secondary School, am Kindergarten KIA und in Upendo (Moshi) waren als PraktikantInnen tätig:

2006: Andreas Deutschmann, Robert Schellander, Christoph Prokop, Christin Pichler

2008: Walter Gössinger, Alexandru Birsan, Manuel Holz

2009: Angela Wandl

2010: Julia Herzog, Lisa Steinmair, Elvira Profunser, Claudia Nussbaumer, Daniela Omann

2011: Arabella Seits, Florian Mak, Ronald Leitgeb, Alexander Uran, Lukas Oberlerchner

2012: Angela Stelzeneder, Jana Popotnig, Maria-Bernadette Prassl, Birgit Zellinger, Anna Lena Wimmer

2013/14: Theresia Scheiflinger (an der technischen Fachschule VETA in Moshi)

2015: Livia Woidich an der Visitation School; Daniela Schinkowitsch und Klaus Debriacher in Moshi (Kindergarten / Primary School, von F. Willibald Maningi geleitet)

2016: Melina Schwärzler an der Visitation School; Berenike Zilgens in Korongoni, Moshi

2017: Elisabeth Klösch, Anna Brunner, Hannah Werkgarner und Magdalena Marginter an der Korongoni Parish in Moshi

Im Folgenden drei Erfahrungsberichte aus den Jahren 2009 - 2011:

Arabella Seits – Volontariat in KIA (2011)

Arabella Seits, 19, fast von Jänner bis Juni 2011 im Kindergarten und an der Assumpta Primary School in KIA als Volontärin gearbeitet, und zwar hoch motiviert – was nicht verwundert, wenn man ihren familiären Hintergrund kennt: Arabellas Mutter kommt aus Tanzania. Arabella wohnt in NÖ, hat aber auch einige Zeit in Afrika gelebt. Sie ist zweisprachig aufgewachsen, spricht Deutsch und Kisuaheli.

Nach ihrer Rückkehr nach Österreich hat sie den „Friends“ von ihren Erfahrungen am Kindergarten (dzt. 24 Kinder) bzw. an der Primary School (dzt. 189 SchülerInnen) berichtet. Interaktive Farbspiele im Englischunterricht (eine Spende aus Kärnten), Musikstunden mit Gitarre, die Gründung einer Musik- und Theatergruppe gehörten zu ihren Tätigkeiten. Für sie war das Volontariat eine sehr wertvolle Lebenserfahrung, die sie nicht missen will, und die Eindrücke und Erfahrungen, die sie in KIA bekommen hat, werden sie wohl noch länger begleiten, auch in ihrem Studium.

Lukas Oberlerchner – Volontariat in Sanya Juu (2011)

Lukas Oberlerchner war im Sommer 2011 an der Secondary School als Mathematiklehrer tätig (Förderstunden; Unterricht in den ersten Klassen)

„Ich war vom Engagement der Schülerinnen, ihrem Fleiß, ihrer Fröhlichkeit und ihrem Glauben tief beeindruckt. Den fröhlichen und lauten, von Trommeln begleiteten Gesang der Mädchen bei den morgendlichen Messen habe ich immer noch im Kopf und als eine der schönsten Erinnerungen behalten. Ebenso gern und wehmütig denke ich an die gemeinsamen Essen und Gespräche mit den Schwestern, die immerzu besorgt um mich waren, dass ich ja genug esse (was ich auch tat!).

Wenn ich am Abend durch das Gelände ging, waren da immer Schülerinnen unterwegs, mit denen ich dann oft in Gespräch kam. Sie fragten mich über Österreich und meine Familie aus und erzählten mir, von wo sie waren, über ihre Familie und über ihre Pläne für die Zukunft. So traf ich zukünftige Ärztinnen, Ingenieurinnen, Anwältinnen, eine Mathematiklehrerin (!), Luftfahrttechnikerinnen und viele mehr.

Ich hoffe und bete, dass sich all diese Wünsche erfüllen mögen und den Mädchen eine gute Zukunft beschert sein möge. Einen guten Start können sie zweifelsohne in Visitation hinlegen, denn dafür sorgen die acht Schwestern und das Team von über zwanzig Lehrerinnen und Lehrern, die unermüdlich und voller Einsatz Tag und Nacht für die Mädchen und die Schule arbeiten. Es war einfach toll mitzuerleben, wie Schwestern, Lehrerinnen und Lehrer und die Schülerinnen gemeinsam an diesem Ort zusammenleben, lernen und arbeiten. (…)

Gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern haben die Mädchen oft Schwierigkeiten. Aus diesem Grund hoffe ich, dass die Mädchen ein wenig von den Förderkursen profitieren konnten. Ich jedenfalls von meiner Zeit in Visitation profitiert."

