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Diözesanrat beschließt mit klarer Mehrheit pastorale Grundorientierung der Katholischen Kirche Kärnten

Bischof Marketz: Neue Wege in die Zukunft beschreiten

Bischof Marketz und Seelsorgeamtsdirektorin Schneider-Brandauer bei der Sitzung des Diözesanrates; Foto: Rihter/Nedelja
Bischof Marketz und Seelsorgeamtsdirektorin Schneider-Brandauer bei der Sitzung des Diözesanrates; Foto: Rihter/Nedelja

Klagenfurt, 5. 6. 23 (pgk). Mit klarer Mehrheit wurde die pastorale Grundorientierung der Katholischen Kirche Kärnten vom Diözesanrat in seiner Sitzung am Samstag, 3. Juni, angenommen: 43 der 45 stimmberechtigten Delegierten sprachen sich dafür aus. In 18 Themenfeldern mit jeweils sechs bis acht Konkretisierungen wurde damit das Fundament für die Weiterarbeit im Entwicklungsprozess der Katholischen Kirche Kärnten gelegt.
Diözesanbischof Dr. Josef Marketz sprach einleitend über die Notwendigkeit dieses Prozesses: „Wir leben in einer Zeit des Wandels. Familie, Wirtschaft, die gesamte Gesellschaft ändert sich rasant. Das bedeutet auch für die Kirche in Kärnten und in der Welt große Veränderungen.“ Um weiterhin dem Auftrag nachzukommen, „Salz der Erde zu sein und Liebe in die Welt zu bringen“, müsse die Kirche „den Anforderungen der Gegenwart gerecht werden und neue Wege in die Zukunft beschreiten“.

Der Entwicklungsprozess der Katholischen Kirche Kärnten steht unter dem Leitsatz „Weil Gott Liebe ist… für eine Welt­ – in der die Menschen füreinander da sind“. Der Bischof betonte den synodalen Anspruch dieses Prozesses. So sind in die nun beschlossene Grundorientierung mehr als 4.500 Rückmeldungen eingeflossen. Sie wurden von einem Redaktionsteam eingearbeitet. Gegenüber dem Erstentwurf wurden neue Kapitel hinzugefügt, wie etwa die Zweisprachigkeit, Jugend oder Beziehung und Familie. Acht Haltungen und Einstellungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Grundorientierung und sind, so Bischof Marketz, „eine Vorgabe für die gesamte Kirchenentwicklung“. Im Diözesanrat präsentierte der Bischof die acht Grundhaltungen: „Als katholische Christinnen und Christen in Kärnten wirken wir an einer Kirche mit, die glaubensstark und missionarisch, spirituell und caritativ, innovativ und nachhaltig, synodal und partizipativ ist.“

In einem nächsten Schritt sollen basierend auf den acht Grundhaltungen und der Grundorientierung strategische pastorale Ziele erarbeitet und der dafür notwendige und mögliche finanzielle und personelle Rahmen festgelegt werden. „Dadurch wird der Weg der Umsetzung klarer und verbindlicher“, so der Kärntner Bischof.

Seelsorgeamtsleiterin Mag. Elisabeth Schneider-Brandauer, sie ist auch Geschäftsführerin des Diözesanrates, betonte die Entwicklung der synodalen Kirche weltweit. Der Synodale Prozess, den Papst Franziskus 2021 einleitete, war auch der Impuls für den Kärntner Entwicklungsprozess.
Von Mitgliedern des Diözesanrates wurde die Abstimmung als „entscheidende Weichenstellung für die Arbeit in den kommenden Jahren, für die die Grundorientierung die Basis bildet“, bezeichnet. Bischof Marketz bedankte sich für die Unterstützung auf dieser wichtigen Wegetappe. Abschließend sprach er die Hoffnung aus: „Möge es uns gelingen, den Menschen in diesem Land Gottes Liebe noch stärker erfahrbar zu machen und das Miteinander zu vertiefen.“

Der Diözesanrat der Diözese Gurk, in dem die Katholikinnen und Katholiken der Diözese repräsentiert sind, ist laut Statut „ein Gremium, das im kirchlichen Heilsdienst den Bischof in seinem Amt mitverantwortlich unterstützt“. Die Sitzungen des Diözesanrates, der regulär alle fünf Jahre mit Mitgliedern aus den 23 Dekanaten der Diözese neu zusammengesetzt wird, finden mindestens zweimal jährlich statt. Dem Diözesanrat gehören unter der Leitung des Bischofs rund weitere 70 Personen an, die von Amts wegen, durch Wahl oder durch Ernennung bestimmt sind. Der Diözesanrat fasst Beschlüsse und gibt Richtlinien und Empfehlungen, die durch die Bestätigung des Bischofs Rechtswirksamkeit erlangen. Geschäftsführende Leiterin des Diözesanrates ist Seelsorgeamtsdirektorin Mag. Elisabeth Schneider-Brandauer. Erster Stellvertreter ist Dechant MMag. Herbert Burgstaller als Vorsitzender der Dechantenkonferenz. Die sogenannte „mittlere Ebene“ der Diözese wurde im Diözesanrat gestärkt, indem jeweils die Dechanten und die Obmänner bzw. Obfrauen der Dekanatsräte im Diözesanrat vertreten sind.