Kerstin Hau nahm die Teilnehmenden einfühlsam, sensibel und doch mit einem ehrlichen und tiefen Einblick in ihr „neues“ Leben nach dem Tod ihres Sohnes Charlie mit.

Sie schilderte, wie sie versucht hat auf den unsicheren Trittsteinen zu gehen, um immer wieder ins bodenlose Schwarze zu fallen. Weiters über den Besuch in der Trauergruppe, gemeinsam mit ihrem Mann, die sie als Oasentage empfunden hat, da andere Teilnehmende die Worte gefunden haben, die sie nicht hatte.

Bewusst haben sich Kerstin Hau und ihr Mann Ziele gesetzt. Bewusst haben sie sich für den Fortbestand ihrer Ehe entschieden, denn der unterschiedliche Umgang mit der Trauer und den damit verbundenen Gefühlen war auch eine Herausforderung. Sie wollten, dass die Ehe hält, dass sie nicht verbittert werden, dass sie für ihr Kind ein Paar bleiben.

Der Schmerz ist die Verbindung zu ihrem Sohn Charlie und mittlerweile ist der Schmerz in „handsamer“ Form, und er wird bleiben, so die Referentin. Entlastet haben sie die Worte der Trauerbegleiterin, die gemeint hat: Sie müssen gar nichts – Sie müssen einatmen und ausatmen.

Auf die Frage, ob Frau Hau nie mit Gott gehadert hat, antwortete sie:

„Ich stehe auf zwei Beinen. Das spirituelle Bein, auf dem ich sicher stehe und das weltliche Bein, auf dem ich unsicher stehe und das ich neu aufbauen muss.“

In weiterer Folge entführte Uschi Meixner, vom WaldWerk die Teilnehmenden in die Natur. Das Angebot des Waldbadens und warum der Aufenthalt in der Natur so hilfreich sei.

Abgerundet hat den Tag die fachliche Leiterin der Plattform „Verwaiste Eltern“, Christiane Eberwein. Trauer als gesunde und heilsame Fähigkeit. Resilienz, die Widerstandskraft, die wir in uns tragen. Gerade in herausfordernden Situationen sind wir uns dieser Fähigkeiten nicht immer bewusst.

An dieser Stelle möchten wir uns bei Stadträtin Sandra Wassermann sehr herzlich für die Kooperation bedanken. Das Europahaus mit seiner Parkanlage war ein wohltuender Ort und die gute Seele von Frau Koch eine hilfreiche Stütze.

Herzlichen Dank auch an die Kärntner Buchhandlung und an Hermagoras für das zur Verfügung stellen des Büchertisches.