Organisation / Organizacija

Deutsch-slowenischer Koordinationsausschuss

40 Jahre Deutsch-Slowenischer Koordinationsausschuss der Diözese Gurk

40 let Nemško-slovenski koordinacijski odbor

Die beiden Co-Vorsitzenden der ersten Stunde: Dr. Ernst Waldstein (re.) und Dr. Valentin Inzko (li.) (© Foto: Nedelja-Archiv)
Die beiden Co-Vorsitzenden der ersten Stunde: Dr. Ernst Waldstein (re.) und Dr. Valentin Inzko (li.) (© Foto: Nedelja-Archiv)

Die Kärntner Diözesansynode hat 1972 das Synodaldokument „Das Zusammenleben der Deutschen und Slowenen in Kärnten" angenommen. Dieses Dokument hat die Einrichtung eines permanenten Koordinationsausschusses vorgesehen, welcher mit Vertreter/-innen beider Volksgruppen besetzt ist. Dessen Aufgaben wurden wie folgt definiert: „Zur Koordinierung des Zusammenlebens der beiden Volksgruppen in der Diözese bedarf es vorausschauender Planung in Seelsorge und Organisation, eingehender Beratung des Bischofs und der Amtsträger bei zu treffenden Maßnahmen, Motivation derselben vor den Betroffenen und vor der Öffentlichkeit und schließlich der Schlichtung auftretender Meinungsverschiedenheiten.“ (Kirche für die Welt – Kärntner Diözesansynode 1971-1972. Klagenfurt 1975, S. 261f.)

Dieser zukunftsweisende Beschluss der Diözesansynode verpflichtete die Katholische Kirche, bei der Lösung der Volksgruppenkonflikte innerhalb und außerhalb der Kirche aktiv mitzuwirken und zur Schaffung einer Atmosphäre gegenseitigen Verständnisses und Vertrauens beizutragen. Am 11. August 1973 wurden von Diözesanbischof Dr. Joseph Köstner Dr. Ariprand Thurn-Valsassina, Dechant Johann Walcher und Dr. Ernst Waldstein-Wartenberg für die „Deutsche Fraktion“, Dr. Johann Hornböck, Dr. Valentin Inzko und Dr. Vinzenz Zwitter zu Mitgliedern der „Slowenischen Fraktion“ dieses Ausschusses berufen. Mit der Beauftragung von 44 Männern und Frauen aus den zweisprachigen Dekanaten Kärntens durch Bischof Köstner am 19. Jänner 1974, vor 40 Jahren, wurde die Bildung des Deutsch-slowenischen Koordinationsausschusses abgeschlossen. 

Schwerpunkte, Arbeitsbereiche, Initiativen. 

In den vergangenen 40 Jahren hat der Koordinationsausschuss im Geist der Diözesansynode und geprägt vom christlichen Grundgedanken der gegenseitigen Achtung von Völkern und Volksgruppen gearbeitet und seine Ziele auf Versöhnung und ein friedvolles Zusammenleben ausgerichtet. 

Die Mitglieder des Koordinationsausschusses – insbesondere die beiden Mitvorsitzenden der ersten Stunde, Dr. Ernst Waldstein und Dr. Valentin Inzko – sind dort tätig geworden, wo im kirchlichen Bereich Meinungsverschiedenheiten zwischen den Volksgruppen aufgetreten sind. Sie haben in den Pfarren versucht, bei Diskussionsabenden und in vielen Einzelgesprächen zu helfen, das Misstrauen abzubauen und die vorhandenen Konflikte vor Ort zu lösen. Auch wenn sie dabei so manchen Rückschlag miterleben mussten, sind sie mit voller Überzeugung von der Richtigkeit ihrer missionarischen Arbeit den eingeschlagenen Weg unbeirrt und letztendlich erfolgreich weitergegangen.

Vom Koordinationsausschuss ist aber nicht nur die Arbeit an der Basis geleistet worden. Auch zahlreiche Initiativen, wie etwa die Mitwirkung an den Beschlüssen der Österreich-Synode und des Österreichischen Katholikentages zu Fragen der ethnischen Minderheiten, die Herausgabe der Publikationsreihe „Das gemeinsame Kärnten — Skupna Koroška“ oder die Durchführung von Historikerseminaren, welche die nationale Thematik in Kärnten zum Inhalt hatten, gehen auf die Arbeit des Koordinationsausschusses zurück. 