Angela Wandl - Volontariat in Sanya Juu (2009)

"Ich war schon länger auf der Suche nach einem Projekt bzw. einer Auslandserfahrung, die mir persönlich und auch anderen eine Bereicherung sein könnte. Da ich Internationale Entwicklung an der Universität Wien studierte, wollte ich das Schöne, Aufregende, mit dem Nützlichen und Bereichernden verbinden.

Durch Christl Turnowsky habe ich Schwester Josefi kennengelernt, die mir stets mit Rat und Tat zur Seite stand und mich in Bezug auf meinen Aufenthalt in Tansania viel unterstützt hat. Auch der Rest der Mitglieder des Vereins „Friends of Sanya Juu“ hat mich unterstützt und mir viele tolle Inputs gegeben, auch in Bezug auf meine Diplomarbeit. Aufgrund meiner Erfahrungen in Tansania habe ich für diese das Thema: Frauen und Bildung in Tansania gewählt.

Während meines Aufenthalts von Juli bis September 2009 in Tansania war ich sehr beeindruckt vom Leben dort, den Menschen besonders. Meine Welt drehte sich um 180 Grad und ich musste die erste Zeit so viele Eindrücke fassen, dass ich mit dem Festhalten meiner Erlebnisse gar nicht nach kam. Ich wurde sehr herzlich empfangen und fühlte mich von Anfang an als ein Teil der Gemeinschaft in der Visitation Girls´ Secondary School. Ich wurde von allen Seiten unterstützt und es entstand ein täglicher Austausch in Bezug auf unterschiedliche Traditionen, Gesellschaftsvorstellungen, Aufgaben und Freuden des Lebens. Wir haben sehr viel über uns selbst gelacht und sehr viel voneinander gelernt. Mit den Schwestern und einigen LehrerInnen habe ich mich sehr gut befreundet, wir haben heute noch Kontakt. Auch die Schülerinnen, die ich unterrichtet habe, sind mir sehr ans Herz gewachsen.

Mein Alltag in der Schule hatte sich nach kurzer Zeit schon verfestigt: von Montag bis Freitag gab ich am Nachmittag Unterricht für die leistungsschwachen Schülerinnen in Englisch. Viele der Schülerinnen kommen aus verschiedenen Grundschulen, die unterschiedliche Unterrichtsanforderungen verfolgen. Die Visitation Girls´ Secondary School ist als eine der besten Sekundarschulen in Tansania bekannt, dementsprechend hoch sind auch die Anforderungen an die Schülerinnen. Manche haben dadurch Schwierigkeiten im Unterricht, genau diesen Mädchen habe ich geholfen. Das Schönste war zu wissen, dass ich ihnen helfen konnte und dass der soziale Austausch für die Schülerinnen und für mich viel Positives gebracht hat.
Weiters habe ich nach ein paar Wochen den theoretischen Unterricht in „Home Economics“ während meines Aufenthalts übernommen, da die Lehrerin Sr. Bibiana erkrankte und nicht den Unterricht weiterführen konnte. Mit viel Unterstützung der Schülerinnen und der LehrerInnen, besonders von Direktorin Sr. Alida, konnte ich auch diese Aufgabe gut meistern. Es war nochmals eine andere Erfahrung den regulären Unterricht zu verfolgen und in einer Klasse mit mehr als 40 Schülerinnen zu unterrichten.

Nach meinem Aufenthalt in der Schule war ich noch 2-3 Wochen in Tansania, besonders aber Sansibar unterwegs. Es war sehr abenteuerreich und das Land hat mich sehr fasziniert. Die Menschen, die Kulturen und die unterschiedlichen Landschaften sind atemberaubend schön. Ich hatte auch das Glück bei einer Safari dabei zu sein. Durch einen Schulausflug mit Schülerinnen der Form IV hatte ich das Vergnügen wunderbare Naturwunder hautnah zu erleben.

Nochmals ASANTE SANA an die Friends of Sanya Juu, an Sr. Josefi und an die gesamte Schule. Es war wunderschön und meine Reiselust für Afrika, im Besonderen Tansania, ist noch lange nicht gestillt."