Organisation

Plattform „Verwaiste Eltern“

Trauer ist nachgetragene Liebe

2. Symposium der Plattform Verwaiste Eltern im Kloster Wernberg

v.l.n.r.: W. Unterlercher, K. Heger, Chr. Görtschacher, A. Panger, R. Bauer-Mehren, U. Dobernig (© Foto: A.Panger)
v.l.n.r.: W. Unterlercher, K. Heger, Chr. Görtschacher, A. Panger, R. Bauer-Mehren, U. Dobernig (© Foto: A.Panger)

 

Zahlreiche TeilnehmerInnen folgten am Samstag der Einladung von Astrid Panger, der Leiterin der Plattform Verwaiste Eltern ins Kloster Wernberg. „Mit diesem Symposium möchte die Plattform einerseits die Vernetzung unter den betroffenen Eltern fördern, andererseits die Thematik Trauer – Verlust eines Kindes in der Gesellschaft zur Sprache bringen und darüber hinaus das Verständnis zwischen betroffenen Eltern und den unterschiedlichsten Berufsgruppen, die mit dem Verlust eines Kindes konfrontiert sind, fördern“, so Panger.

 

Nach Begrüßung und einleitenden Worten von Astrid Panger wünschte der Kooperationspartner der Katholischen Aktion, Mag. Wolfgang Unterlercher dem Symposium einen guten Verlauf und gratulierte Astrid Panger zu ihrer unermüdlichen Initiative für verwaiste Eltern.

Mag. Karin Heger begrüßte ebenfalls die Anwesenden und sprach einleitende Worte in ihrer Rolle als „Fachliche Leiterin der Plattform“. Sie berührte mit der Erzählung „Das rosa Tütchen“.

Die Referentin des Hauptvortrages am Vormittag, Renata Bauer Mehren aus München zum Thema „Trauer ist nachgetragene Liebe“, brachte mit ihrer hohen Fachkompetenz, ihren einfühlsam gewählten Worten und stets die betroffenen Eltern im Blick habend „Lichtblicke“ und eine entspannte Atmosphäre in ihre schmerzvolle Situation. Sie forderte zwischendurch immer wieder zu aktiven Körperübungen auf, die für Lockerung sorgten.

Vor dem Mittagsessen lud die Plattform in die Klosterkirche zu einer Mittagsandacht mit Totengedenken ein, die von Dipl. Pastoralassistentin Christine Görtschacher geleitet wurde. Wolfgang Unterlercher, Ingrid Sommer und Astrid Panger gestalteten diese feierliche Andacht mit.

Christine Görtschacher: „Gerade in einem sakralen Raum, an einem heiligen Ort, sind Erinnerungen oft schmerzvoller, deshalb haben gerade hier Tränen ihren Platz. Wir spüren, dass wir mit unserer Trauer, mit unseren Tränen nicht allein sind, und das tut gut. Trauer ist ein menschliches Urgefühl. Wir stehen im Marienmonat Mai und oft wird Maria als die Schmerzvolle dargestellt. Gott hat sie nicht vom Leid verschont, aber er hat ihr durch das Leid hindurch geholfen. Er hat sie beim Namen gerufen. Gott kennt auch unser aller Namen. Schon bei der Taufe hat er uns gerufen. „Wir werden auf den Tod hin getauft,“ so heißt es in der Taufliturgie. Wobei bei manchen Menschen der Tod sehr bald eintritt. Gott kennt unsere Dunkelheit und unsere Fragen. Er möchte uns herausführen zu Klarheit und Licht. Jeder von uns, der Abschied nimmt, hält ein liebevolles Geschenk in den Händen – die Erinnerung.“

Am Nachmittag konnte man sich durch die angebotenen Workshops vertiefend verschiedenen Themenangeboten widmen. Ua. konnten betroffene Familien unter Begleitung von Mag. Ulrike Dobernig mit anderen betroffenen Eltern ins Gespräch kommen.

Astrid Panger: „Mit Dankbarkeit blicke ich als Leiterin der Plattform auf diesen berührenden Tag zurück - einen Tag mit Emotionen, einem wohlwollenden Miteinander, einem Gefühl des getragen Seins innerhalb der Gruppe. Ich möchte mich beim Kloster Wernberg für die freundliche Aufnahme bedanken, für die zuvorkommende Unterstützung und das Gefühl des willkommen Seins, besonders bei Schwester Marcella Fellinger und bei Schwester Monika Pfaffenlehner.“

 

Mit den nachfolgenden berührenden Worten und Gedanken einer Mutter endete dieser Tag:

Mein Kind,
ich suche Dich
jeden Augenblick
in allem, was ist.

Ich vermisse Dich
jeden Herzschlag
in allem, was nicht mehr ist.

Ich finde Dich
seit ewigen Zeiten
als Lichtpunkt meiner Seele.

Ein guter Gott
schuf im Anfang
unser beider Nähe.
Deine Mum