Dr. Ernst Waldstein und Dr. Valentin Inzko haben nicht nur in österreichischen Tages- und Wochenzeitungen Beiträge zu Minderheitenfragen veröffentlicht, sondern auch an zahlreichen Symposien und Kongressen, die Fragen des Zusammenlebens von Volksgruppen zum Inhalt hatten, aktiv mitgewirkt. 

Auch durch diese Anstöße ist die Katholische Kirche ihrer Aufgabe, im Geiste des Evangeliums zur Konfliktlösung und Friedensstiftung im Lande beizutragen, in hohem Maße nachgekommen. Sie hat so auch den politisch Verantwortlichen gezeigt, dass am Dialog zwischen den beiden Volksgruppen kein Weg vorbeiführt.

 

40-Jahr-Jubiläum: Symposium und Vortragsreihe

Die Überzeugung, dass nur derjenige in der Lage ist, die richtigen Erkenntnisse für seinen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben und zur Versöhnung der Kärntner/-innen mit deutscher und slowenischer Muttersprache zu gewinnen, der bereit ist, seine Geschichte zu erforschen, sich mit ihr kritisch auseinanderzusetzen und sich auch dazu zu bekennen, prägt die Arbeit des Koordinationsausschusses wesentlich mit. 

So setzt der Koordinationsausschuss 2014 und 2015 zwei weitere Initiativen, mit der bisher nicht erforschte Kapitel der Geschichte der Kirche Kärntens aufgearbeitet werden sollen. „Die Position der Kirche und das Verhalten des Klerus in Kärnten von der Jahrhundertwende bis zum 2. Weltkrieg“ wird 2014 im Rahmen mehrerer Diskussionsrunden historisch betrachtet. 2015 findet ein Symposium zum Thema „Kärntens Kirche zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der Zeit von 1945 und 1975“ statt. 

 

 

Leta 1972 je Koroška škofijska sinoda postavila zakon „O sožitju Nemcev in Slovencev v koroški Cerkvi“. Ustanovitelji te sinode so s tem zakonom položili duhovne temelje za sožitje obeh narodnih skupnosti v deželi, kajti zakon govori o hvaležni nalogi „V duhu kršanske ljubezni do bližnjega, voditi oba naroda do boljšega razumevanja in dejavnega sožitja“. Da bi se načela tega zakona uresničila, so na škofijski ravni ustanovili nemško-slovenski koordinacijski odbor.

V teku časa je imel odbor pogovore s prizadetimi po farah, in izčrpal pri nesoglasjih med narodnima skupinama vse možnosti za primerne sporazumne rešitve. Prišlo pa je tudi do mnogo drugih pobud, kot na primer izdajanje zbornika „Gemeinsames Kärnten – Skupna Koroška“ ali pa organizranje zgodovinskih seminarjev, ki so obdelavali nacionalno vprašanje na Koroškem. Intervencije na dvoježičnih farah in vse druge pobude so prispevale k boljšemu sožitju med nemško in slovensko govorečimi kristjani na Koroškem. To pa že v času, ko deželna politika še ni bila sposobna izpeljati dialoga v prid razvoju obeh narodnih skupnosti.

Zavedamo se, da smo sicer na dobri poti, vendar naročilo sinode iz leta 1972 še ni izpolnjeno. Prav zaradi tega pripravlja nemško-slovenski koordinacijski odbor v nadalevanju dosedanjega dela, v letu 2014 več razprav pod naslovom „Cerkev in duhovščina na Koroškem od 1900 do druge svetovne vojne“ in v letu 2015 simpozij pod naslovom „Koroška Cerkev med pričakovanji in resničnostjo v letih med 1945 in 1975“.

Če hočemo res doseči skupno Koroško za vse Korošce, je potrebno, da dokončno raziščemo našo skupno cerkveno zgodovino, jo prediskutiramo in jo priznamo, kakršna je. Če nam to uspe, smo napravili velik korak k še boljšemu razumevanju in sožitju.