Organisation

Diözesanrat

Bischof Schwarz bei Diözesanratsitzung zum Thema Nachhaltigkeit

Mit Schöpfung verantwortungsvoll umgehen

Nachhaltigkeit war das Thema der zweiten Plenarsitzung des Diözesanrates (© Foto: fotomax)
Nachhaltigkeit war das Thema der zweiten Plenarsitzung des Diözesanrates (© Foto: fotomax)

Klagenfurt, 15. 4. 13 (pgk). „Lebensstil – Nachhaltigkeit – Ressourcenschonung“ standen am Samstag im Mittelpunkt des Impulsreferates von Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz im Rahmen der zweiten Sitzung des Diözesanrates in seiner neunten Funktionsperiode im Diözesanhaus in Klagenfurt. Nachhaltigkeit bedeute, so der Kärntner Bischof, mit der Schöpfung ähnlich umzugehen, wie ein Klavierspieler mit seinem Instrument. „Der Pianist geht mit dem Klavier sorgfältig um, er „beutet“ es nicht aus, er zerstört es nicht – er beherrscht die Kunst des Spielens, des richtigen Umgangs mit seinem Instrument“, betonte Bischof Schwarz in seinem Referat, das unter dem Bibelwort „Wer an Jesus Christus glaubt, wird nicht zugrunde gehen.“ (Röm 10,11) stand. Der Kärntner Bischof verwies dabei auf das erste strategische Ziel des diözesanen Leitbildes „Mit Jesus Christus den Menschen nahe sein“: „Wir wollen so leben, dass wir gefragt werden, warum wir so leben. Und wenn wir gefragt werden, erzählen wir von Jesus Christus und seiner Frohbotschaft von Gott“. Dieses Ziel schließe den verantwortungsvollen Umgang mit dem Leben, der Schöpfung, der Umwelt ein. Anhand eines Vorlesungsskriptes des verstorbenen Mathematikers der Universität Klagenfurt, Professor Günther Ossimitz, zeigte Bischof Schwarz drei Grunddimensionen von Nachhaltigkeit auf: Denken – Reden – Handeln.  „Wenn Denken, Reden und Handeln auseinanderfallen, dann führt das zu großen Katastrophen, die die Schöpfung bedrohen“, so Bischof Schwarz. Nachhaltigkeit funktioniere nur dort, wo alle drei Dimensionen im Einklang stehen. Im Blick auf das diözesane Leitbild und das christliche Schöpfungsverständnis würden sich folgende drei Grunddimensionen für Nachhaltigkeit ergeben: Beten – Leben –Handeln. Christliches Handeln würde „das Beten, das Aussprechen des Glaubens und das Leben in die Tat hineintragen“. „Gott möchte, dass wir leben“, so Bischof Schwarz, „und er möchte, dass wir mit diesem Leben, das Gott möchte, gut umgehen“. Auch der neue Papst Franziskus wünsche eine Nachhaltigkeit der Schöpfung und der Kirche. Der Kärntner Bischof zitierte aus der Rede, die der neue Papst noch vor dem Konklave gehalten hat und in der er apostolischen Eifer und eine verkündende Kirche forderte. Die Kirche müsse bis an die Ränder der menschlichen Existenz gehen, müsse aus sich herausgehen. Wenn die Kirche sich einsperre, sich selbst genüge und nicht aus sich herausgehe, würde sie krank, so Papst Franziskus in seiner Rede im Vorfeld zum Konklave. „Der Papst lädt alle Menschen guten Willens – christlichen Glaubens oder nicht – ein, Hüter des anderen und Hüter der Umwelt zu sein“, so Bischof Schwarz. Christliche Nachhaltigkeit beinhalte aber mehr als ein reines Umweltbewusstsein. „Wichtig ist, dass wir in der Motivation unserer Sorge für die Umwelt aus der Freundschaft mit Jesus Christus heraus handeln“. Christen seien erwählt von Gott und berufen, das Lebenslicht weiter zu tragen, hätten Anteil an der Sendung des ganzen Lebens, würden Jesus in ihrem Herzen heilig halten und aus dieser Herzensfülle heraus sprechen und handeln.
Im Rahmen der Sitzung wurde auch die Installation eines Ausschusses für Nachhaltigkeit und Schöpfungsverantwortung beschlossen, der Leitlinien und Handlungsmaxime für einen nachhaltigen und schöpfungsverantwortlichen Umgang in den Pfarren und Dekanaten der Diözese formulieren soll. Das Bischöfliche Bildungshaus St. Georgen am Längsee, das unter dem Motto „zukunftsfähig und enkeltauglich“ arbeitet, wird im Mai einen Nachhaltigkeitsbericht präsentieren und ab Herbst Nachhaltigkeitskurse anbieten. Ein weiterer Schwerpunkt in der Diözese Gurk zum Thema Nachhaltigkeit ist auch der Themenbereich erneuerbare Energie.
Weiteres Thema der Diözesanratsitzung war eine Rückschau auf den Besuch einer Delegation in der Partnerdiözese Sarajewo und im Zusammenhang damit ein Ausblick auf geplante gemeinsame Projekte.